Kepler, Johannes

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Gemälde eines unbekannten Meisters, 1620

Friedrich Johannes Kepler (auch: Ioannes Keplerus; Lebensrune.png 27. Dezember 1571 in Weil der Stadt; Todesrune.png 15. November 1630 in Regensburg) war ein deutscher Naturphilosoph, evangelischer Theologe, Mathematiker, Astronom, Astrologe und Optiker.

Wirken

Das im 19. Jahrhundert geschaffene Grabmal

Zu seinem Wirken heißt es:

„Johannes Kepler hat der gewaltigen Schau des Kopernikus die Entdeckung der Grundgesetze hinzugefügt, nach dem die Planetenwelt sich bewegt. Er hatte ein ständig bedrohtes, niemals gesichertes, ruhloses Wanderleben zu führen, tätig an Schulen und Höfen als Kalendermacher, als Astrologe, Landesvermesser, Lehrer der Mathematik. Dieser schwer bebürdete Mensch, dem auf Erden sich keine Ruhe zeigte, suchte die große Harmonie in den Sternen. Wie so mancher der tiefen Deutschen hat er die Sehnsucht seines Lebens erst in traumhaften Fernen erfüllt gefunden. Als er die Bahnen beschrieb, in denen die Welt der Planeten sich unausweislich bewegen muß, als er in seinen Formen errechnet hatte, was bisher verschlossenes Geheimnis war, hatte auch er sich der Welt mit dem herrischen Zugriff des nie zufriedenen Geistes bemächtigt. In unbekannte Räume war dieser Schwabe hineingestürmt wie ein kühner Eroberer; mühselig hatte er sich zu Klarheit hindurchgekämpft; den Sieg aber heimste er ein, als er das wirre Dunkel der Welt zu klarer, gemessener Ordnung erleuchtet hatte.“[1]

Tod

Grab

Johannes Keplers Grab wurde bei der Belagerung Regensburgs im Dreißigjährigen Krieg verwüstet und ist seitdem verloren. Die Inschrift auf dem verlorenen Grab lautete: Mensus eram coelos, nunc terrae metior umbras. Mens coelestis erat, corporis umbra iacet. [dt. Die Himmel hab’ ich gemessen, jetzt mess’ ich die Schatten der Erde. Himmelwärts strebte der Geist, des Körpers Schatten ruht hier.]

1808 wurde für Johannes Kepler in der Nähe seines einstigen Grabes ein Denk- und Grabmal errichtet. Es ist ein Werk des Künstlers Emanuel d’Herigoyen. In der Mitte des runden Säulentempels wurde die Büste des Astronomen aufgestellt. Darunter befindet sich ein Steinbild mit der Göttin der Sternenwelt Urania. Dieses Werk wurde von dem Bildhauer Johann Heinrich Dannecker geschaffen.

Schriften

  • Kepler: Gesammelte Werke. Hrsg. Max Caspar, Walther von Dyck. C.H. Beck. München, 1938. (Abk.: KGW)
  • Band 1. Mysterium cosmographicum. De stella nova. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1938 / 1993. ISBN 3-406-01639-1
  • Band 2. Astronomiae pars optica. Ad Vitellionem Paralipomena. Hrsg. Franz Hammer. C.H. Beck. München, 1939.
  • Band 3. Astronomia nova aitiologetos seu Physica coelestis. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1938.
  • Band 4. Kleinere Schriften. Dioptrice. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1941.
  • Band 6. Harmonices Mundi libri V. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1940 / 1990. ISBN 3-406-01648-0
  • Band 7. Epitome Astronomiae Copernicanae. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1953.
  • Band 8. Mysterium cosmographicum. De cometis. Tychonis Hyperaspites. Hrsg. Franz Hammer. C.H. Beck. München, 1963.
  • Band 9. Mathematische Schriften. Hrsg. Franz Hammer. C.H. Beck. München, 1955 / 2000. ISBN 3-406-01655-3
  • Band 10. Tabulae Rodolphinae. Hrsg. Franz Hammer. C.H. Beck. München, 1969.
  • Band 11-1. Ephemerides novae motuum coelestium. Hrsg. Volker Bialas. C.H. Beck. München, 1983. ISBN 3-406-01659-6
  • Band 11-2. Calendaria et Prognostica. Astronomica minora. Somnium seu Astronomia lunaris. Hrsg. Volker Bialas, Helmuth Grössing. C.H. Beck. München, 1993. ISBN 3-406-37511-1
  • Band 12. Theologica. Hexenprozess. Gedichte. Tacitus-Uebersetzung. Hrsg. Jürgen Hübner, Helmuth Grössing. C.H. Beck. München, 1990. ISBN 3-406-01660-X
  • Band 13. Briefe 1590-1599. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1945.
  • Band 14. Briefe 1599-1603. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1949.
  • Band 15. Briefe 1604-1607. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1951.
  • Band 16. Briefe 1607-1611. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1954.
  • Band 17. Briefe 1612-1620. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1955.
  • Band 18. Briefe 1620-1630. Hrsg. Max Caspar. C.H. Beck. München, 1959.
  • Band 19. Dokumente zu Leben und Werk. Hrsg. Martha List. C.H. Beck. München, 1975. ISBN 3-406-01674-X
  • Band 20-1. Manuscripta astronomica I. Hrsg. Volker Bialas. C.H. Beck. München, 1988. ISBN 3-406-31501-1
  • Band 20-2. Manuscripta astronomica II. Hrsg. Volker Bialas. C.H. Beck. München, 1998. ISBN 3-406-40592-4
  • Band 21-1. Manuscripta astronomica III. Hrsg. Volker Bialas, Friederike Boockmann, Eberhard Knobloch [et alii]. C.H. Beck. München, 2002. ISBN 3-406-47427-6

Literatur

  • Julius Schall: Johannes Kepler, ein Lebensbild (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Ludwig Günther: Keplers Traum vom Mond (1898) (PDF-Datei)
  • Ernst Zinner: Johannes Kepler, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Erster Band, S. 532–545

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht. 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, Lehmanns-Verlag, München 1937