Kempff, Wilhelm

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Wilhelm Kempff (Lebensrune.png 25. November 1895 in Jüterbog; Todesrune.png 23. Mai 1991 in Positano/Italien) war ein deutscher Komponist und einer der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts.

Leben und Wirken

Kempff entstammt einer Musikerfamilie; sein Vater war Königlicher Musikdirektor und Organist von St. Nikolai zu Potsdam. Er studierte Musikwissenschaften an der Universität der Künste Berlin, leitete von 1924 bis 1929 die Stuttgarter Musikhochschule und war Mitbegründer der Potsdamer Sommerkurse. Im Dritten Reich begeisterte er das deutsche und auch das internationale Publikum mit seinem Klavierspiel. Drei seiner Opern wurde unter der nationalsozialistischen Regierung uraufgeführt. 1942 erklangen erstmals seine berühmten zwei Streichquartette opus 45. 1944 bezog er das Schloß Thurnau bei Kulmbach. Im Alter von 85 Jahren gab er in Paris sein letztes Konzert. Der Vater von 7 Kindern aus der Ehe mit Helene Freiin Hiller von Gaertringen verstarb auf seinem Alterssitz in Italien[1].

Werke (Auswahl)

Klavier

  • Klaviersonate Fis-Dur (1912)
  • Meerespsalm (op. 9). Fantasie d-moll
  • Zwei Klavierfantasien (op. 12; 1921)
  • Lyrische Suite (op. 17,1)
  • Rhapsodisches Praeludium (op. 44)
  • Klaviersonate g-moll (op. 47; 1944–1947)
  • Fränkisches Bilderbuch (op. 48). 6 Klavierstücke. UA 1947 Hamburg (Musikhalle)
  • Italienische Suite (op. 68)
  • Choral
  • Argentinisches Ständchen
  • Schwedische Hochzeitsmusik
  • Russischer Ostermorgen
  • Hausmusikbuch
  • La Notte. Fantasie (nach der Oper Familie Gozzi)

Kammermusik

  • Violinsonate A-Dur. UA 1911
  • Klaviertrio g-moll (1911)
  • Streichquartett d-moll (1914). UA 1917 Berlin
  • Quartett G-Dur (op. 15; 1919/20) für Flöte, Violine, Violoncello und Klavier
  • Musik im Frühling (op. 29)
  • Streichquartett d-moll (op. 45,1; 1942)
  • Streichquartett Es-Dur (op. 45,2)

Opern

  • Mysterium von der Geburt des Herrn (op. 22; 1925). Szenisches Oratorium.
  • Die Flöte von Sanssouci (op. 35; 1928). Oper. Libretto: Herman Hefele. (Dirigent)
  • König Midas (op. 33). Oper in einem Akt. Libretto: Wilhelm Kempff (nach Christoph Martin Wieland). UA 1931 Königsberg
  • Familie Gozzi (op. 39). Oper in 3 Akten. Libretto: Wilhelm Kempff (nach Erich Noetker). UA 1934 Stettin,
  • Deutsches Schicksal (op. 40). Dramatische Kantate. Libretto: nach Texten von Ernst Wiechert. UA 1937 Remscheid
  • Die Fasnacht von Rottweil (op. 41). Oper in 3 Akten. Libretto: Wilhelm Kempff. UA 1937 Hannover (Dirigent: Rudolf Krasselt)
  • Der Spiegel des Hamlet (op. 66; 1947). Ballett. UA 1947 Hamburg
  • Die Krönung der Toten. Oper

Auszeichnungen

  • Mendelssohn-Preis (für Komposition und Klavierspiel) 1917
  • Medaille Litteris et Artibus (Verleihung durch König Gustav V. von Schweden) 1920
  • Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin 1932
  • Ritterkreuz des Griechischen Erlöserordens 1933
  • Grand Prix du Disque (für die Aufnahme der Klavierkonzerte von Liszt)
  • Goldenes Verdienstkreuz des Japanischen Roten Kreuzes 1959
  • Gran Premio del Disco „Ritmo“ Madrid (für die Aufnahme der Klavierkonzerte von Beethoven)
  • Grand Prix du Disque (für die Einspielung sämtlicher Klaviersonaten von Schubert)
  • Goldenes Grammophon der Deutschen Grammophon Gesellschaft (für 50-jährige Aufnahmetätigkeit) 1970
  • Goldene Schallplatte der Deutschen Grammophon Gesellschaft (für die Aufnahme der „Pathetique“ und der „Mondscheinsonate“ von Beethoven) 1972
  • Goldene Schallplatte (für 250.000 verkaufte LPs von Beethovens Es-Dur-Klavierkonzert; überreicht bei der Vorfeier zum 80. Geburtstag in München); Ehrenbürger von Positano; Ordre des Arts et des Lettres 1975
  • Ehrenmitglied der Royal Academy of Music London 1980
  • Deutscher Schallplattenpreis (Kategorie Historische Aufnahmen – Klassik) 1981
  • Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst 1984

Schallplattenverzeichnis

  • Wilhelm Kempff spielt Beethoven (Klaviersonaten 2, 4–15, 18, 21 und 21), aufgenommen in den Jahren 1940–1943, Appian 7403 (4 CDs) (Bestellmöglichkeit)

Fußnoten