Oppenheimer, Franz
Franz Oppenheimer (* 30. März 1864 in Berlin; † 30. September 1943 in Los Angeles) war ein jüdischer Arzt, Volkswirtschaftler, Soziologe und Zionist.
Werdegang
Franz Oppenheimer wurde am 30. März 1864 zu Berlin als Sohn eines Predigers der jüdischen Reformgemeinde in Berlin geboren. Nach Absolvierung des Berliner Friedrich-Gymnasiums studierte er an den Universitäten Freiburg im Breisgau und Berlin Medizin und promovierte 1885 zum Dr. med.; 1886 approbiert, praktizierte er als Arzt bis 1896. Alsdann wandte er sich dem Gebiet der Volkswirtschaft zu und redigierte anderthalb Jahre die „Welt am Montag“. Danach betätigte er sich als freier Schriftsteller auf den verschiedensten volkswirtschaftlichen Gebieten. Im Jahre 1908 promovierte er auch zum Dr. phil., wurde 1909 in Berlin Privatdozent und 1919 als ordentl. Professor der Soziologie an die Universität Frankfurt am Main berufen. Wegen Erreichung der Altersgrenze erfolgte seine Entbindung von seinen amtlichen Verpflichtungen an der Universität zum 1. März 1929.
Franz Oppenheimer hat ein außerordentlich reiches schriftstellerisches Werk hinterlassen. Als seine wichtigste und größte Arbeit ist zu nennen „System der Soziologie“, die in mehrere Teile zerfällt. Er schuf ein umfangreiches Werk, bestehend aus zirka 40 Büchern und rund 400 Aufsätzen, mit Schriften zur Soziologie, Ökonomie und zu politischen Fragen der Zeit.
Der spätere BRD-Bundeskanzler Ludwig Erhard war ein Schüler (Doktorand) Oppenheimers.
Familie
Franz Oppenheimer wurde als drittes Kind von Antonie Oppenheimer (Lehrerin), geb. Davidson, und Dr. phil. Julius Oppenheimer (Prediger an der jüdischen Reformgemeinde in Berlin) geboren. Er ist ein Bruder des Biochemikers Carl Oppenheimer und der Schriftstellerin Paula Dehmel (* 1862; † 1918).