Organische Geschichte
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Die These von der organischen Geschichte geht davon aus, daß Geschichte keinen statischen Charakter im Laufe der Zeit beinhaltet, sondern im wesentlichen immer nur Geistes- und Volkstumsgeschichte sei. Diese sei einem Zyklus unterworfen, der eine statische Geschichtsbetrachtung unmöglich macht. Erlischt ein Volk und der mit ihm verbundene Geist, erlischt auch die jeweilige Geschichtsbetrachtung.
Oswald Spengler schreibt darüber in seinem Werk „Der Untergang des Abendlandes“:
- „Alles Gewordene ist vergänglich. Vergänglich sind nicht nur Völker, Sprachen, Rassen, Kulturen. Es wird in wenigen Jahrhunderten keine westeuropäische Kultur, keinen Deutschen, Engländer, Franzosen mehr geben, wie es zur Zeit Justinians keinen Römer mehr gab. Nicht die Folge menschlicher Generationen war erloschen; die innere Form eines Volkes, die eine Anzahl von ihnen zu einheitlicher Gebärde zusammengefaßt hatte, war nicht mehr da.”
Eine „Objektivität“ ist demzufolge unmöglich, da eine Betrachtung immer nur von einem definierten Standpunkt aus erfolgen kann.
Zitate
- „Meint man aber, daß der Historiker ohne Parteinahme schreiben soll, so ist das eine unmenschliche Forderung, und wenigstens ein ordentlicher Mann muß sie sich verbitten (...) indem ich von dem Standpunkt, von dem Gedanken meines Staates, meines Volkes, meiner Religion aus die Geschicke der Welt betrachte, stehe ich schon hoch über meinem eigenen Ich.“ - Johann Gustav Droysen[1]