Finanzkrise ab 2007

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Werbung eines Hypothekenmaklers für Kreditnehmer mit geringer Bonität.

Die Finanzkrise ab 2007 ist eine globale Banken- und Finanzkrise der Fed-Dollar gebundenen Währungen, die im Frühsommer 2007 mit der Immobilienkrise (auch Subprimekrise) in den Vereinigten Staaten von Amerika begann und immer noch weiterläuft. Diese Krise äußerte sich weltweit in Verlusten und Insolvenzen bei Unternehmen der Finanzbranche, aber seit Ende 2008 auch in der Realwirtschaft.

Geschichte

Die Krise wurde wesentlich durch fallende Immobilienpreise in den Vereinigten Staaten beeinflußt, die sich nach einer langen Preissteigerungsphase zu einer Immobilienblase entwickelt hatten. Gleichzeitig konnten immer mehr Kreditnehmer ihre Kreditraten nicht mehr bedienen, teils wegen steigender Zinsen, teils wegen fehlender Einkommen. Weil über Weiterverkauf der Kredite (Verbriefung) diese in aller Welt verstreut waren, weitete sich die Krise auf die ganze Welt aus.

Zunächst waren von diesen Problemen im Immobilienbereich in erster Linie Subprime-Kredite betroffen, die überwiegend an Kreditnehmer mit geringer Bonität vergeben wurden. Die Subprimekrise gilt als Auslöser der Krise, nicht als Ursache, doch veranlasste sie die Regierung, die Kontrolle über die beiden größten Hypothekenbanken der USA zu übernehmen.

Im Januar 2009 ging der Internationale Währungsfonds (IWF) von Verlusten für das Finanzsystem in Höhe von 2,2 Billionen Fed-Dollar aus, was Kredite mit Ursprungsland VSA betraf.[1]

„Stresstest“

Im Juli 2010 wurde in der Europäischen Union, wie zuvor in den VSA, ein sogenannter „Stresstest“ der Bankenaufsichtsbehörde CEBS (mit Sitz in London) durchgeführt, um wieder Vertrauen (beim Bürger) und Transparenz in das europäische Finanzsystem herzustellen. 84 von 91 europäischen Banken bestanden den Test. Unter den Durchgefallenen war eine deutsche Bank, die Hypo Real Estate. Kritiker äußerten dies als „Kosmetik“, „Hochgradig politisch beeinflusst“, „PR-Manöver“ — „daß dies politisch gewollte Imagekampagnen sind für die Bankenbranche, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen“. Nach Ansicht von Experten war aber längst klar, welche Banken durchfallen würden, mit dem Test seien „Leichen für tot“ erklärt worden. Nach Ansicht mancher Experten bestätigt der Stresstest jedoch vor allem eines, nämlich daß viele Finanzinstitute ohne staatliche Hilfe längst nicht mehr auskommen.[2][3]

Zahlen

  • Nach Schätzungen der Asiatischen Entwicklungsbank hat die Wirtschaftskrise im Jahr 2008 weltweit Vermögenswerte in Höhe von 40 Billionen Euro (50 Billionen Dollar) vernichtet.[4][5]
  • Um die in die Finanzkrise belastete Wirtschaft wieder zu entlasten, wurden neue Schulden auf kosten des Bürgers gemacht. Die US-Regierung stützt die Weltkonjunktur mit rund 600 Milliarden Euro, die EU-Mitgliedsstaaten mit 400 Milliarden Euro. [6] Die US-Regierung ließ dazu einfach mehr Dollar drucken, um mehr Geld auf den Markt zu haben. [7]
  • Der deutschen Volkswirtschaft sind durch die Finanzkrise bis August 2009 237 Milliarden Dollar verloren gegangen. Die Finanzkrise wird die Weltwirtschaft bis Ende 2009 nach Schätzungen 10.500 Billionen Dollar (7.300 Milliarden Euro) kosten. Je Erdenbewohner beliefen sich die Kosten damit auf etwas mehr als 1.500 Dollar. Wenn es um die Vernichtung von Vermögenswerten durch die Finanzkrise geht, kommt die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) in einer früheren Schätzung sogar auf die unglaubliche Summe von 50 Billionen Dollar (39,4 Billionen Euro).[8]

