Richelieu
Armand-Jean I. du Plessis de Richelieu (* 1585 in Paris; † 1642 ebenda) war maßgeblicher Berater und Minister Ludwigs XIII.; seine vorrangigen Ziele waren die Zerstörung der Rechte der französischen Stände und eine Schwächung Deutschlands.
Leben
Er bekämpfte die französischen Hugenotten, welche organisiert waren wie ein Staat im Staate. Sie verfügten über Städte und Befestigungsanlagen unter eigener Verwaltung und über erhebliche Subsidien des Deutschland- und Frankreichfeindes England.
Nach dem Fall der bedeutendsten hugenottischen Stadt La Rochelle nach über einjähriger Belagerung im Jahre 1628 beließ Richelieu den Hugenotten im Gnadenedikt von Alès von 1629 zwar ihre Kultfreiheit, nahm ihnen jedoch ihre militärischen Sicherheitsplätze: Die hugenottische Militärpartei war damit dauerhaft entmachtet.
Rolle im Dreißigjährigen Krieg
Um Deutschland zu schwächen, unterstütze er die protestantischen Fürsten. Im Vertrag von Bärwalde (1631) sicherte er dem schwedischen König Gustav II. Adolf eine Unterstützung von 1 Million Livres pro Jahr zur Kriegführung zu, was jenem ermöglichte, mit seinen Truppen bis nach Süddeutschland vorzudringen.
1635 trat das katholische Frankreich unter Führung eines katholischen Bischofs dann aktiv an der Seite des protestantischen Schwedens in den Krieg gegen den Papst und den katholischen Habsburger Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ein.
1640, gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges, versuchte Richelieu die iberische Linie der Habsburger durch einen Angriff auf die spanische Pyrenäenfestung Perpignan zu schwächen. Aus diesem Grund unterstützte er auch Rebellen in Katalonien und in Portugal, die sich gegen die kastillische Zentralmacht in Madrid auflehnten, indem er dort Geld, Waffen und eigene Soldaten bereitstellte. Richelieu starb am 4. Dezember 1642.