Jaruzelski, Wojciech

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Wojciech Jaruzelski

Wojciech Witold Jaruzelski (Lebensrune.png 6. Juli 1923 in Kurow bei Lublin; Todesrune.png 25. Mai 2014 in Warschau) war ein polnischer General und Politiker. Er war von 1981 bis 1989 Parteichef der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei, von 1981 bis 1985 Ministerpräsident der Volksrepublik Polen und von 1985 bis 1990 dortiges Staatsoberhaupt.

Ausnahmezustand

Nachdem die Gewerkschaft „Solidarność“ unter ihrem Anführer Lech Wałęsa immer mehr Zulauf erhalten hatte, rief Jaruzelski 1981 den Ausnahmezustand aus. Der Zulauf der Gewerkschaft erklärte sich nicht zuletzt auch aus dem Bündnis, das VS-Präsident Ronald Reagan und Papst Johannes Paul II. geschlossen hatten, um dieselbe zu unterstützen. Der katholische CIA-Chef William Joseph Casey suchte dabei den Papst auf und fungierte als Mittelsmann zwischen den beiden.

Papstbesuch

Während des Papstbesuchs Johannes Pauls II. in Polen zeigten die Fernsehbilder einen Jaruzelski, dessen Hände zitterten, als er seine Rede in Gegenwart des Papstes verlas. Damaligen Kommentatoren zufolge machte sich bei diesem Papstbesuch der Eindruck bemerkbar, daß Polen – angesichts des großen Empfangs eines religiösen Oberhauptes – bereits überhaupt kein kommunistisches Land mehr gewesen sei.

Prozeß

Gegen Jaruzelski wurde nach dem Ende seiner Herrschaft und dem des Kalten Krieges sowie dem Zerfall des ganzen Ostblocks ein Prozeß eröffnet, weil er seinerzeit den Ausnahmezustand verhängt hatte. In diesem Prozeß rechtfertigte er sein Handeln damit, daß es das kleinere Übel gewesen sei, für das er sich entschieden hatte.

Wenn die Sowjetarmee auch in Polen einmarschiert wäre, so wie sie das bereits 1953 in der DDR, 1956 in Ungarn und schließlich noch 1968 in der Tschechoslowakei getan hatte, wäre das viel schlimmer für Polen gewesen. Jaruzelski bestand auf der Feststellung, daß er als polnischer Patriot gehandelt und dabei das Beste für Polen gewollt hatte. Wobei allerdings laut dem Buch „Die polnische Legende“ von Richthofen und Oheim die Drohung gegenüber der polnischen KP, im Land einzumarschieren, latent immer vorhanden gewesen ist, wenn es sich nicht so verhalten hat, wie die Machthaber der Sowjetunion es gewünscht haben. Die Drohung ging sogar so weit, daß eine Grenzberichtigung zugunsten der DDR ins Auge gefaßt worden ist, um Polen zur Räson zu bringen.

Demnach hätte mehrfach die Möglichkeit bestanden, daß Ostdeutschland teilweise an die DDR hätte fallen können. Ob eine solche Drohung gegenüber Jaruzelski aber jemals ausgesprochen wurde, bleibt jedoch im dunkeln.