O du fröhliche

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Illustration von Carl Röhling

O du fröhliche“ ist ein deutsches Weihnachtslied, das von Johannes Daniel Falk ursprünglich als „Allerdreifeiertagslied“ zur Huldigung der christlichen Feiertage verfaßt wurde. Johann Gottfried Herder brachte die Melodie dazu bereits 1788 aus Sizilien mit, wo sie als Fischerlied zu Ehren der Jesusmutter Maria „O sanctissima, o piissima, dulcis virgo Maria, mater amata, intermerata, ora, ora pro nobis!“ gesungen wurde.

Entstehung des Liedes

„An die Jungrau Maria. Ein sizilianisches Schifferlied“[1] - ursprüngliche Version des Liedes in lateinischer Sprache mit deutscher Übersetzung.[2]

In der von Johannes von Müller 1807 neu herausgegebenen Anthologie „Stimmen der Völker in Liedern. Gesammelt, geordnet, zum Theil übersetzt durch Johann Gottfried von Herder“ wurde das Marienlied mit Text und Melodie in Deutschland veröffentlicht. Im Jahre 1816 griff Herders Freund aus Weimar, Johannes Daniel Falk (1768–1826), im von ihm gegründeten Heim für verwahrloste und gefährdete Kinder „Lutherhof“ die beliebte Melodie auf und schrieb dazu die erste Strophe „O du fröhliche, o du selige“. Es wurde im zweiten Bericht der „Gesellschaft der Freunde in der Noth“, einem Förderverein des Rettungshauses, 1817 publiziert.

Zunächst war das noch kurze Lied für die Anstaltskinder gedacht. Falk nannte es „Dreifeiertagslied“, oder eben „Allerdreifeiertagslied“, weil er zur Melodie auch Verse für das Oster- und das Pfingstfest geschrieben hatte. An Ostern sangen seine Schützlinge:

O du fröhliche, o du selige,
Gnaden bringende Osterzeit!
Welt lag in Banden, Christ ist erstanden,
Freue, freue dich, o Christenheit!


Und an Pfingsten stimmten die Kinder ein in die folgende Strophe, die auch aus der Feder ihres Heimleiters Johannes Falk stammte:

O du fröhliche, o du selige,
Gnaden bringende Pfingstenzeit!
Christ unser Meister, heiligt die Geister,
Freue, freue dich, o Christenheit!

1829, drei Jahre nach Falks Tod, fügte dessen Mitarbeiter Heinrich Holzschuher (1798–1847) die zweite und dritte Strophe hinzu. Wegen seiner theologischen Einfachheit fand das Lied zunächst jedoch nur zögerlich Eingang in die landeskirchlichen Gesangbücher. Dennoch wurde es in den Schulstuben und Sonntagsschulen so häufig gesungen, daß im Laufe der Zeit auch die Gesangbuchredaktionen nicht mehr um die Veröffentlichung des beliebten Liedes herumkamen.

Text

O du fröhliche.jpg
O du fröhliche,
O du selige,
Gnadenbringende Weihnachtszeit.
Welt ging verloren,
Christ ward geboren,
Freue, freue dich, o Christenheit!


O du fröhliche,
O du selige,
Gnadenbringende Weihnachtszeit.
Christ ist erschienen,
Uns zu versühnen,
Freue, freue dich, o Christenheit!


O du fröhliche,
O du selige,
Gnadenbringende Weihnachtszeit.
Himmlische Heere
Jauchzen Dir Ehre,
Freue, freue dich, o Christenheit!

Hörbeispiel

Staats- und Dom-Chor Berlin ca. 1930

Verweise

Fußnoten

  1. Seiten 175 und 176 aus: Johannes von Müller: Stimmen der Völker in Liedern. Gesammelt, geordnet, zum Theil übersetzt durch Johann Gottfried von Herder, 1807
  2. Der lateinische Text und dessen Übersetzung lauten: „O sanctissima! / O piissima! / dulcis Virgo maria! / mater amata / intemerata, / ora, ora pro nobis.“ — — „O du Heilige, / Hochbenedeiete, / Süße Mutter der Liebe, / Trösterin im Leiden, / Quelle der Freuden, / Hilf uns, Maria!