Brunner, Manfred
Manfred Brunner ( 31. Juli 1947; 22. Juni 2018 in München) war ein deutscher Politiker. Er war zunächst viele Jahre Mitglied der BRD-Blockpartei FDP und war später Mitbegründer der Partei Bund freier Bürger (BFB). Er war als Rechtsanwalt tätig und zeitweise Kabinettschef bei der EG-Kommission in Brüssel.
Leben
Brunner leistete nach dem Abitur seinen Wehrdienst bei den Gebirgsjägern und erreichte bei der Bundeswehr den Grad des Majors der Reserve. Sein Studium der Rechtswissenschaften in München schloß er 1982 mit dem Zweiten Staatsexamen ab. Nach einer Tätigkeit als Sozius einer Anwaltskanzlei arbeitet er seit 1987 als selbständiger Anwalt.
1965 trat er der FDP bei, 1969 wurde er Vorsitzender der Deutschen Jungdemokraten. Von 1973 bis 1987 saß er für die FDP im Stadtrat von München. 1983 wurde er als Nachfolger von Josef Ertl Vorsitzender der FDP in Bayern. Dieses Amt hatte er bis 1989 inne, als er von Josef Grünbeck abgelöst wurde. 1984 kandidierte Brunner für die FDP als Münchner Oberbürgermeister, erhielt jedoch nur 3,6 % der Stimmen und damit weniger als seine Partei. Er war 1992 auch Kabinettschef Martin Bangemanns bei der EG-Kommission in Brüssel. Er galt als prominenter Gegner des Maastricht-Vertrags und der Euro-Einführung, weshalb er freiwillig aus der EG-Kommission ausschied. Im Januar 1992 gründete er die Stiftung Demokratie und Marktwirtschaft mit Sitz in München.
Nach der Ratifikation des Maastricht-Vertrags im Dezember 1992 erhob Brunner Verfassungsbeschwerde beim „Bundesverfassungsgericht“ in Karlsruhe mit dem Argument, die Übertragung von Hoheitsrechten auf die Europäische Union sei mit dem Demokratieprinzip unvereinbar. Das Verfassungsgericht wies die Klage 1993 im sogenannten Maastricht-Urteil zurück.
1994 initiierte er die Gründung der nationalliberalen Partei Bund freier Bürger (BFB), zu deren Vorsitzendem er gewählt wurde. Bei der EU-Wahl im Juni des gleichen Jahres erzielte die Partei bundesweit 1,1 %. Im Februar 1996 erhielt der BFB – Die Freiheitlichen bei den Stadtratswahlen in München 3,2 %. Neben Manfred Brunner zog Evelyn Menges in den Rat ein. Im Januar 1998 fusionierte der BFB mit Heiner Kappels „Offensive für Deutschland“ zum BFB – Die Offensive. Bei den Bundestagswahlen im Herbst des gleichen Jahres kam die Partei nur auf 0,2 %. Anfang 1999 erklärte Brunner wegen zunehmend „rechtslastiger“ Tendenzen im BFB seinen Rücktritt und Austritt aus der Partei, deren Führung anschließend sein innerparteilicher Konkurrent Heiner Kappel übernahm. Der BFB löste sich Ende 2000 auf.
Brunner wurde 1999 wieder Mitglied der FDP und gehörte dem Landesverband Sachsen an, trat aber nach ca. zwei Jahren wieder aus der Partei aus.
Brunner war verheiratet und hatte drei Kinder.