Massaker von Rechnitz

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Beim Massaker von Rechnitz sollen in der Nacht vom 24. auf den 25. März 1945 ungefähr 180 ungarisch-jüdische Zwangsarbeiter in der Nähe des Schlosses Rechnitz bei Rechnitz im Burgenland im Rahmen eines Festes von Thyssen-Tochter Margit von Batthyany zur Unterhaltung der Gäste ermordet worden sein.

Vermeintlicher Tathergang

Der Dokumentarfilmer Eduarad Ernes behauptet folgenden Tathergang: Während man auf Schloß Rechnitz trank und feierte, wurden die jüdischen Zwangsarbeiter zum sogenannten Kreuzstadel gebracht. Zu diesem Zeitpunkt war das Massengrab bereits von anderen Zwangsarbeitern vorbereitet worden. Vor Mitternacht, nachdem reichlich Alkohol konsumiert worden war, bat der NSDAP-Ortsgruppenleiter Franz Podezin auserlesene Festgäste in ein Nebenzimmer, dort wurden Schußwaffen verteilt. Die Gruppe begab sich nach draußen zum Kreuzstadel und erschoß die Menschen.

FAZ-Artikel vom 18. Oktober 2007

Der Fall wurde von dem britischen Klatschjournalisten Litchfield in die Öffentlichkeit gebracht. Der Artikel von David R. L. Litchfield in der FAZ vom 18. Oktober 2007[1] über ein Massaker an 200 Juden als Partybelustigung bei einem Fest der Thyssen-Tochter Margit von Batthyany 1945 hat inzwischen einige Zweifler auf den Plan gerufen. Kai Müller fand im Tagesspiegel eine direkte Beteiligung der Thyssens nicht nachgewiesen: „Räuberpistole oder journalistischer Coup? Die FAZ hat sich weit aus dem Fenster gelehnt mit dieser Geschichte, in der es von vagen ‚konspirativen Vorfällen‘ nur so wimmelt.“

Interessant ist, daß die FAZ in ihrer Übersetzung des Independent-Artikels nicht nur alle Hinweise auf die sexuellen Aktivitiäten Margit Batthyanys getilgt hat, sondern auch Litchfields Behauptung einer direkten Tatbeteiligung.

Im Independent lautet der entscheidende Absatz im Original: „Finally, with the Red Army only 15km away, the countess hosted a party at the castle on the 24 March, the eve of Palm Sunday, inviting up to 40 people including leading Nazi Party, SS, Gestapo and Hitler Youth members. (...) Podezin then ushered Margit and 15 of the more senior guests to a store room, gave them weapons and ammunition and invited them to ‚kill some Jews‘. The prisoners were then forced to strip naked before being shot by drunken guests, who returned to the castle to continue to drink and dance until dawn.“

In der Übersetzung der FAZ heißt es dagegen: „Als die Rote Armee schließlich nur noch fünfzehn Kilometer von Rechnitz entfernt war und die SS sich auf die Schlacht um Rechnitz vorbereitete, wurde am 24. März, dem Abend vor Palmsonntag, im Schloss ein Fest veranstaltet, zu dem dreißig oder vierzig Personen geladen wurden (...) Franz Podezin, NSDAP-Ortsgruppenleiter von Rechnitz und Gestapo-Beamter, versammelte fünfzehn ältere Gäste in einem Nebenraum des Schlosses, gab Waffen und Munition an sie aus und lud die Herren ein, ‚ein paar Juden zu erschießen‘. Man zwang die Juden, sich nackt auszuziehen, bevor sie von betrunkenen Gästen des Fests ermordet wurden, die dann ins Schloss zurückkehrten, um bis zum frühen Morgen weiter zu trinken und zu tanzen.“

Wesentlich weniger Skrupel hatte die Bild-Zeitung, die die Geschichte am gleichen Tag im Weltnetz und am nächsten Tag in ihrer Printausgabe brachte und so zuspitzte: „Thyssen-Gräfin ließ auf Nazi-Party 200 Juden erschießen.“

Der Publizist und Geschichtenerzähler Wolfgang Benz, selbst Verfasser von Beschuldigungsliteratur, meinte im Deutschlandfunk über den Autor der Geschichte:

„Über Litchfield weiß man gar nichts. Er ist kein Historiker. Wenn man mithilfe des Internets recherchiert, dann bekommt man Angaben seines spanischen Verlages. Er sei ein Autor, Historiker, Dokumentarist, Editor von Quellen. Aber es ist kein einziges seiner Werke außer diesem (‚The Thyssen Art Macabre‘) angegeben. Wenn man dann noch Rezensionen liest, Besprechungen dieses Buches, auf das sich jetzt auch der Artikel in der heutigen Frankfurter Allgemeinen bezieht, da gehen einem die Augen über. Diese Kritiken von seriösen Historikern sind so vernichtend. Und da bleibt nichts anderes übrig, als daß ein Sensationsjournalist, der einmal den Auftrag des alten Baron Thyssen hatte, eine Hagiografie zu schreiben, offensichtlich aus Enttäuschung und Rachsucht eine Geschichte zusammenkolportiert hat, die mehr oder weniger an den Haaren herbeigezogen, abscheulich schlecht geschrieben ist und allen Regeln der biografischen und sonstigen Darstellungskunst widerspricht.“[2]

Fehlendes Massengrab

Das Massengrab, dessen Aushub bezeugt wurde, wurde nie gefunden. Daß in Rechnitz nie ein Massengrab gefunden wurde, lasse sich wohl damit erklären, „daß man nie versucht hat es zu finden“, meinte Historiker Stefan Klemp im Deutschlandfunk. Das stimmt nun wieder nicht, das österreichische Innenministerium hat den Boden zumindest von Geographen der Universität Wien untersuchen lassen.

Bleibende Zweifel

Mit dem Massengrab fehlen die eindeutigen Beweise bis heute. Nur die Geschichte um dieses vermeintliche Ereignis wurde immer weiter ausgeschmückt und um Legenden erweitert.

Fußnoten