Djilas, Milovan

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Milovan Đilas, deutsche Schreibweise: Milovan Djilas (* 12. Juni 1911 in Podbišće, Königreich Montenegro; † 20. April 1995 in Belgrad) war ein serbischer Politiker und politik- und sozialwissenschaftlicher Schriftsteller.

Leben

Zunächst ein überzeugter kommunistischer Vordenker und Vorantreiber, entwickelte er sich zum größten Widersacher Josip Broz Titos und des Bundes der Kommunisten Jugoslawiens. Er verlor seine Ämter und verbrachte neun Jahre in jugoslawischen Gefängnissen. Seine Bücher wurden im Westen herausgebracht, wo er als wichtiger kommunistischer Dissident gefeiert wurde.
Sein bekanntestes Buch ist Die neue Klasse – Eine Analyse des kommunistischen Systems. 1964. Im Kern beschreibt er darin die Entstehung einer neuen Klasse aus kommunistischen Kadern, der "berufsmäßige[n] Parteibürokratie".[1] Besonders pikant war, dass der ideologisch hochgeschulte Djilas dabei die marxistische Methode des historischen Materialismus zur Analyse anwandte. So erkannte Djilas in der kommunistischen Revolution nicht weiter als eine staatskapitalistische Revolution.[2] Darin fußen „Die Besitzprivilegien der neuen Klasse und die Zugehörigkeit zu dieser Klasse [...] auf dem Vorrecht der Verwaltung.“[3] Die Besitzprivilegien werden weder durch Wahlen noch durch Erbe erworben. Die kommunistische Revolution will nicht die Klassen angehen, sie will für ihre neue Klasse den Staat als Verwaltung erobern.

Nach seiner Gefängnisstrafe reiste Djilas 1967 durch die VSA, Großbritannien, Italien und Österreich, um 1968 wieder nach Jugoslawien zurückzukehren. 1970 wurde ihm ein Ausreiseverbot erteilt. Im Belgrader Exil kam er der Orthodoxen Kirche nahe, und an seinem Lebensende angelangt bedauerte er „am Prozesse mitgewirkt zu haben, der zum Zerfalle Jugoslawiens mit der Folge der Dämonisierung der Serben geführt hatte“.

Fußnoten

  1. Djilas, Milovan: Die neue Klasse – Eine Analyse des kommunistischen Systems. 1964. S. 47.
  2. ebd. S. 45.
  3. ebd. S. 58.