Postelberg

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Postelberg

Staat: Deutsches Reich
Gau: Sudetenland
Landkreis: Saaz
Einwohner (1939): 2.563
Koordinaten: 50° 22′ N, 13° 42′ O
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Postelberg befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.

Postelberg ist ein deutscher Ort im Sudetenland im Bezirk Eger, Kreis Saaz.

Geschichte

Rathaus
Schloß

Massaker von Postelberg

1945 kam es in Postelberg zum Massaker von Postelberg an der deutschen Bevölkerung, durch welches der Ort eine traurige Berühmtheit erlangte. Über 760 Männer zwischen 15 und 60 Jahren wurden dabei ermordet. Das Massaker wird auch in dem 60 Jahre später produzierten tschechischen Film Töten auf Tschechisch behandelt.[1] Der für viele der „Aktionen“ verantwortliche tschechische General Karel Klapálek hielt die Massaker von Postelberg und Saaz für „ganz und gar angemessen“, wie er einer 1947 eingesetzten Untersuchungskommission der verfassunggebenden Nationalversammlung berichtete.[2]

„Der 6. Juni 1945 war ein Sonntag, knapp einen Monat nach dem Kriegsende. Auf dem Kasernenhof des tschechischen Städtchens Postelberg (heute Postoloprty) waren hunderte deutsche Männer im Alter von 13 bis 60 Jahren tagelang zusammengepfercht worden. Auf dem gepflasterten Hof mussten sie bei Tag stehen oder auf dem Boden sitzen und in der ersten Nacht liegen. Erhob sich am Morgen einer von ihnen ohne Erlaubnis, wurde er erschossen. Unter den Gefangenen waren fünf erschöpfte Jugendliche, die angeblich Äpfel von einem Baum gestohlen haben sollen, um ihren Hunger zu stillen. Erst werden sie ausgepeitscht, dann strecken Gewehrsalven vier von ihnen nieder. Ein Junge überlebt, fällt auf die Knie und fleht um Gnade - vergeblich. Er wird durch einen Schuss ins Genick getötet. Das alles geschieht vor den Augen der Menge, die mit vorgehaltener Waffe in Schach gehalten wird. Es folgen weitere Morde in Postelberg und im benachbarten Saaz (heute Žatec): Innerhalb weniger Tage werden dort im Frühsommer 1945 etwa 2000 Sudetendeutsche umgebracht. In den bislang gefundenen Massengräbern fand man die Überreste von 763 Menschen - erschossen oder erschlagen ohne Gerichtsurteil. Es ist das schlimmste einer ganzen Reihe von Nachkriegsmassakern, die in der Zeit der ‚wilden Vertreibung‘ kurz nach Kriegsende im Frühjahr 1945 an den Sudetendeutschen verübt wurden. […] Bis zur politischen Wende 1989 blieben diese Verbrechen ungesühnt. Es gab zwar 1947 eine Untersuchung der Vorgänge von Postelberg durch das tschechische Parlament, doch ein ‚Straffreistellungsgesetz‘, verabschiedet am 8. Mai 1946, schloss die straffrechtliche Verfolgung der Verbrechen aus, die zur Zeit der Vertreibung verübt worden waren. Den Nachkriegsbewohnern von Postelberg und Saaz kam das gerade recht. Denn in den Häusern der getöteten und vertriebenen ehemaligen Bewohner lebten sie fortan selbst. Außerdem gab es etliche, die zunächst bereitwillig mit den deutschen Besatzern kollaboriert und sich danach ganz besonders als Rächer hervorgetan hatten. Verschweigen wurde so zur ersten Bürgerpflicht.“[3]

Gedenken

Die Deutsch-Tschechischen Beziehungen haben zur Zeit, vor allem durch haßerfüllte Äußerungen tschechischer Politiker, zweifellos einen Tiefstand erreicht. Darum ist es bemerkenswert, daß es auf unterer Ebene von tschechischer Seite doch vereinzelt positive Signale gibt. Dabei geht es auch um Stimmen, die eine wahrheitsgemäße Aufarbeitung der neueren tschechischen Geschichte anstreben. Um ein solches Signal ging es bei einer Trauerfeier für die im Sommer des Jahres 1945 ermordeten deutschen Saazer in Saaz und Postelberg. Bei diesem Massenmord ging es um einen der größten Massaker der Nachkriegsgeschichte. Es waren etwa 5000 Saazer Männer und Knaben, die seinerzeit den Todesmarsch von Saaz nach Postelberg antreten mußten, an die 800 Männer wurden in Postelberg zu Tode gequält oder erschossen und im Massengräbern in der Nähe Postelbergs verscharrt.[4]

Siehe auch

Literatur

Verweise

Augenzeugen

Fußnoten