Liebe ist zollfrei
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Liebe ist zollfrei |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1941 |
Stab | |
Regie: | E. W. Emo |
Drehbuch: | Fritz Koselka |
Vorlage: | Gleichnamiges Lustspiel von Fitz Gottwald |
Produktion: | Wien-Film GmbH |
Musik: | Hanns Elin |
Kamera: | Georg Bruckbauer |
Schnitt: | Muni Obal |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Hans Moser | Zollinspekteur Lorenz Hassenhüttl |
Susi Peter | Rosserl, seine Tochter |
Hans Olden | Finanzminmister Dr. Amandus Lorinser |
Maria Eis | Valerie, seine Gattin |
Oskar Sima | Kanzler |
Hans Unterkircher | |
Heinrich Heilinger | |
Erik Frey | |
Fritz Imhoff | |
Josef Egger | |
Else Elster | |
Gisa Wurm | |
Theodor Danegger | |
Alfred Neugebauer | |
Eduard Köck | |
Josef Eichheim | |
Karl Skraup |
Liebe ist zollfrei ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1941. Die Uraufführung fand am 17. April 1941 statt.
Auszeichnung
- Prädikat
- volkstümlich wertvoll
Handlung
Um für die leere Staatskasse Mittel zu bekommen, will im demokratischen Österreich Dr. Amandus Lorinser die Zölle an ein schweizerisches Bankkonsortium verpachten und gibt das Vertragsangebot dem schweizerischen Delegierten Raoul Hürlimann, der damit zur Gegenzeichnung nach Bern fährt. Mit demselben Zug fährt die Freundin Lorinsers, die Operettensängerin Villa Milena, nach Lugano voraus, um dort mit ihm einige schöne Tage zu verbringen.
Aber Minister Lorinsers Gattin, die selbst Finanzpolitik betreibt und die Zölle bereits dem Generaldirektor eines amerikanischen Versicherungstrustes für eine Staatsanleihe zugesagt hat, erfährt davon, fühlt sich blamiert und befiehlt, die Sache mit dem Schweizer wieder rückgängig zu machen. Lorinser muß das Zollamt Feldkirch anrufen, um den Direktor Hürlimann aus dem Zug zu holen und an den Apparat zu bringen. Lorinser gehorcht nur zum Schein, so daß der Feldkircher Zollamtsleiter Inspektor Laurenz Hasenhüttl aus dem Anruf nicht klug wird. Der Abend scheint die Lösung zu bringen: Einen Steckbrief durch den Gendarmerieinspektor, wonach ein internationales Hochstaplerehepaar aus Wien flüchtig ist. Solche Angaben sind leicht zu verwechseln, Hasenhüttl, brennend vor Ehrgeiz, nimmt Raoul Hürlimann und Vilja Milena als vermeintliches Gaunerpaar fest. Der Vertrag, der ihm dabei in die Hände fällt, bestärkt ihn: So ein Schwindel könne nur einem Verbrecher einfallen!
Beide berufen sich auf den Finanzminister, mit dem sich Hasenhüttl in Verbindung setzt. Dem, und vor allem seiner Gattin, ist Hasenhüttls Irrtum nicht unangenehm. Denn nun hat Hasenhüttl die Verantwortung für die Verzögerung der Schweizer Anleihe, und Valerie kann inzwischen weiter mit dem Amerikaner verhandeln. Hasenhüttl aber quartiert derweilen die Verhafteten in einem Gasthof von Feldkirch ein, läßt sie streng bewachen und fährt nach Wien, um sich persönlich Klarheit zu holen. Kurz vor seiner Abreise hat er noch einen heftigen Auftritt mit seiner Tochter Roserl, die er mit dem ihm verhaßten Schweizer Zollbeamten Rudolf Liechti überrascht. In der Morgenfrühe kommt Hasenhiittl ins Ministerium nach Wien und sieht in der Portierloge eine Zeitung, in welcher das wirkliche Hochstaplerpaar abgebildet ist, das bereits in Wien verhaftet sein soll. Hasenhüttl ist entrüstet: Die hat doch er bereits in Feldkirch verhaftet! Er eilt in die Redaktion des betreffenden Blattes, um Berichtigung zu fordern und zeigt dort seine vermeintlichen Beweisstücke, woraus der schlaue Redakteur sofort erkennt, daß ihm Hasenhüttl damit ein wichtiges Staatsgeheimnis anvertraut. Mit fetten Buchstaben bringt das Revolverblatt den entlarvten Staatsskandal.
Die Nachricht wirkt wie eine Bombe. Entrüstung erhebt sich. Die Regierung selbst ist wütend, daß die Sache vorzeitig herausgekommen ist. Der Amerikaner sieht sich getäuscht und fährt ab; Valerie aber glaubt aufs neue ihren Verdacht gegen den Gatten bestätigt. In die Verwirrung hinein platzt Hasenhüttl. Er erkennt, daß die Zollverpachtung an die Schweizer auf Wahrheit beruht. Trotzdem will er weiterhin getreu seine Pflicht erfüllen und beeilt sich, die beiden Verhafteten in Feldkirch wieder auf freien Fuß zu setzen.
Im Ministerium beschwichtigt Lorinser die erregten Regierungskollegen, und man beschließt, die Nachricht des Revolverblattes einfach zu dementieren. Zu gleicher Zeit klopft in Feldkirch Hasenhüttl angstvoll an die Zimmertüre der beiden Verhafteten. Er glaubt seinen Augen nicht zu trauen, als er diese zu einem glücklichen Paar vereint findet. Unter tausend Entschuldigungen und Beteuerungen seiner Pflichttreue auch unter dem neuen Vorgesetzten schiebt er beide mit dem zurückerstatteten Zollvertrag nach der Schweiz ab. Da er sich aber jetzt der dortigen Zollbehörde bereits untertan glaubt, hält er die Aufnahme eines Schweizers in seine Familie für günstig und gibt daher Roserl und Liechti schleunigst die Erlaubnis zu ihrer Hochzeit. Zwar erscheint in dem Revolverblatt das Dementi der Regierung wegen des Zollvertrages, aber dieser wird in Bern ratifiziert, eine Blamage für die Regierung, so daß ihr nichts weiter übrig bleibt, als zu demissionieren. Voll Stolz betrachtet Hasenhüttl im Kreise seiner Kollegen die Zeitung mit den Bildern der Kabinettsmitglieder, die er zum Sturz gebracht hat. Sein Gesicht wird allerdings länger, als er in einem anderen Blatt die neuen Regierungsmitglieder abgebildet sieht – es sind nämlich genau dieselben Minister, die nur ihre Ressorts untereinander vertauscht haben.
Hasenhüttl aber wird von dem neuen Finanzminister zum Zolloberinspektor befördert und als Amtsleiter bestätigt. Freundlich, aber bestimmt, komplimentiert er seinen schweizerischen Schwiegersohn mit Roserl aus dem österreichischen Zollamt hinaus, mit dem Bemerkung, daß ihm hier niemand etwas dreinzureden habe: „Wir sind nämlich, Gott sei Dank, eine vollkommen unabhängige Demokratie!“