Hans Unterkircher

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Prof. Hans Unterkircher (Aufnahme von 1918)
Hans Unterkirchers Grab
Wien, Grinzinger Friedhof
Inschrift des Grabsteins

Hans Unterkircher (geb. 22. August 1894 in Graz; gest. 27. Mai 1971 in Wien) war ein deutscher Schauspieler und Filmregisseur aus Österreich.

Leben

Als Mittelschüler brannte Hans Unterkircher aus dem Elternhaus durch und ging von Graz nach Wien, mit der Bestrebung an einen Wiener Theater ein Engagement zu finden. Natürlich hatte er es sich viel leichter vorgestellt, als es war. Als Geschlagener wollte er nicht ins Elternhaus nach Graz zurückkehren und trat daher bei ‚Olso‘ als Vertreter für Gasstrümpfe ein. Diese unerfreuliche Sache endete im Jahre 1913, da er nach Leipzig ein Engagement bekam und von dort an das Deutsche Theater in Berlin verpflichtet wurde.

Im Jahre 1914 wurde Hans Unterkircher nach Neu York als erster jugendlicher Held verpflichtet. Er wurde schnell beliebt, da er in jedem Fach, sei es das Lustspiel, Schauspiel oder Operette seinen Mann stand.

Im Jahre 1915 wollte er mit aller Gewalt zurück nach Deutschland. Es war nicht so einfach, da die Engländer alle Deutschen von den Schiffen holten und internierten. Mühselig hatte er sich einen falschen schwedischen Reisepaß auf den Namen Ohlsen besorgt.

Mit einen anderen Künstler unternahm er eine Fahrt in die Cacskill Mointains, da man in Neu York als deutscher Künstler boykottiert wurde. Ackerbau und Hühnerzucht waren seine Hauptbeschäftigungen.

Sie nahmen noch 20 deutsche Landsleute auf ihrer Farm auf und es wurde eine enge Gemeinschaft.

Hier hausten sie friedlich und froh bis zum Jahre 1917, d.h., bis er auf fünf Jahre nach Hollywood verpflichtet wurde. Tom Mix, Douglas Fairbanks und viele andere wurden seine Freunde.

Hans Unterkircher wurde für eine Hauptrolle in dem Stück „Prinzessin Tralala“ verpflichtet und reiste damit durch viele Städte. So kam er nach Washington, Baltimore, Chicago und dann wieder nach Hollywood. Hier drehte er noch zwei bis drei Filme, doch kaum war der Erste Weltkrieg zu Ende, kehrte er in die Heimat zurück.

1923 war Rudolf Valentino in Berlin zu Besuch und lud Hans Unterkircher wieder nach Hollywood ein, jedoch schon kurze Zeit später erreichte ihn sein tragische Schicksal und verstarb. Bevor Hans Unterkircher Amerika aber verließ, gab er in Neu York eine Abschiedsvorstellung. Aus dieser einen Vorstellung wurden dann 14.

Von 1920 bis 1926 spielte er in Berlin Theater und im Stummfilm. 1926 kam er nach Wien. Hier trat er in Revuen und Operetten und im Schauspiel auf. [1]

Seit 1934 stand Unterkircher zudem wieder regelmäßig vor der Kamera und übernahm prägnante Nebenrollen, wurde meist im Fach des Grandseigneurs besetzt.

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg war Unterkircher weiterhin mit kleineren Rollen auf der Leinwand präsent, versuchte sich mit dem von ihm selbst produzierten Heimkehrer-Melodram „An klingenden Ufern“ (1948) zudem als Regisseur. Als Filmschauspieler blieb er seiner Darstellung treu. Zu seinen letzten Auftritten in einer Kinoproduktion zählt die Rolle eines Generals in Wolfgang Liebeneiners Jaroslav Hašek-Verfilmung „Schwejks Flegeljahre“ (1963) mit Peter Alexander sowie Alfred Weidenmanns Agententhriller „Schüsse im 3/4 Takt“ (1965).

Ab den 1960er Jahren konzentrierte sich Unterkircher neben seiner Arbeit für das Theater vermehr auf die Tätigkeit beim Fernsehen.

Letztmalig war er im April 1971 in der Episode „Die Hungerkur“ aus der Serie „Wenn der Vater mit dem Sohne“ auf dem Bildschirm präsent. Auf der Bühne konnte man ihn beispielsweise auch bei den Salzburger Festspielen erleben, wo er 1962 in Johann Nestroys Zauberposse „Der böse Geist Lumpacivagabundus“ in einer Inszenierung von Leopold Lindtberg die Rolle des alten Zauberers Mystifax gestaltete; die Aufführung wurde auch im Fernsehen ausgestrahlt. Später wirkte der Künstler unter anderem an der „Wiener Volksoper“.

Hans Unterkircher, dem der Titel „Professor“ verliehen worden war, starb am 27. Mai 1971 im Alter von 75 Jahren in Wien; die letzte Ruhe fand er in einer ihm ehrenhalber gewidmeten Grabstelle auf dem Grinzinger Friedhof (Gruppe 2, Nummer 17). Hier wurde später auch seine Ehefrau Eva Unterkircher (1917–2000) beigesetzt.

Filmographie

Darsteller
Regie
  • 1948: An klingenden Ufern
Produzent
  • 1948: An klingenden Ufern

Fußnoten