Makarenko, Anton

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Anton Semjonowitsch Makarenko.jpg

Anton Semjonowitsch Makarenko ( * 13. März 1888 in Belopolje bei Sumy in der Ukraine; † 1. April 1939 in Golizyno bei Moskau) war ein kommunistischer Pädagoge, der aus schwer erziehbaren Kindern einen „neuen Menschen“ im sowjet-bolschewistischen Sinne schaffen wollte.

Leben

Geboren als Sohn eines Eisenbahnanstreichers, hatte er lediglich einen Vierklassenabschluß[1], machte aber dennoch eine Ausbildung zum Lehrer, was in Rußland offenbar ohne weiteres möglich war. Bis 1914 war er dann Lehrer in der Ukraine:

Er absolvierte eine vierklassige Fachschule in der Stadt Krementschug und einen einjährigen pädagogischen Lehrgang, arbeitete als Lehrer in der Eisenbahnergrundschule in der Siedlung Krjukow, dann an der Bahnstation Dolinskaja. 1917 absolvierte Makarenko die Pädagogische Hochschule Poltawa mit Goldmedaille. Wegen Sehschwäche wurde er vom Militär entlassen. Zwei Jahre lang leitete er die Eisenbahnschule bei der Waggonwerkstatt Krjukow, dann zog er nach Poltawa.[2]

Bekanntheit erlangte Makarenko erst nach der Oktoberrevolution durch den Aufbau eines Heimes für kriminelle Kinder und Jugendliche. Diesen Kindern versuchte Makarenko nun in der „Gorki-Kolonie“ ein neues Heim zu geben und sie in die neue Gesellschaft in Form der Kollektiverziehung, die auf verinnerlichter Disziplin, Selbstverwaltung und Zwangsarbeit beruhte, einzugliedern. Makarenko als Kommunist hatte das Ziel, auch die Jugendlichen im Sinne des Kommunismus zu erziehen. 1927 übernahm er die Arbeitskommune „Felix Dserschinski“, benannt nach dem Gründer der „Tscheka“. Die Kolonie wurde später auch zu einer Kaderschmiede für den bolschewistischen Geheimdienst. Ab 1935 war er in Kiew als Stellvertretender Leiter der Arbeitskolonien des Volkskommissariats für innere Angelegenheiten der Ukrainischen SSR tätig. Anfang 1939 wurde Makarenko mit dem Orden des Roten Banners der Arbeit ausgezeichnet, trat der kommunistischen Partei bei, starb aber kurz darauf einen plötzlichen Tod.

Wegen seiner Regimetreue durfte er sich auch als Autor versuchen. Seine belletristischen Versuche waren allerdings derart ungelenk, daß nur durch die Protektion Maxim Gorkis die Werke veröffentlicht werden konnten. Nach Makarenkos Tod 1939 galten diese dann plötzlich Kritiklos als Standardwerke der Pädagogik. Makarenko wurde nachgesagt, er habe die Philosophie des Marxismus-Leninismus vollkommen ins Pädagogische übertragen, und zwar dadurch, daß er die Theorie und Praxis einer dem Kommunismus entsprechenden Kollektiv-Pädagogik geschaffen hat. Seine Ansicht der Kollektiverziehung wurde nach der Bolschewisierung Europas in Folge der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht als Leitbild der Erziehung auf sämtliche Sowjet-Satellitenstaaten des Ostblocks übertragen.[3]

Siehe auch

Fußnoten