Italienischer Imperialismus
Das Kunstgebilde „Italien“, das erst 1861 entstand, ist gekennzeichnet durch einen besonders aggressiven Imperialismus. Die Ursache liegt in der fehlenden gemeinsamen Geschichte und einem entsprechend fehlenden Nationalbewußtsein begründet. Die Folge war ein feiges und abwartendes Taktieren im Ersten Weltkrieg und größenwahnsinnige koloniale Ambitionen gepaart mit fehlender Bündnistreue im Zweiten Weltkrieg.
Nach Eintritt in den Ersten Weltkrieg gegen Deutschland forderte Italien als Preis dafür die Gebiete des Trentino, das ganze südliche Tirol, die Stadt Triest, die Grafschaft Görz und Gradisca, ganz Istrien, Dalmatien und die komplette östliche Adriaküste bis zur Grenze von Griechenland.
Da nur ein Teil dieser Forderungen erfüllt wurde, stimmte Italien seinerseits dem Tschechischen Korridor nicht zu, mit dem durch das österreichisch-ungarische Burgenland ein Zugang der Tschecho-Slowakei zum Meer geschlagen werden sollte. Gabriele d'Annunzio besetzte, um den italienischen Forderungen Nachdruck zu verleihen, nach Ende des Ersten Weltkrieges die deutsche Hafenstadt St. Veit am Flaum. Bis heute (2012) ist das deutsche Süd-Tirol von Italien annektiert.
Während des Zweiten Weltkrieges versuchte Italien ebenso, sich fremde Gebiete anzueignen.