Messerschmitt Me 210

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Messerschmitt Me 210.jpg

Die Messerschmitt Me 210 war ein deutsches Flugzeug, das als Nachfolger der Messerschmitt Bf 110 geplant war und sich ab 1939 in Erprobung befand. In der Produktionszeit von 1941 bis 1944 wurden insgesamt 702 Exemplare hergestellt.

Erläuterung

Me 210 der Luftwaffe.jpg
Messerschmitt Me 210 II.jpg

Wie die Bf 110 besaß auch die Me 210 anfangs ein doppeltes Seitenleitwerk. Nach Problemen bei der Erprobung wurde das doppelte Seitenleitwerk durch ein einzelnes ersetzt, und 1943 wurde das Flugzeug dann zusätzlich mit stärkeren Motoren ausgestattet. Erst danach konnte es in Dienst gestellt werden. Das Flugzeug blieb dennoch weiterhin anfällig. Fritz Wendel, der Chef-Erprobungsflieger der Messerschmitt A.G., sagte über die Me 210, daß sie die am wenigsten wünschenswerten Eigenschaften hatte, die ein Flugzeug besitzen konnte und schätzte sie nach der He 177 als die größte Fehlentwicklung der Luftwaffe im ganzen Krieg ein. Als Weiterentwicklung mit modifizierter Tragfläche und stärkeren Motoren vom Typ DB 603 wurde ab 1943 die Me 410 in Dienst gestellt.

Produktionszahlen

Version Verwendung Produktion Bemerkung
V-Muster Prototypen 12 aus Me-210-Baugruppen
A-1 Zerstörer 151 kurzer Rumpf
B-1 Aufklärer 4 kurzer Rumpf
A-1 Zerstörer 106 nur zum Umbau fertiggestellt
A-1 Zerstörer (148) aus Umbau mit langem Rumpf
A-1 Zerstörer 36 aus Baugruppen mit langem Rumpf
C-1 Aufklärer 16 aus Baugruppen mit langem Rumpf
Ca-1 Zerstörer 105 Neubau aus Ungarn
Ca-1 Zerstörer 272 Neubau, für ungarische Luftwaffe
SUMME   325 aus deutscher Produktion
SUMME   377 aus ungarischer Produktion

Technische Daten

Kenngröße Me 210 A-1[1] Me 210 Ca-1
Länge 12,12 m 12,56 m
Spannweite 14,34 m 16,34 m
Höhe 4,28 m 5,21 m
max. Startmasse 10.690 kg 9.705 kg
Motor 2 × DB 601 F mit je 1.350 PS (ca. 990 kW) 2 × DB 605 B mit je 1.475 PS (ca. 1.080 kW) Startleistung
Höchstgeschwindigkeit 538 km/h 580 km/h
Gipfelhöhe 8.900 m 10.000 m
Reichweite 1.620 km 2.400 km
Bewaffnung 2 × 20-mm-MG 151/20 im Bug,
2 × 7,92-mm-MG 17 im Bug,
2 × 13-mm-MG 131 in fernbedienten, seitlichen Lafetten
2 × 20-mm-MG 151/20 im Bug,
2 × 7,92-mm-MG 17 im Bug,
2 × 13-mm-MG 131 in fernbedienten, seitlichen Lafetten,
bis zu 1.000 kg Bombenlast

Messerschmitt Me 410

Messerschmitt Me 410.jpg
Me 410 B-2/U2/R5
Me 410 A-3 als Beuteflugzeug der Royal Air Force

Die Messerschmitt Me 410 „Hornisse“ war die Weiterentwicklung der Me 210. Einige Me 410 wurden auch den Nachtjagdverbänden zugewiesen, die bei der Abwehr anglo-amerikanischer Terrorangriffe auf deutsche Städte eingesetzt wurden. In erster Linie wurden die zwei bekannten Zerstörergeschwader ZG 26 und ZG 76 mit den Messerschmitt Me 410 Zerstörern ausgerüstet und in der Reichsluftverteidigung eingesetzt. Gelangen in der Anfangszeit noch Achtungserfolge, wurden mit Einsetzen des alliierten Jagdschutzes die zweimotorigen Zerstörer zunehmend selbst zur Beute und wurden nach schweren Verlusten aus dem Einsatz abgezogen.

