Kölsch, Kurt
Kurt Kölsch ( 10. Juni 1904 in Kaiserslautern; 29. Juli 1968 in Neustadt an der Weinstraße) war ein deutscher Lehrer, Politiker (NSDAP) und Schriftsteller. Er war der Gaukulturwart des Gaues Westmark sowie Mitglied der SPD in der Nachkriegszeit.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
- 10. Juni 1904 in Kaiserslautern geboren
- 1918 bis 1924 Besuch der Volksschule Kaiserslautern und der Lehrerbildungsanstalt
- 1924 Staatsprüfung für das Lehramt in Kaiserslautern
- Hilfslehrertätigkeiten in Ottersberg, Eisenberg und Neustadt
- 1928 bestandener zweiter Staatsprüfung für den Volksschullehrerberuf in Speyer
- Schulleiter in Haardt
- 1. September 1930 Mitglied der NSDAP
- Nach einem Zusammentreffen mit dem NSDAP-Gauleiter Josef Bürckel, der sich nach Kölschs eigenen Angaben bemühte, ihn für die Kulturarbeit in der NSDAP zu gewinnen, wurde er Mitglied der NSDAP und seit dem gleichen Jahr nebenamtlich als Gaukulturwart in Neustadt tätig, bevor er ab 1934 zu diesem Zweck jährlich von seinem Lehrerberuf beurlaubt war.
- Des Weiteren war Kölsch Mitglied im NS-Lehrerbund Rheinpfalz (Leiter der Abteilung „Rasse und Kultur“) und der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) sowie Kulturreferent der Landesstelle Saarpfalz des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, Leiter des Kampfbundes für deutsche Kultur der Westmark, Vorsitzender des Volksbildungsverbandes Pfalz-Saar (Kampfbund für deutsche Kultur in der Westmark), Landesleiter des Volksbundes für das Deutschtum im Ausland (VDA), der Reichsschrifttumskammer, der Deutschen Bühne und von „Kraft durch Freude“ (KdF), Landschaftsführer des Reichsbunds für Volkstum und Heimat und Herausgeber der Zeitschrift „Die Westmark – Monatsschrift für deutsche Kultur“; er schrieb auch für den „Völkischen Beobachter“.
- April 1940 zur Wehrmacht eingezogen
- 12. Mai 1945 gefangengenommen
- 21. Juni 1945 zuerst im oberbayerischen Moosburg und schließlich in Landau interniert
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg wurde ein Entnazifizierungsverfahren gegen Kölsch geführt. Dort wurde ihm von Leumundszeugen u. a. bescheinigt, daß er seine Ämter und Mitgliedschaften nicht zum Zweck nationalsozialistischer Propaganda mißbraucht habe. Von der Spruchkammer Neustadt wurde er daraufhin 1949 in die Gruppe III (Minderbelastete) eingestuft, durfte vom Tag der Internierung am 21. Juni 1945 an gerechnet für fünf Jahre seine Lehrertätigkeit nicht ausführen und war danach erneut als Schriftsteller und Hauptlehrer in Haardt tätig. Er verfaßte Dramen, Laienspiele und Essays.
Auszeichnungen und Preise
- Kurt-Faber-Preis der „Westmark-Stiftung“, 1944
- Pfälzischer Mundartdichterwettstreit 1964
Schriften (Auswahl)
- mit Rupert Rupp (Hrsg.): Stimme der Westmark: Eine Auslese pfälzische-saarländischer Dichtung, NSZ-Verlag, Neustadt a. d. Haardt 1934
- Lob der Heimat: Gedichte, Hausen Verlagsgesellschaft, Saarlouis 1935
- Spiele und Rufe, Hausen Verlagsgesellschaft, Saarlouis 1936
- Der Trifels: Balladen, Hausen Verlagsgesellschaft, Saarlautern 1938
- Galiziendeutsche Heimkehr – Ein Tagebuch, Westmark-Verlag, Neustadt 1940
- Schöpferische Westmark : Reden, Aufsätze, Gedichte, Westmark-Verlag, Neustadt 1940
- Ausfahrt und Heimkehr: Gedichte und Balladen, Kraft, Karlsbad/ Leipzig 1942
- Mitten im Kriege, Verlag Deutsche Volksbücher, Stuttgart 1944
- Sternbild der Leier. Gedichte aus 7 Jahren, Kessler-Verlag, Mannheim 1954
- Pälzer Bauregaarte: Die Mundartgedichte des Peter Luginsland, Hünenburg-Verlag, Stuttgart 1956
- mit Oskar Bischoff: Pälzer Hausschadull: Gedichte in Mundart, Der literarische Verein der Pfalz, Landau 1963
- Der grüne Kantor: Gedichte aus dem letzten Jahrzehnt, Pfälzische Verlagsanstalt, Neustadt an der Weinstraße 1968
Literatur
- Michael Bauer: Der Dichter Kurt Kölsch. Ein Beitrag zur Beziehung zwischen pfälzischer Literatur und Nationalsozialismus, in: „Heimatbewegung und NS-Kulturpolitik in Hessen, Pfalz, Elsaß und Lothringen“, herausgegeben vom „Förderverein Projekt Osthofen e. V.“, Osthofen 1999, S. 47–54