Eckhel, Joseph Hilarius von
Joseph Hilarius von Eckhel (geb. 13. Januar 1737 in Enzesfeld bei Baden, Niederösterreich; gest. 16. Mai 1798 in Wien) war ein deutscher Numismatiker und Jesuit.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Echhel trat 1751 in Wien in den Jesuitenorden ein, wurde Lehrer der Rhetorik am Theresianum in Wien und erhielt 1772 die Aufsicht über das Münzkabinett des Wiener Jesuitenkollegiums. Während eines Aufenthalts in Italien (1772-74) erhielt er den Auftrag, die berühmte Mediceische Münzsammlung neu zu ordnen. 1774 wurde er Direktor der antiken Münzen des kaiserlichen Hofmünzkabinetts, und im selben Jahr auch Professor der Altertumskunde an der Hochschule in Wien.
Durch seine epochemachenden Schriften, welche alle mit Ausnahme der Publikation der berühmten geschnittenen Steine des Wiener Kabinetts die altgriechische und römische Münzkunde betrafen, ist Eckhel der Begründer der wissenschaftlichen Numismatik des klassischen Altertums geworden. Er schuf die früher mißachtete Numismatik in eine Art von Enzyklopädie der Antike um, die ein ausgedehntes, viel benutztes Quellengebiet für andere Fächer der Archäologie umfaßt.
Werke (Auswahl)
- Doctrina numorum veterum. 8 Bde., Wien 1792–98
- Numi veteres anecdoti. 2 Bde., Wien 1775
- Catalogus musei Caesarii Vindobenensis numorum veterum. 2 Bde., Wien 1779
- Sylloge I numorum veterum anecdotorum thesauri caesarei. Wien 1786.
- Descriptio numorum Antiochiae Syriae. Wien 1786.
- Doctrina numorum veterum. 8 Bde., Wien 1792-98
Literatur
- Friedrich Kenner: Joseph Hilarius von Eckhel, ein Vortrag. Wien 1871
Verweise
- Franke, Peter Robert: Eckhel, Joseph Hilarius von, in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 302 f.
- Eckhel, Joseph Hilarius, in: Meyers Konversationslexikon, Bd. 5, S. 297, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892
- Joseph Hilarius von Eckhel (1737-1798)