Nebelthau, Otto

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Otto Nebelthau

Otto Wilhelm Nebelthau (Lebensrune.png 10. April 1894 in Bremen; Todesrune.png 14. Dezember 1943 im Kaukasus) war ein deutscher Theaterschauspieler und Schriftsteller.

Wirken

Otto Nebelthau wurde am 10. April 1894 als Sohn eines bremischen Senators geboren. Damit schien im wesentlichen sein Lebensweg vorausgezeichnet. Doch schon den jungen Menschen erfüllte jene Unruhe des nach Ausdruck drängenden Herzens, jene Unrast des Schöpferischen, die ihn danach nie verlassen sollte. Der angehende Student der Rechte bricht sein Studium ab und wurde Schauspieler. Der Schauspieler erkannte trotz mancher Erfolge, trotz liebevoller Forderung durch große Kollegen doch in kluger Selbsterkenntnis, die ihn stets ausgezeichnet hatte, daß er es auf der Bühne nie zu einem bedeutenden Menschendarsteller bringen würde. Aber er suchte nun einmal den Menschen und die Gestaltung seines Schicksals. Er versuchte es auf einem neuen Wege, dem, des Arztes. Er ging zurück zur Universität und studierte Medizin. Da brach der Erste Weltkrieg aus.

Otto Nebelthau machte den Krieg als Sanitätssoldat mit. Das bittere Ende 1918 sieht ihn vor einem neuen Anfang. Noch einmal verlockt ihn die Bühne. Eine große deutsche Schauspielerin fordert ihn auf, mit ihr zusammen in München ein Künstlertheater zu eröffnen. Am Tage der ersten Vorstellung wurde die rote Republik in Bayern ausgerufen. Auch über dem Theaterdirektor Nebelthau hing ein Unstern. Erst nach manchen Wanderungen und Wandlungen fand er dann zu sich selbst, zu dem ihm gemäßen Ausdruck. Schon vierunddreißigjährig, im Jahre 1928, vollendete er seinen ersten Roman „Die Stadt der Wolken und Winde“, eine Erzählung aus dem Lebenskreise seiner Vaterstadt.[1]

Fünf Romane, vier Kinderbücher, drei Anweisungen zur Praxis des Lebens folgten rasch. Das Ende seines Schaffensjahrzehnts als Schriftsteller sieht ihn mit seinem Roman „Die Schauspielerin“ (1939) auf einem Gipfel und auf einem Ausblick in sich weitende Horizonte.

Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, schien mit einem Schlage auch dieser Blick verdunkelt.

Doch der sein Leben lang nach Erlebnis Drängende sah seine Aufgabe, die allgemeine und die persönliche in eins. Fünfundvierzigjährig meldete er sich freiwillig. Aus dem Sanitätsfeldwebel von 1918 wurde der Kriegsberichter von 1940. – Er machte Frankreich mit und den Balkan, den Winter im Osten und den Sommer im Süden. Er war in Compiegne dabei und auf Kreta, vor Welikije-Luki und in Stalingrad. Er berichtete weniger über das einzelne äußere Geschehen als über die großen inneren Zusammenhänge. Seine zumeist sehr umfangreichen Berichte lesen sich wie Kapitel aus einem Epos: „Dünkirchen“, „Der Fall von Rouen“:, „Vor und in Stalingrad“. Er versuchte bereits, das Erlebte innerlich umzusetzen und zu formen. In seinen Mappen sammelte sich die Entwürfe zu einer großen dichterischen Chronik aus dem Krieg, die zu schreiben er als seine Aufgabe empfand und für die ihm als Soldat wie als Schriftsteller kein Einsatz zu schwer war. Im Frühjahr 1943 ließ er sich von der Propagandatruppe zu einer Infanteriedivision versetzen. Am 16. Dezember 1943 fie] Otto Nebelthau in Kroatien als Oberleutnant im Stabe einer Infanteriedivision.

Auszeichnungen (Auswahl)

Schriften

  • Die Stadt der Wolken und Winde: Ein Bremer Kaufmannsroman, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Berlin, Leipzig 1928
  • Kapitän Thiele: Ein geschichtlicher Roman aus unseren Tagen, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Berlin, Leipzig 1929
  • Der Gärtner und die Statue: Die Geschichte einer Liebe, Hanseatische Verlagsanstalt, Hamburg, Berlin, Leipzig 1930
  • Der Ritt nach Canossa, Insel Verlag, Leipzig 1933
  • Mein Gemüsegarten: Eine nützliche Unterweisung, Insel Verlag, Leipzig 1934
  • Mein Obstgarten: Zu jedermanns Nutzen beschrieben, [Ill.: Hans J. Peters]. Insel Verlag, Leipzig 1935
  • Vom heiteren Kochen: Rezept- und Lesebuch für die gepflegte Küche, [Ill.: Rudolf Schlichter]. Rowohlt Verlag, Berlin 1936, Neuauflage [Ill.: Else Wenz-Viëtor]: Heimeran Verlag, München 1949
  • Wie strahlend bunt ist diese Schar!: Gedichte, [Ill.: Else Wenz-Viëtor], Verlag J. Scholz, Mainz 1938
  • Die Schauspielerin: Ein Theaterroman, Rowohlt Verlag, Stuttgart 1939
  • Der kleine Frieder: Neue Verschen für Kinder, [Ill.: Maria Herrmann]. Verlag J. Scholz, Mainz 1939
  • Die guten Räuber: Gedichte, [Ill.: Else Wenz-Viëtor]. Verlag J. Scholz, Mainz 1939
  • Das Nachtkind, [Ill.: Else Wenz-Viëtor]. Thienemann Verlag, Stuttgart 1942
  • Het nachtkindje, [Ill.: Else Wenz-Viëtor; Übers.: Theodorus F. M. Vrijdag]. De Pelgrim, Eindhoven 1943

Fußnoten

  1. Die Güldenkammer, 1944