Distelmeier, Lampert

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Lampert Distelmeyer, Kanzler Joachims II.jpg

Lampert Distelmeier, auch Distelmeyer sowie Lamprecht (* 22. Februar[1] 1522 in Leipzig; † 15. Oktober 1588 in Berlin) war kurbrandenburgischer Kanzler. Seine Büste wurde auf der Berliner Siegesallee aufgestellt.

Leben und Wirken

Distelmeier studierte in Leipzig Theologie, Humanoria (humanistische Studien) sowie römisches Recht und kam 1545 in die Kanzlei des neuen Kurfürsten und sächsischen Herzogs Moritz, aus der er 1547 in den Dienst der Lausitzer Stände und 1550, mittlerweile in Leipzig zum Doctor iuris promoviert, an den Hof Joachims II. von Brandenburg geholt wurde, wo er zunächst als Geheimrat diente und seit 1558 als Kanzler die Politik des Kurstaates leitete. Bereits im Krieg gegen Kaiser Karl V. 1552, dann beim Religionsfrieden von Augsburg 1555 wirkte er in bedeutendem Maße mit im Sinne der protestantischen Politik, zu deren Sicherung er die alte Erb-Einigung mit Sachsen und Hessen erneuerte. 1569 verschaffte er dem Kurfürsten die Mitbelehnung auf das Herzogtum Preußen, woran sich 1573 die Aussicht auf die Erwerbung von Cleve-Jülich knüpfte: ein diplomatischer Erfolg, den ihm Joachim II. mit der Erteilung des Ritterschlages belohnte. Distelmeier kann auch in seiner innenpolitischen Tätigkeit, die auf eine straffe Ausbildung der Territorialmacht abzielte, als einer der Gründer des hohenzollerischen Staates gelten. Auch begünstigte er die Einwanderung der Niederländer in die Mark und richtete die Universität Frankfurt (Oder) neu ein.

Zu seinem Wirken heißt es außerdem:[2]

Lampert Distelmeier war der bedeutendste märkische Staatsmann und Rechtsgelehrte des 16. Jahrhunderts, von den Zeitgenossen als „Licht und Auge der Mark“ gefeiert. 1522 in Leipzig als Sohn eines Schneiders geboren, hatte er sich gründliche gelehrte Bildung und praktische Schulung erworben, als er 1550 in brandenburgische Dienste tat. Als Kanzler Joachims II. und Johann Georgs hat er in der Verwaltung, Rechtspflege und Politik die größten Verdienste erworben. Seiner Geschicklichkeit verdankte das Kurhaus 1569 die Mitbelehnung mit dem Herzogtum Preußen und dadurch die Aussicht auf künftigen Besitz des alten Ordenslandes.


Kläglich Klaggedicht von Philipp Agrikola:[3]
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Literatur

  • Franz Hildesheim: In obitum Lamperti [Trauergedicht auf Lampert Distelmeier (Distelmeyer), Jurist und Kanzler in Brandenburg, gest. 15. Okt. 1588 in Leipzig]. 1588
  • Julius Heidemann: Ein Tagebuch des brandenburgischen Kanzlers Lampert Distelmeier. Berlin 1885
  • Paul Liman: Hohenzollern, 1905 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Verweise

Fußnoten

  1. Nach anderer Angabe auch * am 22. Februar, vgl.: Meyers Konversationslexikon, 5. Band, S. 3, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig und Wien, Vierte Auflage, 1885-1892
  2. Richard Sternfeld: „Die Siegesallee. Amtlicher Führer durch die Standbildergruppen“, Oldenbourg-Verlag, 1895
  3. Friedrich Holtze (Hrsg.) 1895: Lampert Distelmeier, kurbrandenburgischer Kanzler, Ein Leichenbegängniss zu Berlin im Jahre 1588 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar, hierin unvollständig), vollständig in: Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Bände 31-34, 1894, Heft XXXIII., S. 1ff. PDF-Datei (die letzten beiden Seiten von dort) Beides: Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!