Aichinger, Ilse

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Ilse Aichinger (geb. 1. November 1921 in Wien; gest. 11. November 2016 ebenda[1]) war eine Jüdin in Deutschland, sie betätigte sich als Schriftstellerin.

Werdegang

Ilse Aichinger wurde als Tochter einer jüdischen Ärztin und eines nichtjüdischen Lehrers in Wien geboren. Man taufte sie katholisch. Sie wuchs in Linz und nach der Scheidung der Eltern (1926) bei ihrer Mutter in Wien auf. Aichinger besuchte in Wien ein Gymnasium. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie dienstverpflichtet.[2] Nach Kriegsende begann sie ein Medizinstudium, das sie nach fünf Semestern abbrach.

Wirken

Seit 1945 wartete sie mit zahlreichen Stücken zur „Bewältigung“ auf. Dafür überhäufte man sie mit staatlichen Auszeichnungen der Bundesrepublik Deutschland und Österreichs.[2] Sie schloß sich der linken Umerziehungs-„Gruppe 47“ an, wo sie ihren Ehemann, Günter Eich, kennenlernte, welcher sich ebenfalls im Geschäft der NS-„Bewältigung“ profilierte.[2] Im Dritten Reich hatte er fleißig publiziert; für den nationalsozialistischen „Deutschlandsender“ der Reichshauptstadt Berlin beispielsweise hatte er das Hörspiel „Das fröhliche Lumpenpack“ verfaßt.[2] Laut Kritik hat die Literatin in ihrem Hörspiel „Knöpfe“ das Thema Entfremdung genial verarbeitet: Frauen, die immerfort Knöpfe fabrizieren, verwandeln sich schließlich selber in Knöpfe.[2]

1949 hatte Ilse Aichinger einen Posten als Lektorin beim jüdischen S. Fischer Verlag in Wien.

Familie

Von 1953 bis zu dessen Tod 1972 war Aichinger mit dem Schriftsteller Günter Eich verheiratet.

Fußnoten

  1. Schriftstellerin Ilse Aichinger mit 95 gestorben, Die Welt, 11. November 2016
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9