Linde, Otto zur
Otto zur Linde ( 26. April 1873 in Essen; 16. Februar 1938 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller, der auch unter Pseudonymen veröffentlichte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto zur Linde war ein kränkliches Kind und konnte mit acht Jahren erstmals die Schule besuchen. Nach dem Abitur studierte er ab 1893 an den Universitäten in Berlin, Halle/Saale und Freiburg im Breisgau Philosophie, Anglistik und Germanistik und promovierte 1899 zum Doktor der Philosophie. Nach der Promotion ging er nach England. In London arbeitete er als Korrespondent und Kritiker für große Berliner Tageszeitungen, u.a. für „Die tägliche Rundschau“, „Der Tag“ und die „Vossische Zeitung“. 1902 kehrte er mit seiner Frau nach Berlin zurück.
Von 1904 bis 1914 gab er die gemeinsam mit Rudolf Pannwitz begründete Zeitschrift Charon heraus. Im Verlauf des Ersten Weltkrieges wurde er zweimal eingezogen, jedoch jeweils nach sechs Wochen wieder entlassen.
Otto zur Linde vertrat einen anti-naturalistischen Standpunkt. Er trat für die Schaffung eines neuen nordischen Mythos ein, der die Grundlage einer ethischen Erneuerung bilden sollte. Formal knüpfte er an Arno Holz an, grenzte sich jedoch zugleich von diesem in seiner Schrift „Arno Holz und der Charon“ ab. Man kann ihn auch als philosophischen Lyriker bezeichnen, der in seinem Werk „Die Kugel“ eine Verbindung von Dichtung und idealistischer Philosophie anstrebte.
Er litt unter periodisch wiederkehrenden Depressionen und Freitodgedanken. Zeitlebens litt er an einer Augenschwäche, die im Alter zu einer weitgehenden Erblindung führte.
Werke
- Heinrich Heine und die deutsche Romantik, 1899 (PDF-Datei)
- Gedichte, Märchen und Skizzen, 1901 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Fantoccini, 1902
- Karl Philipp Moritz, Otto zur Linde (Hrsg.): Reisen eines Deutschen in England im Jahr 1782, 1903 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Die Kugel eine Philosophie in Versen, 1909 (Text-Version, Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Letzteres Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Gesammelte Werke
- 1. Thule Traumland, 1910
- 2. Album und Lieder der Liebe und Ehe, 1910
- 3. Stadt, Vorstadt, Park, Landschaft, Meer, 1911
- 4. Charontischer Mythus, 1913
- 5. Wege, Menschen und Ziele, 1913
- 6. Das Buch "Abendrot", 1920
- 7/8. Lieder des Leids, 1924
- 9/10. Denken, Zeit und Zukunft, 1925
- Gesammelte Gedichte Bände 1-2, Bände 3-5 (Netzbücher und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Arno Holz und der Charon, 1911 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
- Die Hölle, Charonverlag 1921-22
Verweise
Literatur
- Rudolf Paulsen: Otto zur Linde - ein Kapitel aus dem deutschen Schrifttum der Gegenwart, Groß-Lichterfelde 1912 (Netzbuch und einzelne Seiten als PDF-Dateien speicherbar) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!