Reichenberg
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Sudetenland |
Einwohner (1939): | 67.886 |
Koordinaten: | 50° 46′ N, 15° 3′ O |
Reichenberg befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Reichenberg ist eine deutsche Stadt in Nordböhmen. Reichenberg war die Hauptstadt und geistiger Mittelpunkt des Reichsgaues Sudetenland. 1945 wurden die deutschen Bewohner der Stadt vertrieben. In den Medien wird heute – typisch für den Umgang mit Ostdeutschland in der BRD – meist der Name „Liberec“, die tschechische Bezeichnung von Reichenberg, verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Reichenberg liegt im Reichenberger Kessel des Zittauer Beckens, der vom Isergebirge im Nordosten und dem Jeschkengebirge im Südwesten begrenzt wird. Durch Reichenberg fließt die Lausitzer Neiße, Hausberg der Stadt ist der südwestlich gelegene 1012 m hohe Jeschken.
Geschichte
Reichenberg wurde in Urkunden erstmalig 1352 genannt. Am Ende des 16. Jahrhunderts begann man in Reichenberg mit der Tuchmacherei. Albrecht von Waldstein kaufte 1622 die Herrschaft Reichenberg, die nach ihm an den Grafen Gallas und später an die gräfliche Familie Clam-Gallas kam. 1906 wurde in Reichenberg eine sehr bedeutende deutschböhmische Ausstellung abgehalten.
1918 wurde Reichenberg kurze Zeit Sitz einer deutsch–böhmischen Landesregierung. Im Jahre 1938 wurde Reichenberg wieder zum Deutschen Reich eingemeindet und wurde Gauhauptstadt.
Bekannte, in Reichenberg geborene Personen
- Otto Edler von Ballasko (1919–2005), Hauptmann im Generalstab und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Rainer Gottstein (1910–1945), SS-Obersturmbannführer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Uwe-Karsten Heye (geb. 1940), Journalist, Diplomat und Autor
- Harald Kreutzberg (1902–1968), Tänzer und Choreograph
- Roderich Menzel (1907–1987), Tennisspieler, der später als Schriftsteller tätig war
- Edmund Nick (1891–1974), Komponist und Dirigent
- Otfried Preußler (1923–2013), Kinderbuchautor
- Josef Prokop (1898–1945), Politiker (NSDAP) und Grafiker
Bildergalerie
Auflösung der Freikorps 1938
Siehe auch
Verweise
- Reichenberg (deutsche-schutzgebiete.de)