Jungens
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Jungens |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1941 |
Stab | |
Regie: | Robert A. Stemmle |
Drehbuch: | Otto Bernhard Wendler; Horst Kerutt; Robert A. Stemmle |
Produktion: | UFA |
Musik: | Werner Egk |
Kamera: | Robert Baberske |
Schnitt: | Walter Wischniewsky |
Bauten: | Emil Hasler |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Albert Hehn | Hellmut Gründel |
Hilde Sessak | Lene |
Eduard Wandrey | Gastwirt Ottokar Waschke |
Kurt Fischer-Fehling | Bannführer Krüger |
Eduard Wenck | Dünenwächter Albert Faustmann |
Maria Hofen | Frau Faustmann |
Bruni Löbel | Anne-Liese Gründel |
Botho Kayser | Bannführer Hartmann |
Rudolf Koch-Riehl | Chauffeur Franz |
Georg Thomalla | Jochen Krafft |
Botho Kaatz | Heini Faustmann |
Gisela Scholtz | Heinis Schwester |
Hugo Gau-Hamm | Fischer Matthies |
Gerhard Jeschke | Markthallenangestellter |
Wilhelm Grosse | Leierkastenmann bei Waschke |
Wilhelm H. König | Führer des Schmugglerbootes |
Philipp Manning | Alter bärtiger Fischer des Dorfes |
Erhart Stettner | Mitglied der Fischhalleninspektion |
Wolfgang Staudte | Junger Fischer des Dorfe |
Lilli Schoenborn | Frau des jungen Fischers |
Reinhold Weiglin | Alter Fischer |
Sepp Rederer | Schupo beim Gauwettbewerb |
Dieter Borsche | Schupo in Königsberg |
Franz Ernst Bochum | Alter Fischer des Dünendorfs |
Karl Swinburne | |
Conrad Curt Cappi | |
Maria Michael | |
Ulrich Strelow | |
Eva Steffen |
Jungens ist ein deutscher HJ Film des Regisseurs Robert A. Stemmle aus dem Jahr 1941. Der Film wurde nach dem Ende des Dritten Reiches als Vorbehaltsfilm eingestuft.
Die Dreharbeiten fanden in Nidden auf der Kurischen Nehrung / Königsberg statt.
Die Uraufführung fand am 2. Mai 1941 im Atrium, Ufa-Theater Friedrichstraße und Ufa-Theater Tauentzien-Palast in Berlin statt.
Weitere Titel
- 13 Jungen (Arbeitstitel)
Handlung
Der junge Lehrer Hellmut Gründel, mit einem befreundeten HJ-Bannführer auf einem Segelausflug längs der Ostseeküste begriffen, ist beinahe ein bißchen verstimmt, als sein Kamerad an dem armseligen Fischernest Dünen¬dorf festmacht. Was gibt's hier schon zu sehen? Nun, es gibt für ihn, der HJ- Gefolgschaftsführer in der nahen Stadt ist, sogar sehr viel zu sehen. Das etwas verlorene Dünendorf scheint keinen Hauch der neuen Zeit zu verspüren. Die Fischer, arm und kleingläubig, haben ein schweres Leben. Es könnte besser sein. Aber da ist Herr Waschke, Ottokar Waschke, der Gastwirt, Fischereivertriebsinhaber und damit der wahre Herr, der eigentliche Regent aller Existenzen und Familien. Alle gehen für ihn zum Fang aus. Er zahlt schlecht. Doch er ist eben der Besitzer des einzigen Raupenschleppers, der den Fang durch die Dünen nach der Stadt bringen kann. Und Ottokar Waschke verdient gut... Das Schlimmste aber, so stellt Gründel fest, ist der Zustand der Jungen des Ortes. Verwildert und sich selbst überlassen, haben sie längst alles über Bord geworfen, was ihnen ein früherer HJ-Dienst anerzogen hatte. Der alte, stets kränkliche Lehrer hat auch jede Herrschaft über sie verloren. Grundels rascher Entschluß wird zur Tat: Er läßt sich nach Dünendorf versetzen. Mit der ihm eigenen kameradschaftlichen Resolutheit weiß er bald den rebellischen Trotz der im Kern anständigen Jungen zu brechen und ihr Vertrauen zu gewinnen. An dem blonden Heim Faustmann, einem fixen Prachtbengel, hat er seine besondere Freude. Heini ist früher auch, wie alle anderen jungen, mit zum Fang ausgefahren, er will Fischer werden, ist es schon mit Leib und Seele, doch sein Vater, der immer knurrige Dünenwächter Faustmann, hat