„Auch nach Korrektur der Konstruktion in Form von automatischen Vorflügeln und einer Rumpfverlängerung, war das Muster in seinem Ruf ‚beschädigt‘ und galt als schwierig zu fliegen. Besonders die Instabilität um die Vertikalachse führte zu Abstürzen, trotzdem wurden über 350 Serienmaschinen gefertigt, und sogar in Lizenz beim Verbündeten Ungarn produziert und auch von ungarischen Einheiten eingesetzt. Erst die vollständige Überarbeitung der Zelle (Rumpfverlängerung) und des Tragwerks (geänderte Flügelgeometrie), sowie die Ausrüstung mit stärkeren Motoren erbrachten ein zufriedenstellendes Ergebnis. Da die ursprüngliche Konstruktion stark abgewandelt wurde und die Me 210 bereits in Serie stand, wurde der neue Typ unter der Bezeichnung Messerschmitt Me 410 eingeführt. Zunächst wurde die A-Version in Serie produziert, welche bereits ab 1942 im Einsatz stand. Die ständig steigenden Forderungen nach mehr Leistung und größerer Feuerkraft sollte die B-Version erfüllen. Hierfür wurden leistungsstärkere Motoren des Typs DaimlerBenz 603 eingebaut und die vorderen MG 17 (Kaliber 7,92mm) durch MG 131/13 (Kaliber 13mm) ersetzt. Im Bombenraum unter dem Cockpit konnten bis zu 1000 Kg Bomben oder verschiedene Rüstsätze mitgeführt werden. Da die Einsatzbereiche dieses zunächst als ‚Schnellbomber‘ produzierten Typs ständig änderten, wurden (wie für andere Flugzeugmuster auch) diverse Umbausätze konstruiert, welche mit relativ wenig Aufwand z. B. durch den Einbau von Kameras und den dazugehörigen Abdeckungen aus einer Standard Me 410 einen Aufklärer machten. U-1 war hierbei die Bezeichnung für den Kamerasatz, U-2 für den Einbau eines Waffenbehälters WB 151 A mit 2 MG 151/20 im Bombenraum und schließlich der Umbausatz U-4 für den Einbau der 5cm Bordkanone BK5 nebst 21 Schuss Magazin. Ähnlich verhielt es sich mit den sogenannten Rüstsätzen: diese unterschiedlichen Waffenkonfigurationen ließen sich bei den Einheiten einbauen: R-2 stand hierbei für den Einbau eines Waffenbehälters WB 108 mit 2 MK 108 Kanonen, R-3 für einen Waffenbehälter WB 103 mit 2 MK 103 Kanonen, R-4 für einen zusätzlichen abwerfbaren Waffenbehälter mit zwei MG 151/20. Dieser hatte jedoch einen deutlichen Geschwindigkeitsverlust zur Folge, was vermutlich die Konfiguration R-5 zur Folge hatte. Für diesen Rüstsatz wurden gleich 4 MG 151/20 im Bombenraum untergebracht, zusätzlich zu den im Rumpfbug bereits vorhandenen 2 MG 151/20 und den beiden MG 131/13.“

Produktion

Version Verwendung Produktion Bemerkung
V-Muster Prototypen 18 aus Me-210-Baugruppen
A-1 Schnellkampf 260 aus Me-210-Baugruppen
A-1 Schnellkampf 134 Neubau
A-1/U1 Behelfsaufklärer 6 Neubau
A-1/U2 Behelfszerstörer 200 aus Me-210-Baugruppen
A-1/U2 Behelfszerstörer 77 Neubau
A-3 Aufklärer 74 Neubau
B-1 Schnellkampf 61 Neubau
B-2 Zerstörer 165 Neubau
B-2/U2 Zerstörer 48 Neubau
B-2/U4 Zerstörer 111 Neubau
B-3 Aufklärer 35 Neubau
SUMME 1189

Technische Daten

Kenngröße Me 410 A-1/U2
Besatzung 1 Flugzeugführer und 1 Bordschütze
Länge 12,48 m
Spannweite 16,35 m
Höhe 4,28 m
Flügelfläche 36,20 m²
Leermasse 7518 kg
Startmasse 9651 kg
Flächenbelastung
Marschgeschwindigkeit 587 km/h
Höchstgeschwindigkeit 507 km/h in Bodennähe,
624 km/h in 6700 m Höhe,
600 km/h in 8000 m Höhe
Steigleistung 650 m/min (10,7 min / 7000 m)
Dienstgipfelhöhe 10.000 m
Reichweite 1690 km
max. Flugdauer 3 h 30 min
Triebwerke 2 × 12-Zylinder-V-Motoren Daimler-Benz DB 603 A mit 1750 PS (1287 kW) Startleistung und 1580 PS Dauerleistung
Bewaffnung 2 × 20-mm-MG 151/20 (je 350 Schuß, vorwärtsfeuernd im Bug),
2 × 20-mm-MG 151/20 (je 350 Schuß, vorwärtsfeuernd im Bombenschacht),
2 × 7,92-mm-MG 17 (je 1000 Schuß, vorwärtsfeuernd im Bug),
2 × 13-mm-MG 131 (je 500 Schuß, rückwärtsfeuernd auf fernbedienten seitlichen FDSL-Lafetten),
optional abwerfbarer Waffenbehälter unter dem Rumpf mit zwei vorwärtsfeuernden 20-mm-MG 151/20


Verweise

Fußnoten

  1. 1000 Flugzeuge Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft, S. 256