Landser (Musikgruppe)

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Landser

Gründung: 1992
Stilrichtung: Rechtsrock
Herkunft: Deutschland
Aktuelle Mitglieder
Gesang: Michael „Lunikoff“ Regener
Bass: André „Möhre“ Möricke
Schlagzeug: Christian Wendorff
: Jean-René Bauer

Landser war die erfolgreichste und bekannteste Musikgruppe des deutschen Rechtsrock. Im März 2005 wurde sie vom Bundesgerichtshof der Bundesrepublik Deutschland als erste Musikgruppe zur kriminellen Vereinigung erklärt.

Geschichte

Die Gruppe gründete sich 1992 zunächst unter dem Namen „Endlösung“ im östlichen Teil Berlins aus Mitgliedern der mitteldeutschen Gruppe Vandalen - Ariogermanische Kampfgemeinschaft. Hierbei handelte es sich um eine 1982 entstandene, kleinere Gruppe. Sie kleideten sich als Rocker, wodurch sie auch als „Nazi-Rocker“ bezeichnet wurden.

Wegen der vielfältigen Repressionen des BRD-Staatsapparates (Auftrittsverbote, Indizierung veröffentlichter Tonträger etc.) agierten Landser sehr konspirativ und ließen sich selten in der Öffentlichkeit blicken. Auf ihrem einzigen öffentlichen Konzert traten sie maskiert auf. Die Gruppe gab jedoch wesentlich mehr Konzerte, hauptsächlich in kleinen Berliner Lokalen unter Ausschluß der Öffentlichkeit.

Im Jahr 2001 führten Ermittlungen wegen angeblicher Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Verhaftung der vier Mitglieder Michael „Lunikoff“ Regener, André „Möhre“ Möricke, Christian Wendorff und Jean-René Bauer. Im Dezember 2003 verurteilte das Berliner Kammergericht die Mitglieder der Gruppe zu Haft- und Geldstrafen wegen sogenannter „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ sowie wegen angeblicher Volksverhetzung und der Verbreitung „rechtsextremer Propaganda“, also Dingen die in jeder wirklichen Demokratie unter Meinungs- und Kunstfreiheit fallen würden. Allerdings wurden die Haftstrafen von Andre Mörike und Christian Wendorff im Gegensatz zu der des Sängers Michael Regener wegen „Besserungsabsichten“ (gemeint ist deren Bereitschaft, eine BRD-opportune politische Haltung zu vertreten) zur Bewährung ausgesetzt. Regener war zunächst wieder auf freiem Fuß, da er gegen das Urteil Revision einlegte und seine Haftstrafe vorerst nicht rechtskräftig war.[1]

Durch die Aussagen der beiden Mitangeklagten gegen den Sänger betrachten Michael Regener und weite Teile des nationalen Widerstandes diese als Opportunisten und Verräter. Seitdem existiert die Gruppe nicht mehr. Regener gründete eine neue Musikgruppe mit Personen aus dem Umfeld der Gruppe Spreegeschwader namens Die Lunikoff Verschwörung.

Im März 2005 hat der Bundesgerichtshof in Karlsruhe eine Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten gegen den Sänger und Texter Michael Regener bestätigt. Die Richter stuften die Gruppe als „kriminelle Vereinigung“ ein.

Inhalte

Ein Großteil der Lieder richtet sich gegen in der Bundesrepublik Deutschland lebende Ausländer, etwa Türken, Vietnamesen, Schwarze als auch Juden.

Oft wird sich auch direkt auf den Zweiten Weltkrieg gezogen und den Leistungen der deutschen Soldaten gedacht.

Einige Titel wie etwa „Walvater Wotan“ weisen auch auf die germanische Mythologie hin, sind jedoch nicht als neuheidnisch zu werten, sondern sehr oberflächlich.

Auch gibt es Titel, sie sich mit der Schönheit der Heimat oder ähnlichem befassen, etwa „Ostpreußen“ oder „Nordland“.

