Sif

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Sif, Gattin des Donar/Thor

Sif (altnord.: „Verwandte, Gesippin“; auch Siwe, Siva, Sippja) ist in der germanischen Mythologie die Gattin des Donnergottes Donar (bzw. nordger. Thor). Mit ihm hat sie eine Tochter, die Thrud („Kraft“), darüber hinaus, laut Prolog in der Snorra-Edda, noch einen gemeinsamen Sohn namens Lorride (Lóriði). Außerdem hat sie einen weiteren Sohn, den schnellen Bogenschützen Uller, den sie mit in die Ehe brachte. Als ihr Loki einst das schöne, goldglänzende Haar hinterlistigerweise abgeschoren hatte, zwang ihn Donar, ihr von den kunstreichen Zwergen einen neuen Haarschmuck aus Gold machen zu lassen, der dann wie anderes Haar wuchs.

„Das dritte Wünschelding - ein enormer Hammer“ (im engl. Original: „The third gift — an enormous hammer“) von Elmer Boyd Smith, 1902. Auf dem Tisch im Vordergrund werden die anderen Wünscheldinge gezeigt, darunter die goldenen Haare der Sif.

In der romantischen Mythenforschung wurden die goldenen Haare als Symbol des reifen Ährenfeldes gedeutet, dessen goldener Schmuck in der Glut des Spätsommers abgeschnitten, dann aber von unsichtbar wirkenden Erdkräften neu gewoben wird. Doch scheint Sif in der germanischen Mythologie keine andere Funktion, als eine bloße Gattin gehabt zu haben, wie ja auch ihr Name nahelegt.

Etymologie

Der Name Sif ist die singulare Form des Plurals des altnordischen Wortes sifjar. Sifjar erscheint nur in singularischer Form, wenn es auf die Göttin als Eigenname bezogen wird, und ist ein verwandtes Wort zum altenglischen sib (bedeutet „affinity“, „connection“, „by marriage“) und zu anderen germanischen Sprachen: in gotischer Sprache sibbia, in althochdeutsch sibba und in deutsch Sippe. Sifjar erscheint nicht nur in antiken Gedichten und Gesetzesaufzeichnungen sondern auch in anderen Wortbindungen (bygja sifjar bedeutet „zu heiraten“). Bei der Verwendung der Etymologie gibt der Gelehrte John Lindow die Bedeutung „Beziehung zu angeheirateten Verwandten“ an, Andy Orchard bietet „Verwandschaft“ an, und Rudolf Simek deutet auf „Verwandschaft durch Ehe“.

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. Stuttgart (3. Aufl.) 2006. ISBN 978-3-520-36803-4.

Verweise