Bacall, Lauren

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Lauren Bacall, 1944

Lauren Bacall, eigentlich Betty Joan Weinstein Perske (Lebensrune.png 16. September 1924 in Neuyork; Todesrune.png 12. August 2014 ebenda) war eine jüdische Schauspielerin in den Vereinigten Staaten.

Werdegang

Lauren Bacall wurde am 16. September 1924 als einziges Kind jüdischer Immigranten in Neuyork geboren, wo sie auch aufwuchs. Ihr Vater, dessen Vorfahren in Polen und Frankreich lebten, war der Verkäufer William Perske, und ihre Mutter Natalie, eine Sekretärin, deren Vorfahren in Rumänien und Deutschland lebten, trennten sich, als Bacall sechs Jahre alt war. Sie lebte anschließend bei ihrer Mutter, deren Geburtsnamen (Bacall) sie annahm. Lauren Bacall war eine Cousine des israelischen Staatspräsidenten Shimon Peres. Dank wohlhabender Verwandter besuchte sie die Privatschule Highland Manor in Tarrytown/NY, bevor sie an die Julia Richman High School in Manhattan ging. Nach dem Abschluß 1940 schrieb sie sich für ein Jahr in der Schauspielklasse der American Academy of Dramatic Arts ein.

Wirken

Schon zu High-School-Zeiten arbeitete Lauren Bacall als Platzanweiserin in einem Theater und als Fotomodell. Sie träumte zunächst von einer Karriere als Tänzerin, entschied sich dann jedoch für das Schauspielfach.[1] Ihre Hartnäckigkeit gegenüber Theaterproduzenten wurde schließlich belohnt, indem sie im März 1942 am Langacre Theater ihr Broadway-Debüt in dem Melodrama „January 2 x 4“ geben durfte. Obwohl nur in einer kleinen Nebenrolle zu sehen, fiel sie dem Magazin „Harper's Bazaar“ auf. Dieses erschien nach einem weiteren Bühnen-Engagement im März 1943 mit einem Titelfoto von ihr, was dem „netten jüdischen Mädchen“ (Bacall) den Weg nach Hollywood öffnen sollte.[2]

Sie war erfolgloses „Pin-up-Girl“, bis der Milliardär Howard Hawks sie 1944 „entdeckte“. Im selben Jahr debütierte Perske-Bacall in Hollywood.[3] 1945 heiratete sie den von seiner Alkoholsucht bereits schwer gezeichneten Filmschauspieler Humphrey Bogart (Todesrune.png 1957). Lauren Bacall wirkte in zahlreichen Hollywoodfilmen mit. Am erfolgreichsten war „Wie angelt man sich einen Millionär?“ aus dem Jahre 1953 mit Marilyn Monroe als ihrer Partnerin unter der Regie von Jean Negulesco. 1999 hatte sie als Bordellchefin in „Diamonds“ ein Film-Comeback.[3]

Auszeichnungen

Tony Award (1970; 1981), Sarah Siddons Award (1972; 1984), National Book Award (1980; für „By Myself“), American Cinema Award (1990; für Gesamtwerk), Cecil-B.-DeMille-Preis (1993; für Lebensleistung), frz. Kulturorden „Ordre des Arts et des Lettres“ (1995), Ehren-César (1996; für Lebenswerk), Kennedy Center Honors (1997), Berlinale-Kamera (1997; für „Le jour et la nuit“), Golden Globe, Screen Actors Guild Award und Oscar-Nominierung (1997; beste Nebenrolle in „The Mirror has two Faces“), Deutscher Videopreis DIVA (2003), Katharine Hepburn Medal (2007), Bette Davis Medal of Honor (2008). Beim „Governors Event“ in Hollywood wurde Lauren Bacall und der Regisseur Roger Corman mit dem Ehren-Oscar der Academy Of Motion Picture Arts And Sciences für ihr Lebenswerk ausgezeichnet (14. November 2009).

Familie

Bacall war von 1945 bis 1957 mit Humphrey Bogart verheiratet, mit dem sie die Kinder Stephen Humphrey (Lebensrune.png 1949, Dokumentarfilmer und Autor) und Leslie Howard (Lebensrune.png 1952, Krankenschwester und Yoga-Lehrerin) hatte. Nach Bogarts Krebstod 1957 und einer kurzen Affäre mit Frank Sinatra samt Verlobung ging sie 1961 eine zweite Ehe mit dem alkoholkranken Theaterschauspieler und zweifachen Oscar-Preisträger Jason Robards (Todesrune.png 2000) ein, die 1969 geschieden wurde. Aus dieser Verbindung stammt der ebenfalls als Schauspieler tätige Sohn Sam (Lebensrune.png 1961). Seit 1961 lebte Bacall im berühmten Dakota Building in Neuyork.

