Loburg

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Loburg

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Landkreis: Jerichower Land
Provinz: Provinz Sachsen
Einwohner (2009): 2.276
Bevölkerungsdichte: 50 Ew. p. km²
Fläche: 45 km²
Höhe: 75 m ü. NN
Postleitzahl: 39279
Telefon-Vorwahl: 039245
Koordinaten: 52° 7′ N, 12° 4′ O
Loburg befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Schloß Wendgräben in Loburg.
Geschaffen von Hermann Muthesius

Loburg ist eine deutsche Stadt im Kreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.

Lage

Loburg liegt am Oberlauf des Elbe-Nebenflusses Ehle im Westfläming, 33 Kilometer östlich der Landeshauptstadt Magdeburg. Die Ortschaft liegt durch die Kirchenruine Unser Lieben Frauen an der Straße der Romanik.

Geschichte

Im Jahre 965 übereignete Kaiser Otto I. die „civitas Luborn“ dem Magdeburger Moritzkloster, es ist die erste urkundliche Erwähnung Loburgs. Im 10. Jahrhundert wurde zur Sicherung der durch Otto betriebenen deutschen Besiedlung eine Grenzburg errichtet.

Die Burg beherrschte die wichtigen Heer- und Handelsstraßen in Richtung Zerbst, die sich von Burg und Brandenburg kommend, hier trafen. Sie wurde jedoch während des Aufstandes 983 bereits wieder zerstört. Das gleiche Schicksal erlitten die im Bereich der Burg entstandenen Dörfer Möckernitz und Ziemitz. Während beide Orte bereits Anfang des 13. Jahrhunderts wieder aufgebaut waren, errichtete der Burggraf von Lubborch erst zwischen 1162 und 1200 eine neue Burg.

1207 schlossen sich beide Dörfer zusammen und erhielten unter dem Namen Loburg das Stadtrecht. Die daraufhin errichtete Befestigung durch eine Stadtmauer mit drei Toren schloß das ehemalige Dorf Ziemitz nicht mit ein, so daß es immer wieder von Plünderern überfallen wurde. Es wurde daraufhin von seinen Bewohnern, die sich hinter dem Schutz der Stadtmauern niederließen, aufgegeben und verfiel samt seiner dreischiffigen Basilika aus dem 12. Jahrhundert.

Loburg wurde im Laufe des Mittelalters vom Moritzkloster an mehrfach wechselnde Adelsfamilien als Lehen vergeben. Daneben richteten die Familien von Barby und von Wulffen Rittergüter ein. Insbesondere die von Wulffen engagierten sich intensiv in der Stadt. So veranlaßte Eustachius von Wulffen 1581 den umfangreichen Umbau der Stadtkirche St. Lorenz. Zwischen der Bürgerschaft und den Lehnsfamilien kam es häufig zu Auseinandersetzungen über die Rechte der Stadt, die in den Jahren 1598 und 1614 in regelrechte Aufstände mündeten. Vom Selbstbewußtsein der Bürger zeugt der aufwendige Bau des Rathauses im Jahre 1609.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg kam Loburg unter die Herrschaft von Brandenburg-Preußen. Seit 1680 war Loburg als sogenannte Immediatstadt direkt dem Herzogtum Magdeburg unterstellt. Dort lag es zunächst im Genthiner Kreis, aus dem später der Distrikt I mit dem Hauptort Burg wurde. 1716 wurde eine Garnison in die Stadt verlegt, und gegen Ende des 18. Jahrhunderts richtete Preußen hier ein Oberzollamt ein.

Nach der Neubildung des Landkreises Jerichow I durch die preußische Verwaltungsreform von 1815 war Loburg in den Jahren 1850 bis 1877 Sitz des Landratsamtes. Die im Jahre 1892 eröffnete Bahnlinie Magdeburg–Loburg und die 1896 fertiggestellte Kleinbahn nach Ziesar hatten nur wenig Auswirkung auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Stadt, so daß es bei der bereits vorhandenen Stärkefabrik als industrieller Arbeitgeber blieb und die Landwirtschaft weiterhin dominierte. 1885 hatte Loburg 2179 Einwohner. 1919 wurden die drei bestehenden Rittergüter in die Stadt eingemeindet.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges richtete die Sowjetarmee bis 1948 eine Ortskommandantur im Loburger Rathaus ein. Vom 25. Juli 1952 bis zum 20. Juni 1957 war Loburg noch einmal Kreisstadt. Der Kreis Loburg wurde aufgelöst und Loburg wurde dem Kreis Zerbst zugeordnet. Auch während der DDR-Zeit blieb die Landwirtschaft ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, daneben wurden Zweigbetriebe der Armaturen- und Bekleidungsindustrie angesiedelt. 1980 betrug die Einwohnerzahl 3150.

Nach der deutschen Teilwiedervereinigung wurde Loburg in den neugeschaffenen Landkreis Anhalt-Zerbst eingegliedert. Durch die Ausweisung zweier Gewerbegebiete gelang es der Stadt, etliche neue Produktionsbetriebe anzusiedeln. Bis 2004 war Loburg Zentralort einer Verwaltungsgemeinschaft mit sieben angeschlossenen Orten. Vom 1. Januar 2005 bis zum 30. Juni 2007 gehörte die Stadt zur Verwaltungsgemeinschaft Elbe-Ehle-Nuthe mit Sitz in Zerbst. Seit dem 1. Juli 2007 gehörte die Stadt zur Verwaltungsgemeinschaft Möckern-Loburg-Fläming mit Sitz in Möckern und zum Landkreis Jerichower Land.

Am 1. Januar 2009 wurde Loburg in die Stadt Möckern eingemeindet.

Sehenswürdigkeiten

Bekannte, in Loburg geborene Personen