Kooymans, Petrus Johannes

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Petrus Johannes Kooymans (* 1. Oktober 1906 in Dreumel) war Polizeipräsident von Eindhoven und Landespolizeipräsident von Brabant und Limburg 1943-1944, sowie SS-Hauptsturmführer.

Als die deutschen Truppen die Niederlande im Mai 1940 besetzten, war Kooymans Polizeiinspektor. Er trat im August 1940 in die »Nationaal Socialistische Beweging« (NSB) Musserts ein und übernahm die Führung des Banns Venlo der »Weer Afdeeling« (WA), die als Schutztruppe der NSB fungierte. Zugleich arbeitete er als Polizeiagent. Im Februar 1941 wurde er in die »Nederlandsche SS« übernommen.

Am 30.4.1942 wies der Generalkommissar für das Sicherheitswesen beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, der Höhere SS- und Polizeiführer Hanns Albin Rauter, Himmler auf die Verwendbarkeit Kooymans zur Beobachtung Musserts hin, mit dessen politischen Zielen die SS nicht einverstanden war. Nach einer gemeinsamen Reise mit Mussert nach Nordbrabant berichtete Kooymans am 1.6.1942 erstmals über die Vorbehalte Musserts gegenüber der SS und dessen Verdacht, in der »Nederlandsche SS« befänden sich mehr Kommunisten als Nationalsozialisten.

Obwohl Kooymans Kommandant einer SS-Polizeistandarte im Range eines Hauptsturmführers werden sollte, meldete er sich als Freiwilliger zum Dienst in der Waffen-SS. Nach seiner Ausbildung hielt er sich als SS-Schütze einige Zeit bei der 5. SS-Panzerdivision Wiking an der Ostfront auf und wurde mit Feldmeijer und van Efferen am 27.2. 1943 zu Himmler befohlen, weil Rauter für sie eine Verwendung in der Heimat hatte. Der Reichsführer-SS zeichnete Kooymans mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse und dem Verwundetenabzeichen aus und beförderte ihn vom SS-Oberscharführer zum SS-Hauptsturmführer bei der Germanischen SS.

Bei der Waffen-SS behielt er den Dienstgrad SS-Oberscharführer der Reserve. Himmler war damit einverstanden, daß Rauter ihn am 10.4.1943 im Range eines SS-Hauptsturmführers und Obersten der Staatspolizei zum Polizeipräsidenten von Eindhoven und gleichzeitig zum Landespolizeipräsidenten von Brabant und Limburg bestimmte und ihn mit der Bekämpfung »asozialer Elemente«, d. h. antideutscher Untergrundkreise, beauftragte. Kooymans gehörte zu den Polizeipräsidenten, denen von Rauter auch politische Aufgaben übertragen wurden, die den Polizeiführern, die nicht bei der SS waren, vorenthalten wurden.

Am 1.9.1943 wurde Kooymans Nachfolger von Leo Jakobus Broersen, der im April 1941 von Rauter mit der Reorganisation der niederländischen Polizei beauftragt worden war und nach der Erledigung des Auftrags am 1.3.1943 zum Stabschef des Generaldirektors der Polizei Schrieke ernannt worden war. Da Broersen als Freiwilliger zur Waffen-SS ging, wurde das Amt frei. Der Stab der zentralen Polizeidirektion nahm seinen Sitz in Nijmegen.

Obwohl Kooymans als Vater von sieben Kindern einer SS-Musterfamilie angehörte, stolperte er bald nach der Übernahme seines Amtes über eine Frauenaffäre. Im Januar 1944 wurde er strafweise an die Ostfront versetzt. Dort nahm er an den verlustreichen Rückzugskämpfen des III. (germanischen) Panzerkorps im Regiment Nordland teil. Seiner Begeisterung für Hitler taten die Erlebnisse keinen Abbruch.

Von der Narwafront schrieb er einen Tag nach dem Attentat auf das Staatsoberhaupt im Namen der niederländischen Freiwilligen einen Brief, in dem er seine Erschütterung über den feigen Mordversuch zum Ausdruck brachte und dem Führer Treue bis zum Endsieg schwor. Wenig später geriet Kooymans in russische Gefangenschaft. Nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft kehrte er nicht in die Niederlande zurück, sondern ließ sich in der westalliierten Besatzungszone in Deutschland, der sogenannten „Bundesrepublik Deutschland“ nieder.

Literatur

  • Franz W. Seidler: Die „Kollaboration“. Herbig, München 1995