Moran, Polly

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Polly Moran, die beliebte Filkomikerin vor der kontraktlichen untersagten Verschönung

Pauline „Polly“ Theresa Moran (Lebensrune.png 28. Juni 1883 in Chicago, Illinois; Todesrune.png 25. Januar 1952 in Los Angeles, Kalifornien) war eine VS-amerikanische Filmschauspielerin.

Wirken

Ein Teil von Pollys Wirkung beruhte im Gegenteil darauf, daß die Nase ihrem Gesicht einen groteskes Aussehen gab und die Hüften und starken Beine sie zu einem jener Wesen machten, die man im allgemeinen lieblosen Trampel nennt. Polly Moran war durch ihre Figur für das Rollenfach der ungeschickten Frau abgestempelt, und die Aufgaben, die ihr zufielen, verlangten sogar eine deutliche Betonung hinterwäldlerischer Derbheit. Solche Rollen wirkten immer, weil sie in vulgärem Sinne komisch sind und durch ihre handgreifliche Deutlichkeit sofort von jedem Publikum verstanden werden. Der Zuschauer wird noch dadurch zu Beifall angeregt, daß ihm derartige Bühnenfiguren Anlaß geben, sich überlegen zu fühlen und ein wenig dünkelhaft auf diese Possenfiguren herabzuschauen. Weil sie des starken Beifalls gewiß sind, finden Aufgaben dieser Art bei den Schauspielern besonderen Anklang, namentlich bei jenen, die den Drang in sich spüren, sich auszuspielen, wobei ihnen Rollen mit Clownswirkungen am sichersten Gelegenheit geben, sich darstellerisch zu entfesseln. Die Trampel sind nicht schwer zu spielen; jede einigermaßen begabte Schauspielerin bringt es zu Beifall, wenn sie den Mut besitzt, sich zu entstellen und derb und drastisch auf der Szene zu erscheinen.

Polly Moran wäre nie eine gefeierte Darstellerin geworden, wenn sie sich darauf beschränkt hätte, allein die Drastik ihrer natürlichen Erscheinung sprechen zu lassen.

Polly Moran war in ihrem Fach berühmt, und sie hatte außer der Luise Fazenda kaum eine Konkurrentin. Der Ruhm brachte zahlreiche Engagements, hohe Gagen —- -- und dennoch mußte sie nicht zufrieden gewesen sein; denn im Höhepunkt ihrer Karriere oblag sie einer Schönheitsoperation in San Franzisko. Bei dieser zweimonatigen Marktakteur unterzogen. Sie war massiert, gestreckt, diathermiert, bandagiert worden – und wie alle die Mittel der zeitgemäßen Körperkultur hießen —— das Messer des kosmetischen Eingriff wurden manche zu üppigen Rundungen auf ein mittleres Maß zurückgeführt und vor allen Dingen die Nase in einen zivilisierte Form gebracht. Polly Moran war gewiß nicht so schön geworden wie Lilli Damita, nicht einmal so interessant wie Gloria Swanson, sondern sah wie eine gut gehaltene Vierzigerin aus dem Kleinbürgertum aus. Sie wirkte nicht mehr komisch, sondern nur nüchtern. Sie hatte mit Recht vorausgesehen, daß ihre neue Gestalt für Hollywood eine Sensation sein werde – aber es wurde eine ganz andere Sensation daraus, als sie erwartet hatte. Ihre Firma war empört und sprach von Kontracktbruch. Auf eine ganz andere Polly, als sie jetzt in Erscheinung trat, waren die vorteilhaften Bedingungen des Vertrages zugeschnitten.[1]

Filmographie (Auswahl)

Filme mit Marie Dressler sind mit einem Stern* gekennzeichnet

  • 1913: When Joe Went West (Kurzfilm)
  • 1921: Two Weeks with Pay
  • 1921: Skirts
  • 1926: The Scarlet Letter
  • 1927: Es war (Flesh and the Devil)
  • 1927: The Callahans and the Murphy's*
  • 1927: Um Mitternacht (London After Midnight)
  • 1927: Der Herzschlag der Welt (The Enemy)
  • 1928: Bringing Up Father*
  • 1928: Es tut sich was in Hollywood (Show People)
  • 1928: Das göttliche Weib (The Divine Woman)
  • 1928: Rose-Marie
  • 1928: Wenn die Großstadt schläft (While the City Sleeps)
  • 1929: The Hollywood Revue of 1929*
  • 1930: Paid
  • 1930: The Girl Said No*
  • 1930: Caught Short*
  • 1930: Chasing Rainbows*
  • 1931: Reducing*
  • 1931: Politics*
  • 1931: Guilty Hands
  • 1931: Juwelenraub in Hollywood (The Stolen Jools; Kurzfilm)
  • 1932: Wer andern keine Liebe gönnt (The Passionate Plumber)
  • 1932: Prosperity*
  • 1933: Alice im Wunderland (Alice in Wonderland)
  • 1934: Hollywood Party
  • 1938: Kampf am Roten Fluss (Red River Range)
  • 1940: Tom Brown's School Days
  • 1949: Ehekrieg (Adam’s Rib)
  • 1950: Der Unglücksrabe (The Yellow Cab Man)

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 34, 23. August 1931