Oschersleben

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Oschersleben

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Magdeburg-Anhalt
Landkreis: Börde
Provinz: Provinz Sachsen
Einwohner (2009): 21.142
Bevölkerungsdichte: 111 Ew. p. km²
Fläche: 188,92 km²
Höhe: 85 m ü. NN
Postleitzahl: 39387, 39398
Telefon-Vorwahl: 03949, 039408, 039407
Kfz-Kennzeichen: BK
Koordinaten: 52° 2′ N, 11° 14′ O
Oschersleben befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Bürgermeister: Dieter Klenke (parteilos)

Oschersleben ist eine deutsche Stadt in der Magdeburger Börde.

Geographie

Lage

Oschersleben liegt in der Magdeburger Börde, ca. 35 km südwestlich von Magdeburg.

Stadtgliederung

Als Ortsteile der Stadt sind ausgewiesen:

Als Wohnplätze der Stadt sind ausgewiesen:

  • Am Bahnhof
  • Jakobsberg Siedlung

Geschichte

Am 23. November 994 wurde Oschersleben erstmals in einer Urkunde von Kaiser Otto III., in der er Quedlinburg das Marktrecht verlieh, als Nordgrenze seines Bereiches erwähnt: „palus quae ex Oschersleve tenditur usque Hornaburch (der Sumpf, welcher von Oschersleben bis Hornburg sich ausdehnt)“. Als Stadt wurde Oschersleben erstmals 1235 bezeichnet. Die Befestigungsanlagen fanden ab dem 15. Jahrhundert Erwähnung.

Die weltliche Herrschaft über Oschersleben lag seit 1052 beim Hochstift Halberstadt; mehrmals verpfändet konnte Halberstadt sie 1545 zurückkaufen. Kirchlich gehörte die Stadt stets zum Bistum Halberstadt, war Sitz eines Archidiakons und führte 1540 die Reformation durch.

Durch Brände im 17. Jahrhundert fielen größere Stadtteile den Flammen zum Opfer. 1648 gelangte die Stadt an Brandenburg, und seit 1816 ist sie Kreisstadt. Der Sitz der Kreisverwaltung war bis zum Jahr 1859 allerdings in Schwanebeck.

Die ursprüngliche Dorfsiedlung lag dicht am Bruch westlich und südwestlich der späteren befestigten Stadt und wird in Urkunden das „alte Dorf“ oder antiqua villa genannt. Der Begriff Altes Dorf blieb für die westliche Vorstadt später erhalten und findet als Straßenname bis in unsere Zeit Verwendung. In dieser alten Dorfsiedlung lag die Stephanskirche, angeblich 806 durch Bischof Hildegrim gegründet.

Südöstlich des Alten Dorfes, ganz nah dem Bruch im Süden vorgeschoben, lag die alte Burg Oschersleben, deren Entstehung wohl Anfang des 12. Jahrhunderts anzusetzen ist. Sie war mit Mauern und Graben befestigt und hatte ihren Eingang ursprünglich vom Damme her. Die Burg wurde 1545 neu erbaut und nach Norden gegen die Stadt zu erweitert. Seit dem Übergang an Brandenburg (1648) war sie königliche Domäne, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Privathand überging.

Nordöstlich dieser älteren Siedlungsteile wurde dann im 12. Jahrhundert die Stadt angelegt. Sie hatte eine Ausdehnung von etwa 450x450 m. Die Westseite war gerade, die anderen hufeisenförmig gebogen. Das Straßennetz war vor allem nach Osten völlig regelmäßig. Den Mittelpunkt bildet bis heute der rechteckige Markt, der im Norden durch das Rathaus und im Süden durch die Nikolaikirche begrenzt wird.

Über die Anlage der Stadtbefestigungen gibt es keine verbürgten Nachrichten. Bereits vor 1235 muß die Stadt befestigt worden sein – später mit Mauer, doppelten Wällen und Graben. Der Verlauf der Stadtmauer ist heute noch deutlich feststellbar. Ursprünglich bestanden an den Stadteingängen das Magdeburger Tor im Osten, das Hornhäuser- oder Oldendorpsche Tor im Westen, das Halberstädter Tor im Süden und das Neue Tor im Norden. Die Befestigung an den Toren wurde seit 1700 eingeebnet, gleichwie der Stadtgraben, der in Gärten umgewandelt wurde. Erweiterungen erfuhr die Stadt erst ab dem 19. Jahrhundert vor allem nach Norden und Westen.

Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts setzte durch die sich rasch entwickelnde Rübenzuckerindustrie der große Zustrom von Binnenwanderern nach Oschersleben ein, bis dahin waren Ackerbau und Viehzucht die Haupterwerbszweige der Stadtbevölkerung gewesen. 1840 wurde die erste Zuckerfabrik eröffnet. Bereits 1843 baute Preußen die Bahnlinie Magdeburg–Oschersleben, welche weiter bis Braunschweig führte und eine Menge Arbeitskräfte für den Bau und nicht minder viele für den Bahnbetrieb erforderte. Als weiterer städtischer Wirtschaftsfaktor entstand 1846 die Maschinenfabrik und Eisengießerei C. Barthels Söhne, hinzu kamen später einige Ziegelbrennereien, 1861 eine Wurst- und Fleischwaren-, 1869 eine Malzfabrik.

Oschersleben war Ziel hemmungslosen alliierten Bombenterrors. Insgesamt zehn Mal wurde die Stadt aus der Luft angegriffen. Dabei wurden hunderte Menschen getötet und verletzt und Tausende wurden obdachlos.

Bekannte, in Oschersleben geborene Pesonen

  • Albert Ahrens (1917–1980), Leutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Rainer Langhans (geb. 1940), Autor und Filmemacher
  • Willi Wiesner (1900–1960), Oberst und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Alwin Wipper (1901–1945), Polizist und SS-Führer