Pößneck

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Pößneck

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Thüringen
Landkreis: Saale-Orla-Kreis
Provinz: Sachsen-Meiningen
Einwohner (2009): 12.972
Bevölkerungsdichte: 530 Ew. p. km²
Fläche: 24,43 km²
Höhe: 220 m ü. NN
Postleitzahl: 07381
Telefon-Vorwahl: 03647
Kfz-Kennzeichen: SOK, LBS, PN, SCZ
Koordinaten: 50° 42′ N, 11° 36′ O
Pößneck befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Freistaat Thüringen
Bürgermeister: Michael Modde

Pößneck ist eine deutsche Stadt im Saale-Orla-Kreis in Thüringen.

Geographie

Lage

Pößneck befindet sich in der Orlasenke, einem Tal zwischen dem Thüringer Holzland im Norden und dem Oberland mit den Saalestauseen in Süden. Im Osten berührt die Orla von Neustadt kommend das Stadtgebiet, um von dort nach Norden zu fließen und in Orlamünde in die Saale zu münden.

Gliederung

Ortsteile sind Jüdewein (urkundliche Ersterwähnung: Dezember 1074), Köstitz (1350), Schlettwein (Dezember 1074), Öpitz (30. September 1381) und Schweinitz (Dezember 1074).[1]

Nachbargemeinden

Direkt angrenzende Gemeinden sind Bodelwitz, Döbritz, Krölpa, Langenorla, Oppurg, Ranis und Wernburg.

Geschichte

Die erste Erwähnung fand Pößneck 1252 in einer Saalfelder Klosterurkunde. Als Stadt wurde es zum ersten Mal 1324 bezeichnet. In diesem Jahr wurde Pößneck von Friedrich, dem wettinischen Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen dem Grafen von Schwarzburg als Lehen übergeben. Vor 1348 wurde ein Karmeliterkloster gegründet. 1424 fiel Pößneck wieder an das Haus Wettin zurück.

1485 wurde Pößneck durch die Leipziger Teilung der wettinischen Lande der ernestinischen Linie zugeschlagen. 1525 beteiligten sich die Bürger am Bauernkrieg. Seit 1572 gehörte die Stadt zu Sachsen-Coburg, seit 1640 zu Sachsen-Altenburg, seit 1672 zu Sachsen-Gotha und seit 1682 zu Sachsen-Saalfeld. 1826 kam Pößneck zum Herzogtum Sachsen-Meiningen, bei dem es bis zur Gründung Thüringens verblieb.

Zwischen 1795 und 1823 machte Goethe auf seinen Reisen in die böhmischen Bäder Karlsbad und Marienbad achtzehnmal in Pößneck Station.

Ab 1862 begann in Pößneck durch die Einführung der Gewerbefreiheit der industrielle Aufschwung. Tuchmacher und Gerber gründeten Fabriken und Pößneck entwickelte sich bald zur bedeutendsten Industriestadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen. Diese Entwicklung wurde durch den Bau der Eisenbahnstrecken durch die Stadt 1871 (Strecke Gera–Saalfeld) und 1889 (Strecke Pößneck–Jena) zusätzlich gefördert. 1924 streikten die Pößnecker Textilarbeiter um den Achtstundentag.

1952 wurde Pößneck Kreisstadt des neu gegründeten Kreises Pößneck und blieb es bis zur Eingliederung in den neu gebildeten Saale-Orla-Kreis im Jahre 1994.

1958 kam im Stadtteil Schlettwein ein jüngerbronzezeitlicher Depotfund mit drei Bronzetassen zutage, aber erst 1964 wurde der urgeschichtliche Fund von G. Möbius erkannt.

Am Abend des 22. Oktober 1969 versammelten sich auf dem Pößnecker Marktplatz über 200 Jugendliche, um gegen die zuvor erfolgte, von der SED-Kreisleitung angeordnete Polizeiaktion zu demonstrieren, bei der in mehreren Orten des Kreises Pößneck langhaarige Jugendliche aufgegriffen und anschließend unter Zwang wegen zu langer Haare zu Frisören gebracht wurden. In der Folge kam es zu heftigen Diskussionen in der Bevölkerung mit SED-Funktionären, da man die im Artikel 19 der DDR-Verfassung ausgewiesenen Bürgerrechte verletzt sah.

Am 16. September 1979 flogen die Familien Strelzyk und Wetzel aus Pößneck mit einem selbstgenähten Heißluftballon nachts über die innerdeutsche Grenze und landeten nach 28 Flugminuten und 22 Kilometern (Luftlinie) in einem Feld bei Naila. An Bord befanden sich vier Erwachsene und vier Kinder. Der Original-Ballon ist im Nailaer Museum ausgestellt. 1981 wurde die Flucht von der VS-amerikanischen Produktionsfirma Disney verfilmt und kam unter dem Titel Night Crossing (deutsch: Mit dem Wind nach Westen) 1982 in die Kinos der Bundesrepublik Deutschland und anderer Länder.

Rechtsanwalt Jürgen Rieger kaufte 2003 das Schützenhaus in Pößneck für 360.000 Euro im Namen der Wilhelm Tietjen Stiftung, um dort eine Tagungsstätte einzurichten.

Im April 2005 fand der Landesparteitag der NPD Thüringen in Pößneck statt.

Michael Regener, Sänger der Rechtsrockgruppe Landser, gab dort sein Abschiedskonzert vor dem Verbüßen einer mehrjährigen Haftstrafe.

Das Schützenhaus hat mittlerweile die rechtswidrig seine Betriebserlaubnis verloren, so daß dort keine Veranstaltungen mehr durchgeführt werden können. Die Wilhelm-Tietjen-Stiftung war ebenfalls rechtswidrig zeitweilig erloschen.

Bekannte, in Pößneck geborene Personen

  • Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 135, 151, 250, 213, 259.