Mademoiselle Docteur

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Mademoiselle Docteur, auch geführt unter dem Titel Spione von Saloniki, ist ein 1936 gedrehtes französisches Spionagefilmdrama von G. W. Pabst mit Dita Parlo als Fräulein Doktor Anne-Marie Lesser, angeregt durch wahre Begebenheiten der deutschen Meisterspionin im Ersten Weltkrieg Dr. Elisabeth „Elsbeth“ Schragmüller: Sie war Offizier des Deutschen Heeres, Leiterin der mit dem Nachrichtendienst gegen Frankreich beauftragten Sektion der Kriegsnachrichtenstelle Antwerpen der Abteilung III b West, Ausbilderin von Mata Hari und Ritterin des Eisernen Kreuzes I. Klasse.

Erläuterung

In Deutschland schrieb Hans Rudolf Berndorff 1929 eine Geschichte über die „Meisterspionin“, die als Vorlage für ein Theaterstück und diverse Filme diente und auch ins Ausland gelangte. Leni Riefenstahl hatte schon die Verfilmung des Stoffes 1933 anvisiert, das Projekt wurde jedoch nicht realisiert.

Erstaufführung

Der Film entstand in der zweiten Jahreshälfte 1936 in den Studios Pathé in Joinville-le-Pont und wurde am 13. April 1937 uraufgeführt. Die deutsche Erstaufführung erfolgte erst nach dem Krieg, am 9. März 1956.

Kritiken

  • „Als eine der am wenigsten lohnenden Bemühungen G. W. Pabsts wurde dieses Spionagedrama vor langer Zeit hergestellt, als Viviane Romance und Jean-Louis Barrault minder bedeutende Namen in der französischen Filmwelt waren und andere, nunmehr gehobene Persönlichkeiten wie Louis Jouvet und Pierre Blanchar, Nebenrollen verkörperten. […] Die Fotografie weist, nach heutigen Standards, Defizite auf, und die Geschichte, die uns in das Jahr 1918 zurückführt, ist eine altmodische Angelegenheit bezüglich der Abenteuer einer verführerischen deutschen Spionin, die Geheimnisse der französischen Armee in Saloniki auskundschaftet. Fräulein Parlo, als clevere Agentin, und Herr Fresnay als Spion, der für beide Seiten arbeitet, scheinen offensichtlich nicht allzu viel Regie-Unterstützung von Herrn Pabst erhalten zu haben. Lediglich in einer düsteren Cafészene läßt sich Pabsts Kunstfertigkeit erahnen.“The New York Times vom 20. November 1948[1]
  • „Leicht angestaubter Spionagefilm, von Pabst jedoch mit großer Kunst als Kammerspiel der Gefühle angelegt; die Handlungsmotive sind dramaturgisch hervorragend in Beziehung gesetzt, und die Spannung kommt ganz aus den Dialogen und den Leistungen der großartigen Schauspieler.“Lexikon des Internationalen Films
Nora Waldstätten als Dr. Elsbeth Schragmüller in „Mata Hari – Tanz mit dem Tod

Weitere Verfilmungen dieses Stoffs

  • Stamboul Quest, VS-amerikanischer Film von 1934 mit Myrna Loy als „Fräulein Doktor“
  • Mademoiselle Doctor, auch bekannt als Under Secret Orders, erneut mit Dita Parlo
  • Fräulein Doktor, italienisch-jugoslawischer Spielfilm von 1968 mit Suzy Kendall
  • Annemarie Lesser, deutscher Fernsehfilm, Regie: Rudolf Jugert, 1971
  • Mata Hari – Tanz mit dem Tod, deutscher Fernsehfilm, Regie: Kai Christiansen, 2017

Verweise

Fußnoten

  1. Im Original: “One of G. W. Pabst’s least worthy efforts, this spy drama was made long, long ago, at a time when Viviane Romance and Jean-Louis Barrault were minor names in the French movie world and such other now elevated personalities as Louis Jouvet and Pierre Blanchar were playing featured roles. (…) The photography is deficient by present standards and the story, which takes us back to 1918, is an old-fashioned affair about the adventures of an alluring German spy ferreting out French Army secrets in Salonika. Miss Parlo, as the ingenious agent, and Mr. Fresnay, as a spy who plays along with both sides, apparently did not receive much directorial assistance from Mr. Pabst. Only in a murky café scene is there any suggestion of Pabst’s artistry.”