Bedeutung

Die Gruppe Landser erreichte durch ihre Texte Kultstatus in weiten Teilen der Rechten. In ihrem 13jährigen Bestehen schaffte es die Gruppe, zunehmend auch in vergleichsweise unpolitischen Kreisen hohen Bekanntheitsgrad zu erlangen. Im Gegensatz zu vielen anderen Rechtsrockgruppen bemühten sich Landser nicht, eine Indizierung ihrer Platten zu verhindern. Die meisten Platten wurden von vornherein im Ausland (vornehmlich in den VSA) aufgenommen und in die Bundesrepublik Deutschland geschmuggelt. Die Produktionszahlen der CDs bewegten sich im fünfstelligen Bereich. Aufgenommen wurden die CDs mit zunehmendem Erfolg in professionellen Tonstudios.

Musikalische Betrachtung

Neben „klassischer“ Punk- und Hardrockmusik findet man auf Landser-CDs auch akustische Musik und getragene Balladen. Als Grundlage für die Musikstücke dienen wie bei „Ran an den Feind“ teilweise nationalsozialistische Militärlieder („Ran an den Feind - Bomben auf Polenland“ bzw. „Ran an den Feind - Bomben auf Engeland), deren Inhalt ebenso wie die Akustik großteils beibehalten wurde.

Kritik

Das Schaffen von Landser wird zu Recht als Protestmusik bezeichnet, die sich gegen die Bundesrepublik und die in ihr herrschenden Zustände richtete. Kritisiert muß dabei jedoch werden, daß die Inhalte oftmals textlich primitiv sind und auch Fäkalsprache zum Einsatz kommt.

Ausländer werden meist als alleinige Ursache der Probleme in Deutschland gesehen, nicht aber die Politiker, die diese Menschen in das Land geholt haben. Die Texte richten sich somit gegen die Symptome, aber weniger gegen die Ursache. Dennoch dürfte dies aber der Wahrnehmung der Überfremdung vieler Deutscher in Stadtteilen mit hohem Ausländeranteil entsprochen haben.

Landser vermitteln mit einigen Liedern das von den bundesdeutschen Medien gerne gesehene Bild von deutschen Nationalisten und „Neonazis“ als gewalttätige Menschenhasser. Es läßt sich in den Texten der Gruppe auch nicht erkennen, daß die Grundzüge der nationalsozialistischen Weltanschauung verstanden wurden. Somit ist in Frage zu stellen, inwieweit das Schaffen von Landser für den deutschen Nationalismus von Vorteil ist.

Parodien

Es gibt auch Parodien von Landser, etwa von Linken nachgespielte Lieder mit genau gegensätzlichem Inhalt. Bekannt ist hierbei vor allem das Musikprojekt Pflanzer, das diverse Landser-Lieder nachspielte und dabei alle Texte auf den landwirtschaftlichen Bereich umschrieb.

Werke

Nahezu jeder veröffentlichte Tonträger wurde indiziert, weswegen auch eine Vielzahl an Raubpressungen im Umlauf ist.

Alben

Sonstige

  • 2001: Best of Landser (CD, SPAA Records) – indiziert[7]
  • 2001: Best (CD, NS Records) – indiziert[8]
  • 2002: Final Solution: The Early Years (Imperium Records) (Probeaufnahmen, noch unter den Namen Endlösung) – indiziert[9]

Solidaritätskompilationen

Kompilationen

Nachspielversionen

Verweise

Fußnoten

  1. Dirk Nolden: Neonazi-Band „Landser“ als kriminelle Vereinigung eingestuft. Gericht verhängte Freiheitsstrafen. In: JMS-Report Februar 1/2004
  2. BAnz. Nr. 224 vom 30. November 1993
  3. BAnz. Nr. 60 vom 27. März 1997
  4. BAnz. Nr. 184 vom 28. September 1996
  5. BAnz. Nr. 163 vom 31. August 2004, Liste B
  6. BAnz. Nr. 64 vom 31. März 2001
  7. BAnz. Nr. 186 vom 30. September 2005, Liste B
  8. BAnz. Nr. 244 vom 29. Dezember 2006, Liste B
  9. BAnz. Nr. 120 vom 30. Juni 2005, Liste B
  10. 28. März 2002
  11. BAnz. Nr. 97 vom 29. Mai 2002