Heinkel He 177
Die Heinkel He 177 „Greif“ war ein viermotoriges Bombenflugzeug. Da das Flugzeug je zwei gekoppelte Motoren hatte, die über ein Getriebe eine gemeinsame Propellerwelle antrieben, verfügte es dennoch nur über zwei Propeller. Als Grundlage für die Konstruktion der He 177 diente das Projekt eines Langstreckenbombers, das Heinkel unter der Bezeichnung P.1041 ausgearbeitet hatte.
Inhaltsverzeichnis
Erläuterung
Am 9. (nach anderen Quellen 19.) November 1939 wurde der erste Prototyp, die He 177 V1, von Leutnant Dipl.-Ing. Carl Francke[1] geflogen. Der Erstflug dauerte allerdings nur 12 Minuten, schnell wurde klar, daß trotz des großen Potentials noch viele Schwächen zu beheben waren.
Das Flugzeug war als Antwort auf die anglo-amerikanischen Terrorbomber gedacht, aufgrund der Doppelmotoren war es jedoch recht störanfällig. Es wurde im Juli 1942 erstmals ausgeliefert. Die Serienfertigung erfolgte nur von Mitte 1943 bis Mitte 1944. Sie war das einzige schwere Bombenflugzeug der deutschen Luftwaffe und wurde auch für den Abwurf der Gleitbombe Henschel Hs 293 konzipiert.
Ab 1944 wurde sie aus dem Einsatz gezogen, um die Kapazitäten für die Produktion von Jagdflugzeugen freizumachen. Eine modifizierte Version stand jedoch bis Kriegsende für den Transport der deutschen Atombombe bereit. Ebenso war ein Einsatz als Mistel projektiert.
Produktion
Version | EHF | HWO | ArB | SUMME | Bauzeit |
---|---|---|---|---|---|
Prototypen | 8 | 8 | |||
A-0 | 15 | 15 | 5 | 35 | |
A-1 | 130 | 130 | Jan. 1942 bis Jan. 1943 | ||
A-3 alter Bauzustand | 88 | 159 | 247 | Nov. 1942 bis Juli 1943 | |
A-3 neuer Bauzustand | 217 | 217 | August 1943 bis Juni 1944 | ||
A-3 Kehl1III | 118 | 118 | August 1943 bis Dezember 1943 | ||
A-3 Kehl1IV | 30 | 30 | November 1943 bis Januar 1944 | ||
A-5 | 70 | 70 | Juni 1944 bis Juli 1944 | ||
A-5 Kehl1IV | 1 | 279 | 280 | Dezember 1943 bis August 1944 | |
SUMME | 23 | 391 | 721 | 1135 |
1„Kehl“ war die Tarnbezeichnung der eingebauten Funksteuergeräte für die gelenkten Bomben Henschel Hs 293 und „Fritz X“
Bis auf die acht Prototypen wurden alle Maschinen in den Heinkel-Werken Oranienburg (HWO) und bei Arado in Brandenburg an der Havel (ArB) gebaut. Neben der Bomberversion wurden einige Maschinen als Fernaufklärer eingesetzt.
Verweise
- Bilder und technische Daten
- Die unterschiedlichen Baureihen auf lexikon-der-wehrmacht.de
- Ausführliche technische Beschreibung