Königsberg (unter russischer Verwaltung)
Kaliningrad (wörtlich übersetzt: Kalininstadt; ru.: Калининград) ist seit 1946 die Bezeichnung für die seinerzeit von der Sowjetunion völkerrechtswidrig besetzte deutsche Stadt Königsberg (Ostpreußen). Auch Rußland hielt nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 an dieser Bezeichnung fest. Da bis heute kein Friedensvertrag des Deutschen Reiches mit der Sowjetunion bzw. deren Nachfolgestaaten besteht, ist die Hauptstadt Ostpreußens weiterhin Königsberg, das Gebiet gehört weiterhin de jure zum derzeit handlungsunfähigen Deutschen Reich. De facto wird die Macht in der Stadt derzeit allein von Rußland ausgeübt.
Seit der Eroberung durch sowjet-bolschewistische Truppen im Jahre 1945 ist die Stadt die Hauptstadt der sogenannten Kaliningradskaja Oblast, einer russisch verwalteten Exklave zwischen Polen und Litauen mit Zugang zur Ostsee. Die Stadt hat seit der Vertreibung und Ermordung der deutschen Bewohner zur Zeit 431.902 vorwiegend russische Einwohner (Stand 2010).
Umbenennung
Kaliningrad wurde 1946 nach dem sowjetischen Politverbrecher Michail Iwanowitsch Kalinin benannt, ohne daß es einen Zusammenhang zwischen ihm und dieser Stadt gab. Nach der Sprengung des Königsberger Schlosses wurde auf dem Gelände das sogenannte Haus der Räte errichtet.
Wegen der Bedeutung der Stadt für Deutschlands Identität wird in deutschen Publikationen die Verwendung des Namens Königsberg weitergeführt.
Siehe auch
Verweise
- Abgerufen am 24. September 2008. Bei WebCite® archivieren.Kaliningrad will jetzt mehr Königsberg sein, Die Welt, 24. September 2008