Brand, Joel
Joel Jenö Brand (geb. 25. April 1906 in Siebenbürgen; gest. 13. Juli 1964 in Bad Kissingen) war ein jüdischer Funktionär und Zionist.
Leben
Brand verbrachte seine Jugend im Deutschen Reich und wirkte ab 1933 in Ungarn als Textilhändler.[1] Später ging er in die VSA, wurde aber wegen subversiver, kommunistischer Propagandatätigkeit ausgewiesen. Ab 1941 war er mit Segen der Zionistischen Internationalen Verhandlungspartner der SS zur Organisation der Auswanderung der Juden aus Europa. 1943 gründete er ein „Jüdisches Rettungskomitee“ — um Juden nach Palästina zu bringen.[2] 1944 traf Joel Brand in Ungarn mehrmals mit dem „Endlösungs“-Beauftragten Adolf Eichmann zusammen. Man handelte aus, daß eine Million Juden des deutschen Machtbereichs freigegeben werden sollten, wenn Deutschland dafür Sachwerte (vor allem Tausende Lastkraftwagen) erhalte. Schließlich „bot“ Eichmann sogar zwei Millionen Juden „an“. Hintergrund war der vor allem von Himmler betriebene Versuch, via „Judenfrage“ mit den Westmächten ins Gespräch zu kommen und einen separaten Friedensschluß zu erreichen. Die Alliierten lehnten kategorisch ab.[3] Winston Churchill kommentierte, mit „den Hunnen“ dürfe über nichts verhandelt werden. Auf einer Reise in den Nahen Osten wurde Brand von den Briten verhaftet.[4][5] Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kam er in den Verdacht, ein nationalsozialistischer Agent gewesen zu sein; ein Makel, den er als ein Hauptbelastungszeuge im Nürnberger Tribunal entkräftete.[6][7] Brand starb plötzlich und unerwartet bei einem Kuraufenthalt in Bad Kissingen[8].