Operation Mincemeat

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Operation Mincemeat (dt.: Unternehmen „Hackfleisch“) war ein britisches Geheimdienstunternehmen im Zweiten Weltkrieg unter Leitung von Ewen Montagu.

Geschichte

1943 sollte das Dritte Reich über eine mögliche Invasion auf dem europäischen Kontinent getäuscht werden. Die Leiche eines vermeintlich englischen Offiziers wurde mit Papieren ausgestattet, nach denen die alliierte Invasion nicht in Sizilien, sondern in Griechenland staffinden sollte. Der deutsche Admiral und Verräter Canaris bestätigte den von Montagu gefälschten Papieren die Echtheit, bevor die Täuschungsoperation durch Ermittlungen anderer Stellen aufgedeckt wurde.[1] Die Meldung an Churchill über die vermeintliche Täuschung lautete: „Unternehmen ‚Hackfleisch‘ voll geschluckt“.

Die Leiche war der geisteskranke Arbeitslose Glyndwr Michael aus Wales, der sich auf Londons Straßen als Bettler durchschlug. Er hatte in einer Scheune auf Stroh geschlafen und dabei versehentlich Rattengift konsumiert. Beim zuständigen Amtsarzt lag schon die Bitte des Geheimdienstes vor, man brauche eine Leiche, die pathologisch geeignet sei, einen Ertrinkungstod vorzutäuschen. Am 17. April 1943 nahm das britische U-Boot „Seraph“ eine Kiste mit Trockeneis an Bord – die Bettlerleiche, vom Geheimdienst entsprechend präpariert.

Aus dem geisteskranken Bettler war nun der Marineoffizier William Martin mit Kriegspaß Nr. 1482 der Royal Navy geworden. Diesen Offizier, den die deutsche Abwehr auf ihren Listen aus dem Jahr 1942 hatte, gab es tatsächlich. In der Brieftasche von Martin steckten die letzten Liebesbriefe seiner Verlobten „Pam“ mit einem Foto. Der vermeintlich Ertrunkene hatte Geheimpapiere bei sich, die einen alliierten Landeangriff vortäuschten. Am 30. April 1943 ließ das U-Boot „Seraph“ auf dem Weg nach Gibraltar die Leiche vor Spaniens Küste ins Wasser gleiten. Am selben Tag entdeckte sie nachmittags ein spanischer Fischer.

Das damals neutrale Spanien unter General Franco wertete die Papiere in den eigenen Labors in Madrid aus, fotografierte sie heimlich und übergab dann die Leiche komplett mit allen Papieren dem britischen Konsul; Spaniens Geheimdienst aber schickte die Filme an die deutsche Abwehr nach Berlin,[2] wo nach Überprüfung die Täuschung entlarvt wurde.

Literatur

  • Wolf Sievers: Die falschen Dokumente des „Majors Martin“, in: „Der Weg“, Jg. 1956, Heft 7/8

Fußnoten

  1. Gerhard Frey: Prominente ohne Maske international, Seite 282f., FZ-Verlag 1989, ISBN 3924309108
  2. Die Welt, 4. November 1996