Hultschiner Ländchen
Unter Fremdherrschaft. Die einheimische deutsche Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen. |
Das Hultschiner Ländchen ist ein deutscher Landstrich und der südlichste Teil des Kreises Ratibor. Es bildet ein Rechteck, das von den Ausläufern des Mährischen Gesenkes durchzogen wird. Das etwa 300 qkm große Gebiet hatte 1920 circa 46 000 Einwohner. Das Hultschiner Ländchen ist zur Zeit tschechisch besetzt, die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet.
Geschichte
Seit dem Dreißigjährigen Krieg gehörte es zum Machtbereich der Habsburger Monarchie. Zum politischen Wendepunkt im Leben der Bewohner wurden die Ereignisse in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, als Maria Theresia nach dem verlorenen Krieg, im Jahre 1742 das Hultschiner Gebiet bis zum Fluß Troppau an Preußen abtreten mußte. In den Folgejahren wurde die Entwicklung stark von Preußen geprägt. Dieser Zustand sollte 200 Jahre andauern.
Volksabstimmung 1920
Nach einer Volksabstimmung, bei welcher 93,7 Prozent der Wahlberechtigten für den Verbleib bei Deutschland votierte, wurde das Hultschiner Ländchen am 4. Februar 1920 dem neugegründeten Vielvölkerstaat Tschechoslowakei zugeschlagen.