Annaud, Jean-Jacques
Jean-Jacques Annaud (* 1. Oktober 1943 in Juvisy/Orge, Frankreich) ist ein französischer Regisseur.
Werdegang
Jean-Jacques Annaud wurde am 1. Oktober 1943 in Juvisy/Orge geboren. Im Zweiten Weltkrieg stand Annauds Familie politisch auf der Seite der Vichy-Regierung. Nach Abschluß der Schulausbildung studierte er am Institut des Hautes Études Cinématographiques (Diplom 1963), an der École Technique de Photo et Cinéma Louis Lumière und an der Sorbonne (Fächer: Latein, Griechisch, Geschichte des Mittelalters). 1966 zum Wehrdienst einberufen, war Annaud u. a. als Filmemacher in Kamerun eingesetzt. Er war dort Ausbilder für Filmtechnik und drehte eine Reihe von Lehrfilmen.
Wirken
Seinen Berufsweg begann Jean-Jacques Annaud als freischaffender Regisseur im Bereich Werbefilme. Zwischen 1966 und 1975 entstanden rund 500 Streifen. 1971 begann er gemeinsam mit dem mehrfachen Literaturpreisträger Georges Conchon die Arbeit an einem ersten Spielfilm „La victoire en chantant“, der 1976 unter dem Titel „Noirs et blancs en couleur“ (dt. Sehnsucht nach Afrika) fertig gestellt und u. a. in Korhogo an der Elfenbeinküste gedreht worden war. Das Debütwerk, eine Satire auf den Kolonialismus im Ersten Weltkrieg, wurde auf Drängen des Produzenten nach dem Start noch einmal völlig umgeschnitten.
Für Sieben Jahre in Tibet, eine Verfilmung des Lebens von Heinrich Harrer erhielt er, wie die Hauptdarsteller auch, ein lebenslanges Einreiseverbot nach China.
Filmografie (Auswahl)
- 1976: Sehnsucht nach Afrika (La victoire en chantant)
- 1979: Damit ist die Sache für mich erledigt (Coup de tête)
- 1981: Am Anfang war das Feuer (La guerre du feu)
- 1986: Der Name der Rose (Il nome della rosa)
- 1992: Der Liebhaber (L’amant), basierend auf den gleichnamigen Erzählung von Marguerite Duras
- 1997: Sieben Jahre in Tibet (Seven Years in Tibet)
- 2001: Duell – Enemy at the Gates (Enemy at the Gates)