Kritik

  • Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Robert Shiller hat sich kürzlich die Liste der 500 reichsten Amerikaner vorgenommen. „Sie werden kaum einen der Namen darauf kennen“, sagte er anschließend bei einer Vorlesung. Bis auf die Talkmasterin Oprah Winfrey sind Showgrößen, Hollywood-Stars, Baseball- oder Tenniscracks darauf nicht mehr zu finden. Es sind kaum Unternehmer, nur noch wenige Vertreter des alten amerikanischen Reichtums dabei. Stattdessen rangieren Finanzinvestoren auf den obersten Plätzen. Unbekannte haben sich den amerikanischen Traum angeeignet. Die meisten von ihnen sind noch keine zehn Jahre auf der Reichenliste vertreten. Das ist selbst den Amerikanern, die sonst nicht viel gegen Ungleichheit einzuwenden haben, zu viel. Denn diese Leute haben ihr Geld zuerst vor und dann mit der Finanzkrise verdient. Sie haben auch dann noch gewonnen, als alle anderen verloren haben. Ihre Gewinne haben sie eingesteckt, die Verluste durch die Krise dagegen wurden sozialisiert. Der Grundkonsens der Marktwirtschaft in demokratischen Gesellschaften war bisher, dass sie den Tüchtigen den Weg nach oben öffnet. Heute steht sie unter dem Generalverdacht, den Reichen genutzt, die Armen aber noch ärmer gemacht zu haben. Vielen ist sie nicht mehr der Garant für eine offene Gesellschaft, sondern das Rollgitter, das die bessere Gesellschaft zuverlässig vom gemeinen Volk abschotten soll.[9]
  • US-Präsident Barack Obama hat die Milliardenprämien für Bankmitarbeiter in Krisenzeiten scharf kritisiert. Er bezeichnete es als „beschämend“, daß die Banken auch 2008 noch Milliarden an Bonuszahlungen ausgeschüttet haben. Diese Zahlungen seien erfolgt, während die Banken zeitgleich den Staat und damit den Steuerzahler um Milliardenhilfen angefleht hätten, erinnerte ein sichtlich erregter US-Präsident. „Das ist der Gipfel der Verantwortungslosigkeit.“ Die Wall Street müsse endlich beweisen, daß sie Verantwortungsbewusstsein habe, forderte Obama. Er bezog sich auf veröffentlichte Zahlen, wonach an der New Yorker Börse im Jahr 2008 trotz des Zusammenbruchs der Märkte Boni von 18,4 Milliarden Dollar (14,2 Milliarden Euro) ausgeschüttet wurden. [10] Vor allem die Wall Street hatten Milliarden erbettelt und dem Steuerzahler mit dem Zusammenbruch des Systems gedroht, „um sich dann selbst zu beschenken! Das ist der Ausbund an Unverantwortlichkeit.“ Nicht nur die Bonuszahlungen regen auf, es ist auch die Arroganz der Bankmanager und deren Hang zum maßlosen Luxus. Und die Krise wird immer größer. Obama muß ein weiteres Hilfspaket für die Banken schnüren, um das Finanzsystem zu stabilisieren. Laut Wall Street Journal soll es sich dabei um die gigantische Summe von ein bis zwei Billionen Dollar handeln. Möglicherweise werden es auch vier Billionen Dollar und das nur für die Banken. Dabei bricht die gesamte US-Wirtschaft immer tiefer ein. Für die Monate Oktober bis Dezember 2008 errechnete das Handelsministerium ein Rückgang um 3,8 Prozent – der stärkste Einbruch seit mehr als 25 Jahren. Die Verschuldung der Vereinigten Staaten, die schon zum Jahreswechsel bei weit mehr als zehn Billionen Dollar lag, steigt damit weiter dramatisch an. [11]
  • David Held verspricht in den Finanzkathedralen aufzuräumen - keine Steueroasen, keine Bankgeheimnisse mehr. Wer sich verzockt, muss dafür haften. Finanzjongleure, Shareholder, Bonus-Absahner: Ihnen wird das Handwerk gelegt - ein für allemal: „Die Ursache für das Versagen von Finanzinstitutionen wie IWF und Weltbank lag darin, daß sie nicht demokratisch vorgegangen sind. Zu lange hat eine kleine Clique westlicher Wohlhabender IWF und Weltbank gelenkt. Sie gingen im globalen Finanzsystem Risiken ein und dachten, sie wären die Einzigen, die daraus Vor- oder Nachteile ziehen. Diese Risiken waren globale Risiken. Den Preis dafür muss jetzt die ganze Welt bezahlen.“ [12]

Auswirkungen der Finanzkrise in der EU

Deutschland und Österreichs Banken haben besonders viele Kredite offen. Die NWO/EU vergab die meisten Kredite an:

  1. Tschechei 52,8 Milliarden Euro
  2. Rumänien 38,2 Milliarden Euro
  3. Kroatien 35,8 Milliarden Euro
  4. Ungarn 32,5 Milliarden Euro
  5. Slowakei 31,2 Milliarden Euro
  6. Russland 24,8 Milliarden Euro
  7. Ukraine 17,4 Milliarden Euro
  8. Polen 13 Milliarden Euro
  9. Slowenien 10,2 Milliarden Euro
  10. Bulgarien 9,5 Milliarden Euro

Die Ostblockländer können großteils das Geld nicht zurückzahlen.

