Kusnezow, Nikolai
Nikolai Iwanowitsch Kusnezow (* 27. Juli 1911 in Syrjanka bei Jekaterinburg; † 9. März 1944 bei Lemberg) war ein sowjet-bolschewistischer Geheimagent und Staatsterrorist.
Leben
Bereits in den 1930er Jahren wurde er Geheimagent des KGB. Nach dem Präventivschlag Deutschlands zur Verhinderung des geplanten sowjetischen Überfalls auf Deutschland wurde er vorübergehend in der 4. NKWD-Abteilung für Terror und Sabotage eingesetzt. 1942 bildete er dann eine Terroreinheit in der von Deutschland bereits befreiten Ukraine. Da er fließend deutsch sprach, war er dann dort auch unter den Namen Rudolf Schmidt und Paul Siebert in deutsche Uniformen getarnt unterwegs und führte eine Reihe von Terroranschlägen aus:
- Am 20. September 1943 wurden der Leiter der Hauptfinanzabteilung des RKU, Ministerialrat Hans Gehl, und der Generalinspekteur des Gebietskommissariats Rowno, Adolf Winter, auf offener Straße in Rowno ermordet.
- Am 15. November 1943 wurde der Chef der Osttruppen 740, Generalmajor Max Ilgen aus seinem Quartier in Rowno nach Moskau entführt, dort gefoltert und anschließend ermordet.
- Am 16. November 1943 wurde Senatspräsident Alfred Funk im Gerichtsgebäude in Rowno ermordet.
- Am 9. Februar 1944 wurden der Vizegouverneur des Distrikts Galizien Otto Bauer und sein Sekretär vor ihrem Quartier in Lemberg ermordet.
Als Leutnant Paul Siebert soll Kusnezow sogar das Eiserne Kreuz 1. Klasse erhalten haben.[1]
Unmittelbar nach dem Terrorattentat auf Otto Bauer verließ Kusnezow Lemberg, konnte jedoch während seiner Flucht von ukrainischen Freiheitskämpfern gestellt werden und wurde wegen seiner Morde hingerichtet.