Eagleburger, Lawrence

Lawrence Eagleburger (1930-2011)

Lawrence Sidney Eagleburger (geb. 1. August 1930 in Milwaukee, Wisconsin; gest. 4. Juni 2011 in Charlottesville, Virginien) war ein US-amerikanischer Politiker und Diplomat der Republikanischen Partei. Er war Außenminister der Vereinigten Staaten unter Präsident George H.W. Bush und zeichnete sich politisch als energischer Vertreter jüdischer Interessen aus.

Leben und Wirken

Eagleburger schloß sein Studium an der Universität von Wisconsin 1952 ab, diente dann als Oberleutnant bei der US-Armee und kehrte 1957 an die Universität von Wisconsin zurück, um seinen Masterabschluß zu erwerben. Danach trat er in den diplomatischen Dienst ein und war als Konsul in Honduras und später als Verbindungsoffizier für kubanische Angelegenheiten im Bureau of Intelligence and Research des Außenministeriums tätig. 1961 wurde er der US-Botschaft in Belgrad, Jugoslawien, zugeteilt, wo er bis 1965 tätig war. Eagleburger diente als Sonderassistent des Präsidentschaftsberaters Dean Acheson in Franco-NATO-Angelegenheiten und war während der Präsidentschaft Richard Nixon´s Assistent des nationalen Sicherheitsberaters Henry Kissinger. Anschließend war er Berater und Abteilungsleiter der US-Vertretung bei der NATO in Brüssel, stellvertretender Verteidigungsminister, stellvertretender Sekretär für internationale Sicherheitsfragen und stellvertretender Assistent des Präsidenten. Als Kissinger zum Außenminister ernannt wurde, wurde Eagleburger sein Assistent der Geschäftsführung und anschließend stellvertretender Unterstaatssekretär. Präsident Jimmy Carter ernannte Eagleburger 1977 erneut zum Botschafter in Jugoslawien, wo er dann bis 1980 tätig war. Nach seinem Aufenthalt in Belgrad ernannte Präsident Ronald Reagan Eagleburger 1981 zum stellvertretenden Staatssekretär für europäische Angelegenheiten. 1982 wurde Eagleburger zum Unterstaatssekretär ernannt, der dritthöchsten Position im Außenministerium. Präsident Bush ernannte ihn 1989 zum stellvertretenden Außenminister. Als James Baker das Außenministerium verließ, um Bushs Wiederwahlkampagne zu leiten, sprang Eagleburger ein und wurde für die restliche Zeit der Bush-Präsidentschaft Außenminister.

Tod

Der übergewichtige Kettenraucher Eagleburger verstarb 2011 an einer Lungenentzündung. Er war zwei Mal verheiratet, zuletzt mit der deutschstämmigen Marlene Ann Heinemann, mit der er zwei Söhne hatte. Er war Mitglied im Council on Foreign Relations und handelte internationale Entschädigungszahlungen für „Opfer des Nationalsozialismus“ aus.

Zitate

• „Ich habe mein verdammt Bestes für das jüdische Volk gegeben, weil ich so tief glaube, daß die Vereinigten Staaten schuldig sind, während des Holocaust nicht viel getan zu haben“.