Kampf um die Festung Brest (1941)

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Plan der Festung
Eingegrabene Infanterie: man hatte Zeit
Nach der Eroberung: vermutlich die Kerninsel/Zitadelle. Fotos aus OKH. 1942.

Die von der Roten Armee gehaltene Festung Brest wurde ab dem 22. Juni 1941 durch die ostmärkische 45. Infanterie-Division der deutschen Wehrmacht erobert. Der Hauptpunkt der Festung, die Zitadelle auf der Kerninsel, fiel nach vier Tagen. In einigen Nebenwerken wurde noch bis zum 29. Juni gekämpft bzw. bei deutschem Nichtinteresse an Kämpfen ausgeharrt.

Die möglichst schnelle Eroberung des Festungsraumes aus der Zitadelle, drei weiteren Kernbereichen, Nebenwerken und Forts südwestlich der Stadt Brest-Litowsk war notwendig, um die beiden Eisenbahnbrücken über den Fluß Bug und dessen Nebenfluß Muchawiec sowie die Straßenbrücken ohne Beschädigung zu übernehmen. Nicht die Festung Brest war das Ziel, sondern der Verkehrsknotenpunkt Brest. Ein Stoßtrupp schaltete die Bewachung der nordwestlichen Eisenbahnbrücke aus, Sturmboote sicherten die Brücken im Südosten. Nach einem kurzen Artilleriebeschuß am Morgen des 22. Juni wurden die West- und Südinsel weitgehend eingenommen, auf der Kern- und Nordinsel festigte sich aber der sowjetische Widerstand. Die deutschen Soldaten mußten sich zurückziehen, damit die unzureichende Artillerie mit erneutem konzentriertem Feuer nicht die eigenen Truppen vernichtet. Bei dem Rückzug wurden 50 deutsche Soldaten mit ihren sowjetischen Gefangenen abgeschnitten, die sich in der Kirche der Zitadelle verschanzten und erst nach zwei Tagen befreit werden konnten. Nach versuchten Ausbrüchen der Rotarmisten mit Panzern in der Nacht 24. zum 25. Juni wurde die Zitadelle durch einen Pioniersprengtrupp beräumt. Die Pioniere ließen Sprengladungen an Seilen vom Dach herunter, zündeten sie vor den Fenstern oder ließen sie hineinpendeln. Nur im Ostfort der Nordinsel der Festung verteidigten sich noch am 29. Juni ca. 400 Rotarmisten gegen Luftwaffe und aufbereitete sowjetische Beutepanzer.

Der Festung wurde am Beginn der sowjetischen Erinnerungskultur zum Großen Vaterländischen Krieg 1965 der Titel Heldenfestung in Anlehnung an den schon mehrfach vergebenen Titel Heldenstadt verliehen. Die Kampfleistungen der Schützenregimenter der Roten Armee und des Bataillons des NKWD waren im ganzen betrachtet auf taktischer Ebene eher mangelhaft. Eisenbahn- und Straßenbrücken wurden nicht gesprengt, die Luftabwehr nicht organisiert und die Zusammenarbeit der Festungstruppen mit den umliegenden Verbänden war schlecht. Die Festung konnte so schnell vom Umland isoliert, langsam niedergekämpft und deutsche Truppen an ihr vorbeigeführt werden. Auf der rein soldatischen/truppendienstlichen Ebene bereiteten motivierte Offiziere und Politkommissare sowie gut ausgebildete Schützen, Baum- und Scharfschützen erhebliche Probleme. Die sowjetisch-postsowjetische Darstellung der Ereignisse entbehrt jeder Grundlage. Im 2010 veröffentlichten Spielfilm Sturm auf Festung Brest bringt ein deutscher Stoßtrupp versteckt in einem Zug der Reichsbahn in Uniformen der Roten Armee einen Bahnhof in Besitz (15:30 min). Abgesehen davon, daß der Stoßtrupp die Grenzeisenbahnbrücke nahm, wurde im Film der Festungsbahnhof dargestellt. Der Grenz- und vor allem Umspurbahnhof auf russische Breitspur war aber Brest Zentralbahnhof. Auf dem Festungsbahnhof stand sicherlich kein Zug aus dem Grenzverkehr mit dem Deutschen Reich. Bahnbrechend auch die Darstellung des deutschen Soldaten. Statt Gefangene zu machen wird im Akkord getötet. Sie zur Verteidigungslage der Festung auszufragen, wie nach Aktenlage wirklich geschehen, fällt keinem ein. Den Mordmaschinen fehlt dabei sogar angesichts der eigenen Verluste jegliche Fähigkeit, über die gefallenen Kameraden nachzudenken. Auch die gezeigten Luftangriffe und Luftkämpfe fanden in dem Maße nicht statt. Die deutsche Belagerungsartillerie verschoß nicht im direkten, sondern indirekten Schuß, hier mit Mörsern, Steilfeuer. Das hieß bis auf genau definierte Ausnahmen Flugverbot über der Festung.

Verfilmung

  • 1956: Die unsterbliche Garnison
  • 2010: Sturm auf Festung Brest

Literatur

  • Marlene Hardt: Niemand ist vergessen – nichts ist vergessen. In: Konkret. Heft 1. 1975. S. 11–14
  • Schäfer: Brest-Litowsk – Der tagelange zähe Kampf um die Zitadelle. In: OKH: Jahrbuch des deutschen Heeres 1942. S. 146–151