ihn zu Waschke gegeben, wo er alles macht und nichts lernt. Waschke zeigt einzig dem alten Faustmann gegenüber so etwas wie menschliches Mitgefühl. Hier und da setzt er ihm mal einen dicken Speckeierkuchen vor, und stets schenkt er ihm freigebig ein; Bier und Schnaps und noch ein Schnäpschen. Und das meist In der späten Abendstunde, in der Faustmann eigentlich seinem Wachtdienst nachgehen sollte. So hat er nicht die geringste Ahnung davon, daß inzwischen in einer kleinen versteckten Bucht ein gespenstisch lautloser schwarzer Kasten einläuft, daß Waschkes Nichte Lene ihre sehr kecken Jungmädchenblicke prüfend durch die Dunkelheit gehen läßt, während von dem fremden Schiff große Spritkanister ausgeladen und auf Waschkes Schlepper verstaut werden... Hellmut Gründel macht keine halben Sachen. Nach der Erziehung der Jungen macht er sich daran, das Los der Alten zu bes¬sern. Er tut manches und vieles — womit er sich aber endgültig das Herz der Fischerfamilien erobert, das ist die Gründung der Fischerei-Genossenschaft: Alle schaffen für alle, und ein mit einer Anzahlung erworbener Raupenschlepper macht sie von Waschke unabhängig! Es versteht sich, daß Waschke dem jungen Lehrer alles mögliche wünscht, nur nichts Gutes. Der von Gründel angeregte „Tag der Jugend in Dünendorf" nimmt unter Beteiligung von städtischen HJ- und BDM-Formationen einen schönen und heiteren Verkauf. Das Dorf lacht wieder. Gelegentlich einer Kahnfahrt mit Grundels Schwester Anneliese macht Heini am gleichen Tag eine sensationelle Entdeckung: Er fischt ein paar Spritkanister aus dem Meer. Bei der Bergung der Kanister wird Heini von Waschke überrascht, der ihm drohend erklärt, daß der Mann, der hinter diesem offensichtlichen Spritschmuggel steckt, kein anderer sei als der Dünenwächter, Heinis eigener Vater. Also müßte er, Heini, fein stille sein ... er wollte doch nicht, daß sein Vater ins Zuchthaus käme, wie? Und Heini schweigt. Schweigt und kämpft mit sich, läuft stumm und gedrückt umher und vernachlässigt den HJ-Dienst. Gründel weiß nicht, was er davon halten soll. Doch er ist geradezu fassungslos, als Heini, der Ortssieger im Berufswettkampf, die Teilnahme zum Gauwettbewerb in der Stadt ablehnt. Eine häusliche Auseinandersetzung mit dem entsetzt aufhorchenden Vater unterdrückt noch einmal seinen Entschluß, sich Gründel zu offenbaren. Doch als Jochen Krafft, der Fahrer des Genossenschafts- Schleppers, sich in der Nacht mit dem Fang stadtwärts aufmacht, springt Heini auf den Schlepper — er will mit zur Stadt, zur Entscheidung des Gausieges! Eine böse Panne in dem tückischen Dünenschlick hält Jochen und Heini auf. Sie laufen zum Ort zurück, holen Waschkes Schlepper heraus und laden die Fische um. Waschke hat die „Entführung" seines Schleppers bemerkt, sieht jetzt den Tag seiner Rache gekommen und alarmiert die Polizei. Die fremden Spritschmuggler sind mißtrauisch und verwundert, als sie nach ihrer nächtlichen Landung nicht die gewohnten Abholer entdecken. Dafür er¬scheinen, durch das dürre Dünengras anschleichend Gründel und Vater Faustmann und die Jungen von Dünendorf — — die Spritschmuggler werden überwältigt und dingfest gemacht. Und als die Polizei nach Dünendorf kommt, kann sie sofort Herrn Ottokar Waschke in Empfang nehmen, den Herrn Spritschmuggler und Obergauner, der sich der Buben, die ihn kurz vor seiner Flucht überfielen, kaum erwehren kann ... Mit Hurra und Hallo stürmen die Jungen darauf mit Gründel auf den wieder flottgemachten Schlepper um nach der Stadt zu fahren, zu Heini, dem man gratulieren muß — denn könnte ein anderer Gausieger werden als ihr Heini Faustmann aus Dünendorf?!