Filmographie (Auszug)

  • 1944: Haben und Nichthaben (To have and have not) – Regie: Howard Hawks
  • 1945: Jagd im Nebel (Confidential agent) – Regie: Herman Shumlin
  • 1946: Tote schlafen fest (The big sleep) – Regie: Howard Hawks
  • 1947: Das unbekannte Gesicht; auch: Die schwarze Natter (Dark passage) – Regie: Delmer Daves
  • 1948: Gangster in Key Largo; auch: Hafen des Lasters (Key Largo) – Regie: John Huston
  • 1949: Der Mann ihrer Träume (Young man with a horn) – Regie: Michael Curtiz
  • 1950: Zwischen zwei Frauen (Bright leaf) – Regie: Michael Curtiz
  • 1953: Wie angelt man sich einen Millionär? (How to marry a millionaire) – Regie: Jean Negulesco
  • 1954: Die Welt gehört der Frau (A woman’s world) – Regie: Jean Negulesco
  • 1955: Der gelbe Strom (Blood alley) – Regie: William A. Wellman
  • 1955: Die Verlorenen (The cobweb) – Regie: Vincente Minnelli
  • 1957: In den Wind geschrieben (Written on the wind) – Regie: Douglas Sirk
  • 1957: Warum hab' ich ja gesagt? (Designing Woman) – Regie: Vincente Minnelli
  • 1958: Geschenk der Liebe (The gift of love) – Regie: Jean Negulesco
  • 1959: Brennendes Indien (North West Frontier) – Regie: J. Lee Thompson
  • 1963: Der Mörder mit der Gartenschere (Shock treatment) – Regie: Denis Sanders
  • 1964: … und ledige Mädchen (Sex and the single girl) – Regie: Richard Quine
  • 1966: Ein Fall für Harper (Harper) – Regie: Jack Smight
  • 1974: Mord im Orient-Expreß (Murder on the Orient Express) – Regie: Sidney Lumet
  • 1976: The Shootist – Der letzte Scharfschütze (The Shootist) – Regie: Don Siegel
  • 1978: Ladies mit weißer Weste (Perfect gentlemen) – Regie: Jackie Cooper
  • 1979: Der Gesundheits-Kongreß (Health!) – Regie: Robert Altman
  • 1981: Der Fanatiker (The fan) – Regie: Edward Bianchi
  • 1987: Rendezvous mit einer Leiche (Appointment with death) – Regie: Michael Winner
  • 1988: Mr. North – Liebling der Götter (Mr. North) – Regie: Danny Huston
  • 1988: Wahn des Herzens (Tree of hands) – Regie: Giles Foster
  • 1989: Schatten über Sunshine (Little peace of sunshine) – Regie: James Cellan Jones
  • 1990: Misery (Misery) – Regie: Rob Reiner
  • 1991: Ein Stern für zwei (A Star for Two)
  • 1991: Mein Weihnachtswunsch (All I want for Christmas) – Regie: Robert Lieberman
  • 1993: Auf fremden Felde (A Foreign Field) – Regie: Charles Sturridge
  • 1995: Prêt-à-Porter – Regie: Robert Altman
  • 1995: Liebe hat zwei Gesichter (The mirror has two faces) – Regie: Barbra Streisand
  • 1995: Claudia und das Geheimnis des Engels (From the mixed-up files of Mrs. Basil E. Frankweiler) – Regie: Marcus Cole
  • 1996: Der Tag und die Nacht (Le jour et la nuit) – Regie: Bernard-Henri Lévy
  • 1999: The Venice Project – Regie: Robert Dornhelm
  • 1999: Diamonds – Regie: John Asher
  • 2003: Dogville – Regie: Lars von Trier
  • 2004: Birth – Regie: Jonathan Glazer
  • 2005: Manderlay – Regie: Lars von Trier
  • 2007: The Walker – Regie: Paul Schrader (Film im Wettbewerb der Berlinale 2007)

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 28/2009
  2. Munzinger-Archiv GmbH, 2009
  3. 3,0 3,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? – FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9