Killerspiele
Killerspiele ist ein in der BRD nach diversen Amokläufen durch die Medien aufgekommener Begriff, unter den Computerspiele mit hohem Gewaltanteil fallen, meistens sind damit die sogenannten „Ego-Shooter“ gemeint, wo der Spieler aus der Ich-Perspektive die Figur steuert. Diese Spielegattung wird daher meistens als Sündenbock für solche Taten vorgebracht, obwohl es bisher kein wissenschaftliches Gutachten gibt, das diese Behauptung bestätigen könnte. Zudem wird die Spiele-Serie „Counter Strike“, die am meisten in den Medien als Ursache genannt wird, allein in Deutschland von mehreren Millionen Menschen gespielt, was die Aussage, daß dieses Spiel gewaltfördernd wirke, doch seltsam erscheinen läßt, da Amokläufe Einzelfälle und keine Massenerscheinungen sind. Hinzu kommt, daß wenige Jahre zuviel noch der Musik die Schuld zugewiesen wurde, so bezichtigte man nach zwei Amokläufen in den VSA die Gruppen Marilyn Manson und Rammstein, inspirierend für die Tat gewirkt zu haben.[1]
Es liegt daher der Verdacht nahe, daß man dadurch eher versucht, von der Tatsache abzulenken, daß „die neurotische Verwahrlosung großer Teile der Jugend (...) seit den sechziger Jahren mit der Veränderung unserer Gesellschaft durch die 68er und deren Ideologie aus der 'Frankfurter Schule ein[setzte]“, deren Folgen sich nun abzeichnen.Ego[2]
Der Begriff „Killerspiele“ an sich ist jedoch zudem fragwürdig, da auch bei Strategiespielen wie „Age of Empires“ oder „Empire Earth“ (die ab 12 Jahren freigegeben werden) Menschen durch Kriegsführung getötet werden, dabei sogar Mann gegen Mann. Oftmals kann man eine Mission auch nur schaffen, wenn man den Gegner komplett vernichtet, was einer ethnischen Säuberung entspricht. Diese Spielprinzipien haben jedoch bisher niemand dazu bewegt, ein Verbot von solchen Strategiespielen zu fordern.