Auswirkungen der Finanzkrise in Ungarn

Als 1989 Ungarn zuerst den “Eisernen Vorhang” öffnete, wurden sie vom Westen als die Vorreiter der Marktwirtschaft im Ostblock betrachtet. 2009 sind sie Vorreiter in der Finanzkreise, was die hoffnungslose Überschuldung anbelangt. Sie haben sich in Fremdwährungen verschuldet. Solange die osteuropäischen Wirtschaften rasch wuchsen und die Währungen immer stärker wurden, war Kreditaufnahme in einer Fremdwährung eine einfache Rechnung. Je stärker die eigene Währung wurde, um so niedriger war die zurückzuzahlende Schuldensumme. 2008 waren 85 Prozent der ungarischer Verbraucherkredite in ausländischen Währungen abgeschlossen. Zumeist in Euro oder Schweizer Franken. 2009 hatte der ungarische Forint, seit Sommer 2008 rund ein Drittel seines Wertes verloren. 2006 hatte die Staatsverschuldung 9,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes erreicht – den höchsten Stand aller EU-Mitglieder. Die konnte dann bis 2008 wieder auf 3,3 Prozent reduziert werden. Der Internationale Währungsfond gewährte 20 Milliarden Euro (neu Verschuldung) für einen Rettungsplan. [13]

Siehe auch

Literatur

  • Matthias Weik / Marc Friedrich: Der größte Raubzug der Geschichte. Warum die Fleißigen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden. Bastei Lübbe, Köln 2014, ISBN 978-3-404-60804-1
  • Oliver Janich: Das Kapitalismus-Komplott. Die geheimen Zirkel der Macht und ihre Methoden. FinanzBuch-Verlag, München 2010, ISBN 978-3-89879-577-7 [erscheint 2012 bereits in der 6.Auflage, erweitert um 14 „neue Artikel“]
  • Wolfgang Philipp: Sechs Jahre Finanz- und Europapolitik in Momentaufnahmen. Die Abschaffung der Zivilisation. ISBN 978-3-87336-446-2
  • Joachim Starbatty (Hg.): Klassiker des ökonomischen Denkens. Teil I und II in einer Gesamtausgabe (Teil I: Von Platon bis John Stuart Mill; Teil II: Von Karl Marx bis John Maynard Keynes), Nicol Verlagsgesellschaft, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86820-126-0 [Erstausgabe: C.H. Beck, 1989]
  • Frank Schäffler / Eberhard & Eike Hamer: Warum lassen wir das geschehen? Eurokrise: Die Lust am gemeinsamen Untergang. Herausgegeben von der Deutschen Mittelstandsstiftung, Hannover o.J. [2012], ISBN 978-3-00-036875-2
  • Ursula Weidenfeld / Michael Sauga: Gelduntergang. Wie Banken und Politik unsere Zukunft verspielen. Piper Verlag, München 2012, ISBN 978-3-492-05534-5

Verweise

Fußnoten

  1. „IWF-Prognose – Banken verlieren 2200 Mrd. Dollar“, 28. Januar 2009; International Monetary Fund: Global Financial Stability Report, Market Update, 28. Januar 2009
  2. euronews.net, 24. Juli 2010: Kritik an Stresstest
  3. http://www.20min.ch/finance/news/story/-Stresstest-erklaert-Leichen-fuer-tot--16510293
  4. Weltbank warnt vor globaler Rezession - Sorge um Entwicklungsländer, Deutschlandfunk, 09. März 2009
  5. Finanzkrise vernichtet fast 50 Billionen Dollar, weltexpress.info, 09. März 2009
  6. Finzanzkrise: Transatlantischer Konjunktur-Disput vor G 20, euronews.net, 25. März 2009
  7. Der neue US-Haushalt: kein Geld für das Volk, aber Billionen für die Banken und für den Krieg - US-Notenbank beginnt Geld zu drucken, zeit-fragen.ch, 23. März 2009
  8. 1500 Dollar pro Erdenbürger: Finanzkrise kostet über zehn Billionen Dollar, netzeitung.de, 29. August 2009
  9. Ursula Weidenfeld / Michael Sauga: Gelduntergang. Wie Banken und Politik unsere Zukunft verspielen. Piper Verlag, München 2012, ISBN 978-3-492-05534-5, S.10
  10. Obama ist empört über Milliarden-Prämien für Banker, bild.de, 30. Januar 2009
  11. Millionen für Manager. Der Zorn Obamas: Präsident geißelt Verkommenheit der Banker, Berliner Kurier, 31. Januar 2009
  12. Brauchen wir eine neue Weltregierung, 3sat, 14. April 2009
  13. Ungarns Absturz in die Fremdverschuldung, euronews.net, 23. März 2009