Hartmann, Nicolai
Nicolai Hartmann ( 20. Februar 1882 in Riga; 9. Oktober 1950 in Göttingen) war ein deutscher Philosoph und Professor für Philosophie.
Leben und Wirken
Hartmann entstammt einem baltendeutschen Geschlecht, studierte in St. Petersburg Philosophie und Philologie sowie in Dorpat Medizin. Ab 1920 lehrte Hartmann an der Universität Marburg, von 1925 bis 1931 in Köln und ab 1931 bis 1945 in Berlin. Im Nationalsozialismus erschienen einige seiner bedeutendsten Werke. Nach Kriegsende wirkte er an der Universität Göttingen. Hartmann gilt als einer der wichtigsten Erneuerer der Metaphysik im 20. Jahrhundert. Außerdem ist er zusammen mit Max Scheler der Begründer der „materialen Wertethik“. Wenn man hinzufügt, daß seine Ontologie, einschließlich Naturphilosophie und Philosophie des Geistes, insgesamt fünf Bände umfaßt und er, außer zur Erkenntnistheorie und Ethik, auch zur Ästhetik einen Beitrag geleistet hat – dann wird Hartmann als Schöpfer eines umfassenden philosophischen Werkes sichtbar.[1]
Schriften (Auswahl)
- Grundzüge einer Metaphysik der Erkenntnis. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Berlin 1921
- Die Philosophie des deutschen Idealismus – (1) Fichte, Schelling und die Romantik. Walter de Gruyter, Berlin 1923
- Die Philosophie des deutschen Idealismus – (2) Hegel. Walter de Gruyter, Berlin 1929
- Ethik. de Gruyter, Berlin-Leipzig 1925
- Aristoteles und Hegel. Stenger, Erfurt 1925
- Zum Problem der Realitätsgegebenheit, Philosophische Vorträge. Pan Verlag, Berlin 1931
- Das Problem des geistigen Seins: Untersuchungen zur Grundlegung der Geschichtsphilosophie und der Geisteswissenschaften. Walter de Gruyter, Berlin 1933
- Ontologie. 4 Bände. Walter de Gruyter, Berlin 1935–1950
- 1. Zur Grundlegung der Ontologie
- 2. Möglichkeit und Wirklichkeit
- 3. Der Aufbau der realen Welt: Grundriß der allgemeinen Kategorienlehre
- 4. Philosophie der Natur: Abriß der speziellen Kategorienlehre
- Neue Wege der Ontologie. W. Kohlhammer, Stuttgart 1942
- Systematische Philosophie. W. Kohlhammer, Stuttgart 1942
- Leibniz als Metaphysiker. Walter de Gruyter, Berlin 1946
- Teleologisches Denken. Walter de Gruyter, Berlin 1951
- Ästhetik. Walter de Gruyter, Berlin 1953
- Philosophische Gespräche. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1954
- Der philosophische Gedanke und seine Geschichte, Zeitlichkeit und Substantialität, Sinngebung und Sinnerfüllung. Walter de Gruyter, Berlin 1955
- Kleinere Schriften – Bd. 1: Abhandlungen zur systematischen Philosophie, Bd. 2: Abhandlungen zur Philosophie-Geschichte, Bd. 3: Vom Neukantianismus zur Ontologie. Walter de Gruyter, Berlin 1955–1958
Fußnoten
- Deutscher Philosoph
- Baltendeutscher
- Deutscher Hochschullehrer
- Nichtchristlicher Autor
- Hochschullehrer (Universität zu Köln)
- Hochschullehrer (Philipps-Universität Marburg)
- Hochschullehrer (Humboldt-Universität zu Berlin)
- Hochschullehrer (Georg-August-Universität Göttingen)
- Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR
- Geboren 1882
- Gestorben 1950