La Traviata (Volksoper, 1939)

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Theaterstück

Theaterdaten
Originaltitel: La Traviata
Produktionsland: Deutsches Reich
Spielzeit: 1939
Premiere: 24. November 1939
Bühne: Berliner Volksoper
Sprache: Deutsch
Spielgemeinschaft
Intendant: Erich Orthmann
Regie: Carl Möller
Musikleitung: Gustav König
Musik: Giuseppe Verdi
Kostüm: Walter Kubbernuß
Besetzung
Darsteller Rolle
Rosl Schaffrian Violetta Valèry, genannt „La Traviata“
Fanny Aidali Flora Vevoir, ihre Freundin
Karola Goerlich Annina, Hausmädchen bei Violetta
Walter Hänse Georg Germont
Hans Schnabel Alfred, sein Sohn
Ernst Renzhammer Gaston, Vicomte von Letorières
Fritz Düttbernd Arthur Will
Franz Stumpf Marquis von Obigny
Wilhelm Ulbricht Doktor Grenvil
Rudolf Himberg Josef, Diener im Hause Violettas
Max Jahn Ein Dienstmann
Oppernmusik auf Schallplatte

La Traviata ist eine Oper in 4 Akten von Francesco Maria Piave. Nach dem Schauspiel „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas der Jüngere. 1937 wurde ein amerikanischer Spielfilm mit den Namen Die Kameliendame veröffentlicht. Die Handlung der Oper spielt um das Jahr 1875 in Paris und seiner Umgebung.

Handlung

1. Akt. Gartenterrasse vor dem Hause Violettas.

Wie so oft feiert Violetta Valèry, eine bekannte Dame der Pariser Halbwelt, auch heute Abend wieder in Ihrem Hause ein Fest. Unter den Gästen, deren lärmende Heiterkeit ganz dem Ton dieses Hauses entspricht, fällt nur einer durch sein besonders zurückhaltendes Wesen auf: Es ist der junge Alfred Germont, ein Landadeliger, den der Vicomte von Le torières heute zum ersten Mal in diesem Kreis eingeführt hat. Alfred hat Violetta schon oft aus der Ferne bewundert und verehrt sie mit der ganzen Leidenschaft seiner unverdorbenen Jugend.

Vom Vicomte aufgefordert bringt er einen Toast auf Violetta aus (Arier des Alfred: „O Freunde, so leert in vollen Zügen den Kelch, den die Schönheit uns spendet“) – Als die Gesellschaft das Haus betreten will, um mit dem Tanz zu beginnen, bleibt Violetta zurück. Eine plötzliche Schwäche hat sie befallen. Alfred beobachtet sie besorgt und bemüht sich um die Leidende. Im Überschwang des Gefühls gesteht er ihr seine Liebe, allein Violetta, die zum ersten Mal in ihrem Leben von einer echten Neigung berührt wird, versucht über den Ernst des Augenblicks mit leichtem Scherz hinwegzugehen. Jedoch es gelingt Alfred, sie von der Aufrichtigkeit seiner Liebe zu überzeugen. Allein zurück geblieben, versucht Violetta noch einmal, sich gewaltsam von den tiefen Empfindungen zu lösen, die Alfreds Worte in ihr geweckt haben (Arielle der Violetta: „Wie seltsam, im Herzen tönt stets mir seine Stimme“).

2. Akt. Salon eines Landhauses in der Umgebung von Paris

Inzwischen ist es Alfred gelungen, Violettas Liebe zu erringen und schon seit Monaten lebt er glücklich mit ihr in der Einsamkeit eines Landhauses. Sie verzichtet auf die Lebensfreuden ihres Pariser Lebens und genießt aus ganzem Herzen das Glück einer reinen und echten Liebe. – Alfred weiß freilich nicht, daß Violetta nur noch mit Mühe den Aufwand, den das Leben auf dem Landgute verlangt, bestreiten kann. Als er durch Zufall von Annina erfährt, eilt er so gleich nach Paris, um sich mit der nötigen Mitteln zu versorgen. Inzwischen meldet man Violetta einen Besuche an: Es ist Georg Germont, der Vater Alfreds.

