Mühlessen

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Mühlessen

Staat: Deutsches Reich
Gau: Sudetenland
Landkreis: Eger
Koordinaten: 50° 9′ N, 12° 27′ O
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Mühlessen befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Mühlessen ist eine deutsche Gemeinde[1] im Egerland.

Geschichte

Der alte Edelsitz Mühlessen gehörte 1219 Poppo von Milozt, welcher der Stadt Eger untertan war. 1322 ist Mylosen auf der Liste der Orte des verpfändeten Egerlandes angegeben. Zur Zeit Kaiser Karls IV. wurde die Herrschaft Milosen auf 24 Bauernhöfe verteilt und der Stadt Eger erbuntertänig gemacht. Nach der Einführung des Protestantismus im Egerland (1564/65) bekam Mühlessen im Jahre 1580 eine evangelische Volksschule, die aber während des Dreißigjährigen Krieges einging. Im 18. Jahrhundert entstand eine Filialschule und 1825 eine allgemeine Volksschule. 1861 wurde ein neues Schulhaus errichtet.

1850 wurde Mühlessen eine eigene Gemeinde, zu der Stobitzhof und Fehlamühle eingemeindet wurden. 1910 baute Franzensbad ein Pumpwerk für seine Wasserleitung südlich des Ortes.

Während des Zweiten Weltkrieges besetzten die Amerikaner im Frühjahr 1945 den Ort, zogen sich jedoch zurück, als die tschechoslowakischen Behörden im Oktober desselben Jahres einzogen. Daraufhin wurde die ausschließlich deutsche Bevölkerung vertrieben, die ihren Weg nach Bayern und Hessen suchte.[2]

Sehenswürdigkeiten

  • Drei alte Sühnekreuze vor der Friedhofsmauer, von denen das rechte einst nicht zur Gruppe gehörte und 1949 hierher versetzt wurde.[3]
  • St. Nikolaus Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert mit romanischen und gotischen Bauteilen.
  • Deutsches Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege.
  • Mariensäule aus dem Jahre 1706, steht unweit der Kirche. Maria mit dem Jesuskind wird als „Doppelgestalt“ dargestellt, die nach Westen und nach Osten blickt.
  • Hof mit egerländischem Fachwerk gegenüber der Kirche.

Bildergalerie

Literatur

  • Heimatkreis Eger – Dokumentationen und Erinnerungen, Egerer Landtag e. V., Heimatverband für Eger Stadt und Land, Amberg 1981

Fußnoten

  1. Auf tschechisch: Milhostov.
  2. Heimatkreis Eger – Dokumentationen und Erinnerungen, Seite 395-397
  3. Mühlessen I–V, Sühnekreuz