Gropius, Karl Wilhelm

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Dekoration von Gropius zu der Oper Armide (5. Akt).

Karl Wilhelm Gropius (auch Carl; Lebensrune.png 4. April 1793 in Braunschweig; Todesrune.png 20. Februar 1870 in Berlin) war ein deutscher Theater- und Dioramenmaler.

Leben und Wirken

Gropius trat nach der Übersiedlung der Eltern nach Berlin (vermutlich 1802) und Absolvierung der Schulbildung als Lehrling in die Strohhut- und Blumenfabrik von Ehrich als Lehrling ein, wo Kolorieren von Blumen und Blättern seine erste Beschäftigung war. Er erhielt seine Ausbildung zum Landschaftsmaler unter der Leitung Karl Friedrich Schinkels in Berlin, welcher ihn zu seinen Dekorationsentwürfen hinzuzog und ihn förderte. Gropius versuchte sich zunächst in kleinen Theaterdekorationen für das Maskenverleih-Geschäft seines Vaters.

Seine Kunstreisen führten ihn nach Paris, wo er das von Louis Daguerre und Charles Marie Bouton erfundene Diorama kennen lernte und sogleich beschloß, es in Deutschland einzuführen. Als er dann Italien und Griechenland bereiste, wurden seine nach der Natur gemachten Aufnahmen schon von diesem Entschluß beeinflußt, und er brachte eine Anzahl von Ansichten mit, die er in seinem in der Berliner Georgenstraße am 29. Oktober 1827 eröffneten Diorama verwendete.

Später wandte sich Gropius der Dekorationsmalerei zu und leistete seit 1819 als Hoftheatermaler vorzügliche Arbeiten für die Berliner Bühnen, von ihm stammten unter anderem die Dekorationen zu den Uraufführungen des Freischütz (1821, Wolfsschlucht Ende 1822 nochmals umgearbeitet) und der Preciosa (1821, nur Schlußbild) von Carl Maria von Weber. Seit 1823 war er ordentliches Mitglied der Akademie der Künste.

Gropius gilt als Repräsentant des Berliner Witzes im Vormärz und hat das Berliner Kulturleben jahrzehntelang mitbestimmt. Insbesondere ist sein Verdienst, durch Ausbildung zahlreicher Schüler den in Deutschland vernachlässigten Zweig der Theaterdekorationsmalerei gefördert zu haben. Aus seiner Werkstatt waren mehrere namhafte Künstler hervorgegangen; viele der im vormärzlichen Berlin erschienenen Flugblätter mit Berliner Redensarten, Witzen und Karikaturen gingen von ihm aus. Die Früchte seiner Reisen, eine Sammlung von Ansichten aus verschiedenen Gegenden, gab er 1823 in 12 Heften heraus; eine Sammlung seiner Ornamente in verschiedenen Baustilen erschien 1846 ebenfalls in 12 Heften. Sein Sohn war der Dekorationsmaler Paul Gropius.

Literatur

  • Erich Stenger: Daguerres Diorama in Berlin. Ein Beitrag zur Vorgeschichte der Photographie. Berlin 1925

Verweise