Der alte Germont betrachtet das Verhältnis seines Sohnes mit Violetta mit äußerstem Mißfallen. Er hat sich entschlossen, dem allen ein Ende zu machen, zumal er glaubt, daß Violetta in Wirklichkeit keine Liebe empfindet, daß sie seinen Sohn nur ausnutzen will. Allein zu seinem großen Erstaunen findet er in Violetta eine ganz andere, als er erwartete; er ist von der echten Liebe, die er aus all ihren Worten herausführt betroffen. Trotzdem bittet er sie dringend, Alfred aufzugeben, weil der Verlobte seiner Tochter – Alfred Schwester – die Verlobung lösen will, wenn Alfred sein Verhältnis mit Violetta nicht aufgibt. Violetta, die Alfred leidenschaftlich liebt, ist von Germonts Verlangen so schwer betroffen, daß sie sich in ihrem Schmerz zu einem Bekenntnis hinreißen läßt, das sie bisher noch keinem eröffnet hat. Sie ist vom Tod gezeichnet, eine schweres Lungenleiden, eine Folge ihres leichtfertig vertanen Lebens, wird ihr nur noch wenige Jahre gönnen. Allein Georg Germont bleibt unerbitterlich.

Er fordert um das Glückes seiner Familie willen von Violetta das Opfer, und sie, die sich die Reinheit ihres Charakters trotz allem was geschah bewahrte, sieht ein, daß sie Alfred entsagen muß. Als Germont gegangen ist, schreibt sie einen Brief an ihre ehemalige Freundin Flora, in dem sie ihr verspricht, zu einem Ball, den Flora heute Abend geben will, zu erscheinen. Als sie gerade einen zweiten Brief beginnt, in dem sie Alfred Lebewohl sagen will, kommt Alfred selber aus Paris zurück.

Noch einmal gesteht sie ihm in einem leidenschaftlichen Ausbruch ihre Liebe, dann eilt sie hinaus. Als sie gegangen ist, werden Alfred ihre Abschiedszeilen überbracht. Den Zusammenbrechenden fängt Germont in seinen Armen auf (Arie des Gertmont: „Hat Dein heimatliches Land keinen Reiz für Deinen Sinn?“) Allein Alfred läßt sich nicht besänftigen, und als er noch zu allen Überfluß Floras Einladung Einladung zum Ball auf Violettas Schreibtisch findet, beschließt er, selbst auf den Ball zu erscheinen und Violetta öffentlich zu beschämen.

3. Akt. Ballsaal im Hause Floras.
La Traviata, Ballsaal bei Flora

Flora feiert ein rauschendes Fest, eine Schar von ihr bestellter Tänzer unterhält die Gäste. Als Violetta erscheint, trifft sie zu ihrem Entsetzen auf Alfred. Es kommt zur Aussprache zwischen Beiden, allein den wahren Grund ihres Fortgehens darf Violetta, die sich Germont gegenüber gebunden fühlt, Alfred ja nicht gestehen. Alfred steigert sich in immer größere Wut hinein und wirft ihr schließlich vor den Augen aller ein Bündel Geldscheine vor die Füße. Violetta bricht ohnmächtig zusammen.

4. Akt. Schlafgemach Violettas.

Violetta ist dem Tode nahe (Arie der Violetta: „Lebt wohl denn, eitle Träume, die ihr einst mich umfangen“). Von der Straße herauf klingt der Lärm eines fröhlichen Karnevalszuges. Da plötzlich betritt Alfred das Zimmer. Nach jener Szene, die er Violetta im Hause Floras bereitet hatte, war er vom Baron Douphal, einem Freunde Violettas, zum Duell gefordert worden. Er hatte den Baron schwer verwundet und war ins Ausland geflohen, allein sein Vater hat ihn von Violettas edlem Opfer in Kenntnis gesetzt und nun ist er zurückgekehrt, um die Geliebte um Verzeihung zu bitten. Mit leidenschaftlichen Worten versucht er, ihr eine schöne Zukunft die, die beiden offensteht, auszumalen (Duett Alfred/Violetta: „O, laß uns fliehen aus diesen Mauern“). Für wenige Augenblicke läßt sich Violetta von der Leidenschaft des Geliebten mitreißen. Aber es ist zu spät. Und als der alte Germont mit dem Arzt jetzt das Zimmer betritt, sieht er mit einem Blick, daß er für Violetta keine Hilfe mehr gibt. Allein der Tod gönnt Violetta eine letzte freundliche Täuschung. Sie glaubt neue Kräfte zu verspüren und wirft sich mit einem jubelnden Aufschrei in Alfreds Arme. Aber in diesem Augenblick, in dem sie ein neues Leben zu erhoffen wagte, bricht sie sterbend zusammen.[1]

Fußnoten

  1. Programmheft, Volksoper, La Traviata, 1939