Weise, Oskar
Friedrich Oskar Weise ( 31. Januar 1851 in Schmölln; 5. Mai 1933) war ein deutscher Sprachwissenschaftler, Lehrer und Autor.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Oskar Weise besuchte die Bürgerschule in Schmölln und danach das Gymnasium in Altenburg. 1870 begann er in Jena, vergleichende Sprachwissenschaften und Altgriechisch zu studieren. Er wechselte nach Göttingen, um seine Studien fortzusetzen. Schon mit 22 Jahren habilitierte er sich zum Doktor der Philologie. Ein Jahr später schloß er sein Studium mit dem Staatsexamen ab und nahm eine Lehrtätigkeit in Harzburg auf.
Ab 1874 war er dann für 45 Jahre als Lehrer für Deutsch, Latein und Griechisch am Eisenberger Gymnasium tätig.
Oskar Weise starb am 5. Mai 1933 und wurde auf dem Eisenberger Friedhof beigesetzt.
Wirken
Neben seinem Lehrberuf war Oskar Weise vor allem schriftstellerisch tätig. In vielen Schriften publizierte er seine Forschungen über die deutsche Sprache. Für sein Hauptwerk „Unsere Muttersprache, ihr Werden und ihr Wesen“ erhielt er vom Deutschen Sprachverein einen Hauptpreis. Aber auch seine anderen Veröffentlichungen, wie z. B. „Ästhetik der deutschen Sprache“, „Deutsche Sprach- und Stillehre“ und „Musterstücke deutscher Prosa zur Stilbildung und zur Belehrung“, erschienen in mehreren Auflagen.
Als langjähriges Mitglied des Geschichts- und Altertumsforschenden Vereins zu Eisenberg und dessen Vorsitzender in den Jahren von 1899 bis 1924 trug er hier vor allem zur Erforschung der Geschichte der Stadt Eisenberg bei. Zahlreiche Beiträge in den „Mitteilungen des Geschichts- und Altertumsforschenden Vereins“ tragen seine Handschrift, so z. B. die Biographie über den Orientalisten Reinhold Rost, eine Abhandlung über die Altenburger Mundart oder Forschungen zur Geschichte der Vornamen von Eisenberger Bürgern.
Ehrung
Ihm zu Ehren wurde an seinem Wohnhaus in der Burgstraße anläßlich des 250. Jubiläums des Christian-Gymnasiums im Jahre 1938 eine Gedenktafel angebracht. Schon einige Jahre zuvor war eine Eisenberger Straße nach Oskar Weise benannt worden.
Werke (Auswahl)
- Die griechischen Wörter im Latein, S. Hirzel, (1882) (PDF-Datei)
- Charakteristik der lateinischen Sprache: Ein Versuch, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin (1891) (PDF-Datei)
- Unsere Muttersprache: Ihr Werden und ihr Wesen, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin (1895) (PDF-Datei)
- Der Orientalist Reinhold Rost, sein Leben und sein Streben (1896) (PDF-Datei)
- Schrift- und Buchwesen in alter und neuer Zeit, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin (1899) (PDF-Datei)
- Syntax der Altenburger Mundart, Breitkopf, Leipzig (1900) (PDF-Datei)
- Deutsche Sprach- und Stillehre: Eine Anleitung zum richtigen Verständnis und Gebrauch unserer Muttersprache, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin (1901) (PDF-Datei)
- Ästhetik der deutschen Sprache, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin (1903) (PDF-Datei)
- Kurzer Abriß der Logik und der Psychologie für Höhere Lehranstalten, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin (1905) (PDF-Datei)
- Die deutschen Volkstämme und Landschaften (1907) (PDF-Datei)
- Musterstücke deutscher Prosa: zur Stilbildung und zur Belehrung, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin (1908) (PDF-Datei)
- Wie lernt man einen guten deutschen Stil schreiben?, Brandstetter, Leipzig (1914)
- Praktische Anleitung zum Anfertigen deutscher Aufsätze, Teubner, Leipzig / Berlin 1918
- Unsere Mundarten, ihr Werden und ihr Wesen; mit einer Sprachkarte Deutschlands (1919) (PDF-Datei)
- Deutsche Heimat und Stammesart im Unterricht an höheren Schulen, Aus der Reihe: Deutschunterricht und Deutschkunde. Arbeiten aus dem Kreise des Deutschen Germanisten-Verbandes über Zeitfragen des deutschen Unterrichts auf den höheren Schulen. Heft 3, Salle, Berlin 1919
- Blicke in das Leben und das Wesen unserer deutschen Sprache, Verlag der Frommannschen Buchhandlung, Jena (1923)
- Die deutsche Sprache als Spiegel deutscher Kultur. Kulturgeschichtliche Erörterungen auf sprachlicher Grundlage, Frommannsche Buchhandlung (Walter Biedermann), Jena (1923)
- Wanderungen auf dem Gebiete der deutschen Sprachgeschichte und Wortbedeutung, Verlag der Frommannschen Buchhandlung, Jena 1925
- Oskar Weise / Friedrich Polle: Wie denkt das Volk über die Sprache? Plaudereien über die Eigenart der Ausdrucks- und Anschauungsweise des Volkes, B. G. Teubner, Leipzig und Berlin (1904)
- Alfred Kirchhoff / Hans Ferdinand Helmolt / Oskar Weise / Eugen Mogk / Karl Sell / Adolf Lobe (i.e. Karl Adolf) / Henry Thode / Heinrich Adolf Köstlin / Jakob Wychgram: Das deutsche Volkstum, Leipzig & Wien 1898 (PDF-Datei)
als Herausgeber
- Deutsche Redensarten. Sprachlich und kulturgeschichtlich erläutert von Albert Richter, Friedrich Brandstetter, Leipzig (1921)