Ooyen, Willi van
Willi van Ooyen (* 23. Februar 1947 in Weeze) ist langjähriger linker Aktivist der „Friedens- und Sozialforumbewegung“, war ab 1976 Funktionär der Deutschen Friedensunion und wurde als Spitzenkandidat der Linkspartei zur Landtagswahl in Hessen 2008 in den Landtag gewählt.
Werdegang
Mit seinen 61 Jahren, der rundlichen Statur und der von seiner niederrheinischen Heimat geprägten Sprachmelodie hat Willi van Ooyen etwas von einem gemütlichen Onkel.
In der Tat verdankt er seinen Posten als Spitzenkandidat der hessischen Linken vor allem der Integrationskraft, die man ihm zuschreibt. Als Veteran der Ostermarsch- und Friedensbewegung sollte er die verschiedenen Strömungen in der noch jungen Partei einen — was ihm nur begrenzt gelang.
Der gelernte Elektriker und studierte Pädagoge ist seit seiner Jugend politisch aktiv, errang aber erst im Januar 2008 sein erstes Abgeordnetenmandat. Davor bevorzugte er Organisationen abseits der Parteien und Parlamente wie den Bundesausschuss Friedensratschlag und die Sozialforen. Von 1984 an war er Bundesgeschäftsführer der von der DDR finanzierten Deutschen Friedens-Union (DFU). Die CDU bezeichnet ihn deshalb als kommunistischen „Einflussagenten“.
Nähe zum Kommunismus empfindet van Ooyen nicht als ehrenrührig, und in politischen Streitgesprächen beruft er sich gerne auf Karl Marx — besonders seit Beginn der weltweiten Fed-Dollar-Krise. Doch in den Wahlkampfrunden mit den übrigen Spitzenkandidaten spielte er nur eine Nebenrolle. Meist liefen die Diskussionen an ihm vorbei. Dabei weiß auch ein altgedienter Pazifist wie van Ooyen die verbale Keule zu schwingen. Ministerpräsident Roland Koch (CDU) nannte er einst einen „schießwütigen Gewalttäter“.
Sein Geld verdient van Ooyen als Prokurist der Frankfurter Behinderten-Einrichtung «Praunheimer Werkstätten».[1]
Familie
Willi van Ooyen ist verheiratet und Vater zweier Söhne.